Fletchers-Corner

Grüß Euch zusammen,

Ich hab mich nun schon im Forum und im Internet schlau gemacht aber konnte keine ganz eindeutige Antwort zur Schärfe des Ziehmesseres finden.
Habe mir bei amazon dieses Ziehmesser bestellt (http://www.amazon.de/Kirschen-4000-250- ... 767&sr=8-1 ), aufgrund der durchwegs guten Bewertungen und des Preises. Habe es dann bekommen und natürlich gleich ausprobiert und nach ein paar "Ziehern" war es ziemlich stumpf. Konnte mit den Fingern längs drüber fahren und hab mir nicht mal in die Haut geschnitten. Da ich aber keinen gescheiden Schleifstein hatte und auch so schnell hier keinen herbekommen konnte hab ich es zu einem professionellen Messerschleifer gegeben und es dort schleifen lassen.
Nun hat es heut wer für mich Abgeholt, da ich selber leider verhindert war, und als ich es zu Hause über die Finger gleiten lies war es nur minimal schärfer und auch am Holz schneidet es nicht unbedingt viel besser.

Meine Frage nun, sollte ich es nochmal zum Schleifer bringen, bzw mein Geld zurückverlangen. Oder mache ich vielleicht bei meiner Zugtechnik was falsch (Habe verschiedene Winkel und auch schräg und parallel zu mir probiert).

Oder könnte ihr mir Tipps geben wie ich es vielleicht ohnen einen, doch recht teuren Schleifstein, fürs erste schärfen kann. Da die Dinger im Internet doch um die 40€ kosten und ich mir das erst von Zeit zu Zeit leisten kann. Habe hier auch gelesen, dass es mit Schleifpapier gehen würde. Ich hätte auch eine Flex, kann ich es vielleicht damit vorsichtig mit dem richtigen Aufsatz probieren zu schleifen.
Bevor ich was falsch mache und ich es dann in die Tonne treten kann, dachte ich mir ich frage vorher lieber hier!

Danke schon im voraus für HIlfe,
flaps

€dit: Habe mir bei uns beim Bauhaus einen Abziehstein von Wisent (Der Hausmarke von Bauhaus glaub ich) gekauft für 5€. Da steht aber weder was von der Körnung noch sonst was drauf. Er hat eine blaue Seite und eine graue. Kennt den wer von euch, weil habs damit versucht und nocht wirklich eine Schärfe zusammengebracht.

sicherlich besser als Schleifpapier

solange du die richtige Technik mit dem Ziehmesser nicht raus hast ist es eigentlich egal ob das Ding scharf ist oder nicht, ein Ziehmesser sollte auch gar nicht scharf sein wie eine Rasierklinge. meine Ziehmesser haben durchschnittliche Schärfe die ich so alle 0,5-1 Kubikmeter Spähne mit einem Stein wie oben nachziehe.

Ich denke nicht das das Ziehmesser schlecht sein wird bei dieser Marke.
Flex? Nein ! blos nicht !
Zur Not kannst Du dir vorerst so einen Satz zum Schärfen ordern :
http://www.ebay.de/itm/3x-Diamant-Abzie ... 43b8b03872
Die sollte man auch deutlich billiger bekommen , meine haben im set um 4 Euro gekostet.
Nix tolles ! Aber für den Anfang reicht es !

Nun zum nächsten Punkt ,
Wie scharf soll ein Ziehmesser sein ?
Der eine sagt , so scharf wie irgend möglich.

Ich sage :
Kommt darauf an wozu ich es einsetzen will .

Ich habe:
ein rel stumpfes Ziehmesser mit dem ich die Rinde von den staves ziehe , stumpf finde ich dabei äusserst praktisch weil es für die Rinde langt aber ich nicht gefahr laufe den drunter liegenden Rücken zu verletzen .

Ein mittelscharfes Ziehmesser zum freilegen von Ringen , es erlaubt mir in der porösen Frühholzschicht zu schneiden ohne das es gleich in die darunter liegende Spätholzschicht schneidet.

Ein scharfes Ziehmesser zum Bearbeiten des Bogenbauches oder zum bearbeiten von leicht drehwüchsigem Holz, da es die Fasern sauber durchtrennt ob seiner schärfe laufe ich nicht in die Gefahr in den Bogen rein zu schneiden weil ich den Fasern beim schnitzen folge.

Ich sehe das so wie Acker: Kommt auf den Verwendungszweck an.
Zum schnellen Runterarbeiten von Holz: rasiermesserscharf! Und damit mein ich "rasiermesserscharf", d.h. am Arm die Haare wegrasieren, und das ohne Schaum!
Mmmh, mit Schaum geht auch.

@Acker und Snake Jo der Standpunkt ist gesundheitspolitisch bedenklich da er

a.) das Unfallrisiko erhöht und
b.) den Fitnesseffekt vermindert

Nun, "Schärfen" ist ein leider allgemeiner und "mehrschichtiger" Begriff.
Schärfen gliedert sich in Grobschliff, Feinschliff und Abziehen

* der Grobschliff dient dazu die Kinge in FORM zu bringen. Das ist nur bei SEHR stumpfen Klingen erforderlich, oder bei Beschädigungen (Scharten).
* der Feinschliff dient der Formerhaltung oder dem Entfernen der Grobschliff-Spuren
* das Abziehen erst macht aus der geschliffenen Kinge eine scharfe Klinge, indem es den Schleifgrat entfernt und den vordersten mm der Schneide poliert.

