Seite 1 von 2
Bruch bei Nr. 1
Verfasst: 24.10.2005, 17:54
von Rednecker
servus...
vergangene woche habe ich mich mal an den ersten ernstgemeinten bogenbauversuch gemacht - die dafür vorgesehene esche lag gut 2 jahre trocken, die rinde war abgezogen und ich hatte sie im "frischen" zustand halbiert - das holz war also ok.
nach einigen stunden schleifen, sägen und hobeln sah er dann auch schonmal aus wie ein flatbow...
...dann wollte ich tillern - nur leider hat's schon beim ersten aufspannen das geräusch gemacht, das keiner hören will >
Bild
woran lag's? wa breite an der stelle ca 4cm, 1,4cm stark. kein ast.
Verfasst: 24.10.2005, 18:33
von Taurus
Da der Bruch sehr nah am Griffstück ist, vermute ich mal, daß der Übergang zum Wurfarm zu schwach war. Wahrscheinlich war das die einzige Stelle, die sich gebogen hat.
Sind aber nur Vermutungen!!!
Rene'
PS: Mach Dir nichts draus! Mir passiert das dauernd!!!

Verfasst: 24.10.2005, 18:40
von LaCroix
Der ist komplet sauber durchgebrochen, also mal warscheinlich kein Fehler im Ring durch falsches Abziehen.
Was mir auffällt ist die "Taille" direkt am Griffende des Wurfarms. Da scheint dein Fadeout zu schwach dimensioniert zu sein. Im besten fall hätte er extremes Set im unteren Wurfarm bekommen.
Man sieht, das der wurfarm direkt am Griff deutlich schmäler ist als 5cm weiter (gut 30%), aber nciht wirklich Dicker. das hätte man durch dicke kompensieren müssen.
Aus diesem Grund ist der Bogen eines Bekannten mal gebrochen (Tischler - er fand so eine Taille im Wurfarm halt schön). auf beiden Seiten der Taille war das Holz stärker, bei > Halbauszug begann es dort zu arbeiten und brach genauso wie dein Exemplar.
Ansonst könnt es auch einfach ein interner Fehler gewesen sein. Esche ist ja bekannt für seine "Launen". Staubt die Bruchstelle stark? Morsch?
....
Verfasst: 24.10.2005, 18:47
von Rednecker
kein staub, nix morsch.... sieht absolut sauber aus (also der bruch)....
beinahe wie mit ner stumpfen kreissäge geteilt....
Verfasst: 24.10.2005, 18:55
von LaCroix
Hast du eine frontal und seitenansicht der bruchstelle?
Wenn nix morsch war , dann war es das falsche fadeout. Das holz musste die gesamte Biegung an dieser Stelle ertragen und knacks..
Wie weit war der Auszug zu diesem zeitpunkt? Beim ersten aufspannen sollte das nicht über 2-3 zoll gehen.
Sag nicht, du hast gleich erstmal herzhaft angezogen.
Wie lang war die tillersehne? Sollte 1-2 zoll länger als der Bogen sein für ein erstes Austesten.
...
Verfasst: 24.10.2005, 19:04
von Rednecker
ich wollte die tillersehne grade erst aufspannen - ich kam halt nemmer richtig dazu.
Verfasst: 24.10.2005, 19:10
von Rednecker
Hier der link zum bild
Bild Seitenansicht
Verfasst: 24.10.2005, 19:17
von LaCroix
Ich glaube, da lag dein Fehler.
Wenn ich dich richtig verstehe, wolltest du den Bogen aufspannen!
[George of the Jungle]Gaaanz böses Ju-ju![/George of the Jungle]
Die erste Tillersehne ist so lang, das sie einfach eingehängt wird, und schlaff runterhängt. Sie ist, 1-2 Zoll länger als der Bogen.
Erste, wenn der bogen auf halber standhöhe ist, nimmt man eine leicht kürzere sehne als der Bogen, und erst, wenn ich dann auf Standhöhe + 2 Zoll ziehen kann, nehme ich die korrekte Sehnenlänge. Danach tillere ich eigentliche nurnoch minimal nach auf halben Auszug und erkläre ihn dann für fertig.
(Wenn er bei halben Auszug passt, geht auch der ganze, und 40-50 # ziehe ich am Tillerstock nicht, für ein Tillerbrett hab ich keinen Platz.)
Der Rest (1x mal vollauszug mit Pfeilschuß) ist Machismo, Selbstvertrauen und nochmehr schieres Glück. 8-)
EDIT:
http://www.fletchers-corner.de/module/k ... CT0051.jpg
Genau wie ich es mir dachte, er wird nicht nur schmäler, sondern auch minimal dünner.
Klassiker, davon fabriziert jeder einen.
Wenn die Sehne anfangs überlang gewesen wäre, hättest du es sofort gemerkt und nachtillern können, allerdings bei enormen Zugkraftverlust, da du den Restlichen wurfarm auf die selbe Breite hättest bringen müssen.
@LaCroix
Verfasst: 24.10.2005, 19:20
von Taran
Meiner Ansicht nach hat LaCroix 100% Recht. Der Griff ist schmal aber dick = steif, der Wurfarm ist dünn aber breit = steif, die Bruchstelle ist dünn und schmal = das schwächste Glied.
Der Wurfarm hätte im Laufe der Verbreiterung noch schneller dünner werden müssen oder der Fadeout hätte erst bei voller Wurfarmbreite enden dürfen.
Sorry! Mehr Glück beim nächsten Mal!
RE: @LaCroix
Verfasst: 24.10.2005, 22:27
von WaWa
Original geschrieben von Taran
Meiner Ansicht nach hat LaCroix 100% Recht.
... und wie er Recht hat. Siehe "Traditional Boyers Bible" Vol. 1, Kapitel "Tillering" von Jim Hamm, Seite 269 ff. Ich habe leider nur die Originalfassung in Englisch, aber in der deutschen Übersetzung sollte sich das leicht finden lassen. Im Text steht da: "resulting in a lethal weak place." Zu schmal, zu dünn -> tödlich.
Dickes Daumendrücken für die 2. Hälfte vom Stamm.
Gruß
PW
...
Verfasst: 24.10.2005, 23:30
von Rednecker
danke, die 2te hälfte wird schon werden... nur nicht heute und morgen - ich muss erstmal über den schmerz hinwegkommen :-(
aber danke trotzdem für die "fehleranalyse"
Verfasst: 24.10.2005, 23:43
von WildTurkey
Hi, erstmal mein aufrichtiges Beileid. Ich habe heute auch sowas (nicht ganz so schlimm) gehabt, das zieht einen echt runter.
Ich weis nicht ob's hilft, aber beim Bodentillern lasse ich das innere Drittel des Wurfarmes solange unangetastet, bis sich die äußeren 2 gaaanz leicht biegen. Dann arbeite ich mich nach innen zum Griff.
Alles was Griffnahe ist, ist besonders heikel, auch bei der Entwicklung von Set.
Erst wenn sich der WA leicht zu biegen beginnt eine Tillersehne verwenden. Wenn ich da nichts überlesen habe, hast du das Bodentillern komplett ausgelassen?
Verfasst: 24.10.2005, 23:48
von Rednecker
nein, da wollte ich grade mit beginnen....
sorry für den einzeiler.... lalala 8-|
Verfasst: 24.10.2005, 23:57
von WildTurkey
sorry, dachte nur wegen
...dann wollte ich tillern - nur leider hat's schon beim ersten aufspannen
an eine Sehne :-)
Verfasst: 25.10.2005, 00:44
von Rednecker
oh, na dann habe ich das unpräzise formuliert.
schon wieder ein einzeiler :bash