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Funktionsweise des Stabilisators

Verfasst: 16.12.2013, 20:20
von Wilfrid (✝)
http://www.bogenundpfeile.de/Materialku ... isator.htm

Ich kopiere mal mit "Copy & Paste":
"Ein Stabilisator verbessert das Schießergebnis enorm, dies wird hauptsächlich durch die Steigerung des Gewichts am Bogen erreicht. Dadurch ist der Bogenschütze in der Lage, den Bogen im Moment des Auszugs und in der Ankerposition sehr ruhig zu halten. Grundsätzlich hat jeder Bogenschütze einen Vorteil, je schwerer der Bogen ist. Die Grenze ist allerdings die Beherrschbarkeit des Sportgeräts. Ein Stabilisator darf den Bogen nicht so schwer machen, dass der Bogenschütze das Gesamtgewicht nicht mehr bewältigen kann und beim Bogenschießen wackelt.


Der Stabilisator nimmt weitere Funktionen war. Zum einen verlagert der angebaute Stabilisator das Drehmoment durch die Gewichtsverteilung des Bogens nach vorne. Dadurch fällt der Bogen nach dem Abschuss nach vorne in die gewünschte Fallposition. Bei einem Blankbogen oder Barebow, wo es keinen Stabilisator gibt, fällt der Bogen nach hinten. Dies ist für den Schussablauf des Bogenschützen unangenehm, der Ablauf ist flüssiger, wenn der Bogen nach vorne kippt und das Bogenschießen wird präziser.


Weiterhin dämpft der Stabilisator die Schwingungen des Bogens. In dem Moment des Abschusses werden enorme Kräfte im Bogen frei und der Bogen schwingt sehr stark. Diese Schwingungen werden über den Stabilisator gedämpft. Die Schrauben am Bogen und den Anbauteilen müssen weniger Schwingungen aushalten und halten aus diesem Grunde auch länger, die Schrauben müssen nicht so häufig nachgezogen werden. Entsprechendes gilt für die Sehnen und Gelenke des Bogenschützen. Ein über einen Stabilisator gedämpften Bogen leitet weniger Schockwellen auf den Arm des Bogenschützen. Dies verlängert den Spaß an dem Sport. Insbesondere bei sehr kräftigen Bögen (über 30 lbs) ist ein langer Stabilisator zu empfehlen. "

Wißt Ihr also Bescheid beim Bogenbau, nix mit Bogenmasseprinzip, schon garnicht bei den besonders starken Bögen für Kinder und Damen, die mit den Bogenschießen anfangen. Über 30# Antenne dran, bis Euch der Arm fast abfällt. Auch nicht mehr auswiegen, so Schwerpunkt nahe Druckpunkt und was da noch für Philosophien unterwegs sind.

Schraub lange Antennen an den "Bärentöter" , dann triffste auch....

Dann lese man sich den Artikel über Sehne und Sehnenmaterial durch. Wenn ich das richtig lese besteht eine Sehne aus 18 Strang Dacron B50 für einen sehr kräftigen Bogen, so ab 30#. Ihr Wahnsinnigen nehmt da nur 8 Strang ...

Re: Funktionsweise des Stabilisators

Verfasst: 17.12.2013, 03:06
von Mike W.
Ist doch gut, wenn man weiß wie man seinen Kram loswird!

Läßt man bei 18 strang Dacron die Mittenwicklung weg, dann passt sogard ie Nocke wieder drauf!

Re: Funktionsweise des Stabilisators

Verfasst: 17.12.2013, 08:10
von Tom Tom
Die Engländer ham sich keine Stabis leisten können...
Die ham einfach den Bogen schwer gehalten :D

was für ein Schwachin...

lg Tom Tom

Re: Funktionsweise des Stabilisators

Verfasst: 17.12.2013, 08:34
von Idariod
Verdammich...und wie krieg ich jetzt auf meinen Eschenast einen Stabi drauf? Vielleicht sollte ich Bleimanschetten drumherum wickeln? ^^

Re: Funktionsweise des Stabilisators

Verfasst: 17.12.2013, 09:07
von Frankster
Kann da nicht mitreden. Habe noch nie einen Selfbow mit Stabilisator gebaut. Wäre aber sicher eine schöne Idee wenn's wirkt. Nur natürlich gewachsen muss so ein Selfbow mit Stabi schon sein. Weil dann halten auch die nicht vorhandenen Schrauben länger. :)

Re: Funktionsweise des Stabilisators

Verfasst: 17.12.2013, 09:11
von Mike W.
Blei so flach am Bogen nutzt nix !
Stacheldraht!!!
Wegen der vielen,kleinen Antennen!
Kriegste mehr Sender rein!

Re: Funktionsweise des Stabilisators

Verfasst: 17.12.2013, 09:15
von SilkyJoe
Oder einfach 'ne Bierflasche an den Bogen dranbinden. Nach jedem Schuss ein kräftiger Schluck - da kann man die sich verschlechternde Trefferlage auf das sich verringernde Gewicht schieben XD

Re: Funktionsweise des Stabilisators

Verfasst: 17.12.2013, 09:49
von mbf
"[...] Insbesondere bei sehr kräftigen Bögen (über 30 lbs) ist ein langer Stabilisator zu empfehlen. [...]"

Was nimmt man denn so für einen 120-lbs-Warbow? 3-4 m, vermute ich mal?

Re: Funktionsweise des Stabilisators

Verfasst: 17.12.2013, 10:00
von Mike W.
Neee, 5-6 Stück von 1m, gleichmäßig über die Bogenlänge verteilt!
Also von außen nach innen!
Das verhindert Handschock, weil die WAe nicht mehr nachschwingen!

