Hornbacking - Zierde

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scarpej
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Hornbacking - Zierde

Beitrag von scarpej »

Hallo Leute,

Nachdem ich gestern 8!! paar Kuhhörner gekocht habe um an den Festhornanteil zu kommen, habe ich festgestellt, dass da ja einiges an Material übrig bleibt...(ich kann euch sagen das Zeug hat gestunken).

Die Spitzen werde ich natürlich für Horntips verwenden, allerdings stellte sich mir die Frage, was ich mit dem Rest anstellen würde.

Da hab ich mir gedacht, ob es nicht möglich wäre, die übrig gebliebenen Stücke zu einer Art Backing zu verarbeiten und auf den Bogenrücken zu kleben.
Nun gibt es 2 Fragen.
1. Welchen Holz würdet ihr als Träger verwenden? Ich spiele mit Ulme...obwohl auch Esche in Frage käme.
2. Kann man von lauter aufgeleimten 10cm Stücken denn von einem Backing sprechen und bringt das denn eigentlich Leistung?

Durchführen möchte ich diesen Versuch auf jeden Fall, da ich glaube, dass man damit eine sehr schöne Oberfläche am Rücken erzielen kann.

Wenn es also - falls überhaupt - mit einem Stückelhornbacking ;) leistungsteigernde Tipps gibt wäre ich überaus dankbar !

Gruß Daniel
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Ravenheart
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Wenn, dann...

Beitrag von Ravenheart »

... als Bogenbauch! Die Stärke von Horn liegt in seiner Druckfestigkeit/-elastizität! Als Backing sind Sehnen besser geeignet!

Gestückelt aber, selbst wenn es theoretisch gehen müsste, scheint mir das doch ZU mühsam!

Aber:
- Arrow-pass (seitliche Pfeilanlage, Streifschutz)
Bild
- Overlays auf Flachbogen-Enden,
- seitlich angefügte Pfeilauflagen
Bild
(diese ist aus Holz, aber so was geht auch hervorragend aus Horn!)
- Knöpfe,
- Pfeilspitzen
- Griffschalen für Messer
u.s.w., u.s.w....
Und Dir wird noch mehr einfallen!

Lass es liegen, demnächst freust Du Dich drüber!

Rabe
scarpej
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Beitrag von scarpej »

Dass Horn für den Bauch hervorragend geeignet ist, ist schon klar...aber mich reizt dabei _sehr_ der optische Effekt... wenn ich den Gedanken weiterspinne, könnte ich ja den Bauch mit Horn belegen um die Druckstabilität auszunützen, jedoch wie sieht es mit dem Rücken aus? Gibts den da keine _halbwegs_ sinnvolle Möglichkeit das Horn mit einzubeziehen? z.b. _sehr_ dünn geschliffene Platten aufleimen? ( rein optisch?) würde sich das sehr nachteilig auf die Leistung auswirken ?

Ich könnte mir vorstellen, dass ein HornHolzHorn - Bogen schon einiges hergibt...zumindest optisch :D

Dass das einiges an Arbeit wird ist schon klar... aber soooo viel scheint es nun auch nicht zu sein... ich kann dass Horn bequem kochen und es dann mit einer Schere zuschneiden, das klappt wunderbar... also so schlimm wird hoffentlich nicht...

Meinung?
[EDIT]
Kann daraus denn überhaupt ein halbwegs ordendlicher Bogen werden?
[/EDIT]

:D
Gruß Daniel
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Ravenheart
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Beitrag von Ravenheart »

Ich bleib dabei: Als Backing geht das nicht!

Nimm Rohhaut, die sieht ähnlich aus und ist bewährt!

Rabe
scarpej
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Beitrag von scarpej »

Ok, danke...
Aber für den Bauch werd ichs mal versuchen... mal sehen ob das überhaupt klappt.

Gruß Daniel
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Snake-Jo
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Beitrag von Snake-Jo »

qSkarpej: Ich kann mich Rabe nur anschließen: Als Backing ist das nur Ballast und würde wahrscheinlich auch nicht halten. Am Bogenbauch kannst du stückeln, wenn du die überlappenden Spleisse (rund 30 mm) mit Uhu Endfest verklebst.
Ansonsten: Bei nicht arbeitenden Recurves seitlich zur Verstäkung und Zierde oder nur an den Recurves im Bauchbereich.
Außerdem: Überleg mal: Wo stehen denn die anderen Bogenschützen, die deinen Bogen bewundern sollen? Natürlich hinter Dir! Und was sehen die? Den Bauch!!! :D :D
watzmann
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meine 5 cent...