In der Regel werden Klingen Feingeschliffen - aber NICHT abgezogen - verkauft!! (Verletzungsgefahr, Beschädigungen)
Auch ein Schleifer zieht NICHT zwingend auch ab.

Rabe

Danke erstmal für die Antworten.
Ich werde nun mal probieren mit meinem Abziehstein (Foto unten, weiß nicht ob es was bringt wenn ich es poste, aber ich poste es halt mal) probieren abzuziehen wie bei dieser (http://www.woodworking.de/schaerfprojekt/zieh1.html) Anleitung.
Also Ziehmesser mit der Oberseite auf den Stein und schräg zu mir ziehen nehme ich an.

und @ Rabe: Ja das kann gut sein dass er es nicht abzieht, aber trotzdem sollte es zumindest nach dem Schleifen so sein, dass ich mit den Fingern über die Klinge fahren kann und ich mir nicht mal annähernd reinschneide, oder?

(Wie gesagt, bin neu in der ganzen Materie, deswegen frag ich lieber öfter nach, als dass ich selber herumwurschtel und mehr falsch als richtig mache )

flaps

Ich habe das selbe Ziehmesser und bis jetzt keine Probleme mit der Schärfe.
Vielleicht liegts auch am Holz. Wenn Sand oder Dreck in der Rinde sind könnte das das Stumpfwerden erklären.
Zum Thema Messerschärfen allgemein finde ich diese Seite sehr informativ:http://www.messer-machen.de/index.html

Ich weiß nicht, die Beschreibungen hören sich so an als wäre die Schneide jetzt erstmal ziemlich hin...

Normalerweise sollte ein Messer vom Messerschärfer zumindest so scharf zurück kommen, das man sich darin schneidet wenn man mit dem Finger darüber streicht. Auch ein Blatt Papier sollte man damit halbwegs zerschnitten bekommen. In einem solchen Zustand kann man das Messer dann mit dem Abziehstein auf Endschärfe bringen, in dem die Schneide schön glatt wird und ein evtl entstandener feiner Grat entfernt wird.

Bei Messerschärfer brauchst du jetzt allerdings nicht mehr reklamieren, denn du hast ja bereits wieder dran herum geschliffen.

Im übrigen kannst du sehen ob deine Schneide scharf ist oder nicht. Hälst du die Schneide ins licht und kippelst hin und her wirst du bei einer Stumpfen Schneide einen mehr oder weniger dünnen hellen schein sehen der genau auf der Schneide entlang läuft. Ist die Schneide scharf kannst du die Schneide drehen und wenden, niemals wird Licht von dort reflektiert werden.

@ flaps:

Was hat denn das Messerschleifen gekostet wenn ich fragen darf?
Wollte mein Ziehmesser eventuell auch mal professionell schleifen lassen.

Wenn die Schneide mal scharf ist, so habe ich gute Erfahrung gemacht, wenn ich von Zeit zu Zeit mit dem Messerstahl/Abziehstahl drübergehe. So nach jedem fertigen Bogen ein wenig wetzen. Ich habe das Gefühl, es wird so mit jedem Bogen schärfer, aber das wird wohl nur mein Glaube sein

Ich habe das Gefühl, es wird so mit jedem Bogen schärfer, aber das wird wohl nur mein Glaube sein

Macht doch Sinn. wenn man die Schärfe des Messers nach dem Bau eines Bogens im Kopf hat, dann mit dem Abziehstahl drübergeht und es wieder benutzt ist es natürlich schärfer als vorher, aber nicht schärfer als vor dem Bau.

Was natürlich auch sinn machen könnte,mit jedem bogen beherscht man sein werkzeug besser. Merkt feinheiten im umgang, das arbeiten geht einfacher, nötige muskulatur baut sich auf, logisch das messer wurde auf zauberweise schärfer da das arbeiten damit besser geht

Naja, besser beherschen? Ich halt mein Zugmesser immer noch verkehrt herum, mit der Fase zum Holz. Aber das Messer sieht immer schöner aus seit ich es mit dem Schleifbock vergewaltigt habe.

Aber zurück zum Schleifen: Mit Flex oder Schleifbock muss man enorm aufpassen, dass man nicht zuviel wegschleift und dass die Klinge nicht zu heiss wird. Sobald der Stahl braun oder blau anläuf, sich verfärbt, ist es zu spät, die Schneide ist weichgeglüht. Also nicht mehr hart ist.
Mit einem Abziehstein eine Klinge in Form bringen ist sicher besser, aber auch mühsamer.
Eine sicher gute Anleitung wurde ja schon gefunden.

Vorsicht bei allen maschinellen Trockenschleifarbeiten an Werkzeugstahl, der muß sich nicht mal verfärben/anlaufen, um seine Härte zu verlieren, etwas mehr als handwarm kann schon zuviel sein ...