Beitrag von watzmann »

Hornbacking auf Stoß:
wird meines Erachtens prinzipiell nicht gehen. An den Stoßstellen wird das drunterliegende Holz punktuell belastet, das nennt man auch Kerbwirkung (oder: was passiert, wenn ich einen Jahresring quer durchtrenne, was nichts anderes ist? Grosses Unheil...). Das gilt natürlich auch, wenn eine dünne Hornschicht zwecks Verschönerung auf den Rücken kommt, selbst wenn sie sehr dünn ist.

Hornfacing Stoß: das geht, ist rein physikalisch die beste Wahl, denn hier wird komprimiert. Beispiele dazu gibt es bei Jim Hamm zu sehen. Stoßstellen müssen allerdings durch Wicklungen gesichert werden.

Geschäftet am Rücken: könnte gehen. Dann ist allerdings die Frage, ob das Holz die höhere Belastungsfähigkeit des Horns verträgt. Ich kenne kein Holz, dass die Druckfähigkeit von Horn aufweist, ich würde Stauchfalten erwarten. Und das höhere Gewicht von Horn sowie mangelnde Elastizität ist der Leistung auch abträglich.

Da die Hornbeschichtung sehr aufwändig ist, würde ich, bevor ich einen Bogen angehe, erstmal ein Teststück belegen und einen Biege-Bruchtest machen. Merke: versuchen darf man alles...
Eibenmann
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Jep

Beitrag von Eibenmann »

Ja, ich kann mich da auch nur meinen Vorgängern anschliessen. Allerdings bedenke: Wenn du ein mehr oder weniger dickes Facing anbringst, wird der Rücken mehr belastet, dort müsste dann (vorzugsweise) ein Sehnenbacking liegen. Aber wieso machst du dann nicht gleich einen Kompositbogen? Der ist von der Optik auch gut. Wie gross sind denn deine Hornstücke? Es ist nicht sehr lustig, nach 10 cm wieder einen Spleiss zu machen. Und wie lange wird der Bogen? Bei einem Langbogen ist das Facing nur Gewicht, was zu einer schlechteren Wurfleistung führt.

Kevin
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Eldoro
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Beitrag von Eldoro »

ich würds machen (naja wahrscheinlcih gehör ich ja auch zu den verrückten ^^ :D ).
Horn hat doch auch eine art fasern oder ? naja ich mein ich habs irgendwo mal gelesen , also die fasern nciht anschneiden.
allerdings kriegst du probleme wahrscheinlich mit dem "Träger ". du musst ein sehr druckstabiles holz nehmen ! ( ulmen / Eibenkern ?!). die " Stöße" würd ich mit sehnen umwickeln !, damit sie nciht applatzen vom Träger.
Der bogen wird sehr wahrscheinlich unter dem durchscnit schießn ! , denn horn und (haut)leim sind halt schwerer als holz !

aber mann kann sicherlich auch was besseres mit dem horn machen ! :)
Juhhuuu, neues UsErBiLd .......
Überläufer
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Beitrag von Überläufer »

Mein Tip,lasses,heb´s dir für Messergriffe etc. auf.Andernfalls,wenn du genug davon hast,probiers aus,wenn ich genug hätt,würd ichs auch machen,wenn du es machst,stell doch bitte mal Bilder von rein!
Tradition bedeutet nicht die Asche auf-
zuheben,sondern die
Flamme weiterzureichen.
scarpej
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Beitrag von scarpej »

Hallo,

Erstmal danke für die rege Anteilnahme !
Noch habe ich keine konkrete Vorstellung davon, aber ich werd wohl ein Facing versuchen.
Was das Material angeht...davon habe und bekomme ich mehr als genug...deshalb ja auch der Gedanke ;)

Im moment schwirrt mir da ein 50#der ca 150cm lang mit Hornfacing durch den Kopf.
Holz soll Ulme werden, Flachbogen.
Wenn das konkrete Formen annimmt kommen natürlich Fotos rein :D :D

Aber zuerst werd ich wohl mal einen Belastungstest machen... mal sehen was das Zeug hergibt... mit Backings und Facings hatte ich ja bisher nichts am Hut... so denn...

Was eventuell auch noch ein Möglichkeit wäre, ist : Ich habe einen Escheflachbogen mit arbeitenden Recurves. Bei dem gefällt mir der Tiller überhaupt nicht! (biegt griffnahe zu extrem- leider ein Bearbeitungsfehler meinerseits..., allerdings sollte der Rest halbwegs passen )

Da könnte ich doch versuchen mit dem Horn was zu machen...? Was meint ihr? Kann Esche das verkraften?
Die Daten einsweilen. Escheflachbogen 150cm ;) mit arbeitdenden Recurves 40 lbs und einem schrecklichen Tiller...sozusagen das perfekte Versuchsobjekt. :)

Gruß Scarpej
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