Re: Funktionsweise des Stabilisators

Verfasst: 17.12.2013, 12:08
von Acedia
SilkyJoe hat geschrieben:Oder einfach 'ne Bierflasche an den Bogen dranbinden. Nach jedem Schuss ein kräftiger Schluck - da kann man die sich verschlechternde Trefferlage auf das sich verringernde Gewicht schieben XD
Sehr gute Idee ;D
mbf hat geschrieben:"Was nimmt man denn so für einen 120-lbs-Warbow? 3-4 m, vermute ich mal?
Ich hätte da eher an einen Maibaum gedacht, nachdem 120lbs ja nach deren Beschreibung ein Zuggewicht für Halbgötter sein müsste.

lg
Michi

Re: Funktionsweise des Stabilisators

Verfasst: 17.12.2013, 14:01
von Wilfrid (✝)
Ich denke mal, wir reden hier über "schlecht gebaute" Take -Down Bögen, also Fitageräte . Was mich erstaunt und belustigt hat, ein bisschen auch erschreckt, es scheint wirklich Bedarf auch in der High-End region nach solchen Krücken zu geben.

Wir reden hier immerhin von Gesamtpreisen jenseits der 1000 €, Wurfarme aus Kunstmaterialien, also in den Eigenschaften quasi frei wählbar. Beim Selfbow zwingt mich ja das Holz in großem Maße zu einem bestimmten Design etc. Trotzdem soll es Bogenbauer geben, die über Wa Dicken/Breiten, Griffgestaltung etc Bögen bauen, die ohne Stabis auskommen, angenehm zu ziehen und reproduzierbar zu schießen sind. Und das dann ohne , das dem Schützen das Gebiß klappert. Und es freut sich eigentlich jeder, wenn er kein großes Gewicht in der Hand hat.

Auch wenn der Bogenhandel nun mit den Anschraubteilen richtig Geld verdient, warum gehen die Verbände nicht her und machen sich die Erkenntnisse der trad Bogenbauer zu Nutze?? Immerhin möchten die ja bei Olympia vorn mitschießen, und da ist ja ein Bogen, der beim längeren Ankern den Bogenarm ermüdet und der wegen Handschock zum Verreißen verleitet , extrem kontraproduktiv. Ich habe eben mal die Beschreibung eines Hoyt Buffalo 60# durchgelesen. Das Dingen wiegt 1,451 kg !!
Immerhin kann damit ein Schütze nach ~60 Schuß sauber gruppieren.
http://www.sport-bogen.de/hoyt-buffalo/

Mein letzter , hier gezeigter Flitzebogen wiegt 534 g , und Eddytwobows hat nach 3 Schuß sauber gruppiert, ähnliche Entfernung. Mit ausgespinten, aber nicht ausgewogenen Holzpfeilen. Gut, es sind jetzt auch keine Gewindebohrungen für Stabi und Bogenköcher dran. Außerdem kann man mit dem Teil kaum auf 90 m ne Scheibe treffen, dazu ist der Bogen denn doch zu langsam. Bloß was schießt der Tester normalerweise, wenn er mit dem oben beschriebenen Bogen 1m (eigentlich 1, 25m überm Gold) drüberliegt? Auf 30 m? Das heißt für mich nur, der Bogen ist zu schwer, die Wa sind zu Torsions/flatteranfällig und der ganze Bogen ist zu fickerig (der Sehnenweg zum Bogen ist auf Grund unterschiedlicher Beschleunigung je nach Auszug und Auszugsrichtung sowie Druckpunkt schlecht reproduzierbar) Und das scheint bei Olympic Recurves noch schlimmer zu sein.

Re: Funktionsweise des Stabilisators

Verfasst: 17.12.2013, 14:58
von Sateless
Was der Typ da schreibt, ist äußerster Quatsch und sehr belustigend. Dein letzter Post, Wilfried, war es aber auch. Danke für die Lacher! :)

Re: Funktionsweise des Stabilisators

Verfasst: 17.12.2013, 17:22
von Wilfrid (✝)
Sate, ich habe jetzt noch ein bisschen gegraben, ob ich n un lachen oder weinen soll???
http://www.sgi-welzheim.de/tl_files/dyn ... London.pdf

Unser bester Bogenschütze schießt Hoyt, das Wa Design erinnert mich heftig an die Empfehlungen für Fichte /Weide und wenn ich mir so anguke, wie lange die Leute ankern , und dabei im Kopf habe, was so ein Olympic-Recurve wiegt, die aber trotzdem so über 600 von 720 möglichen Ringen auf Entfernungen zwischen 30 und 90 m schießen, erstaunlich. Mir fiele schon nach 36 Pfeilen der Arm runter. So 2-3 Sekunden fast 1 1/2 kg am ausgestreckten Arm, auch noch links ...
Und dann nen Kreis von 12 cm auf 90 m treffen. Ey, den gelben Punkt in der Landschaft sehe ich garnicht mehr und dann durch ein Diopter das Pünktchen in der Mitte halten, wenn der Arm zittert und trotz Streifschutz schon langsam blau wird? Die Sehne von dem Bogen in dem Artikel ist ja fast so dick wie der Pfeil....
Kann einer mal nen schönen , schnellen Selfbow mit Fita-Zielvorrichtung bauen? So nen ELB nach Blackys Bauanweisung??

Re: Funktionsweise des Stabilisators

Verfasst: 17.12.2013, 17:48
von Inopel
Stabilisator bei Warbow ab 120#
http://i.ebayimg.com/00/s/NTU4WDIzOA==/ ... f/$_72.JPG

der Zweite Stabi ist für Leute wie Blacky. Damit der Handschock sich nicht negativ auf die Gesundheit auswirkt ;D ;D

Re: Funktionsweise des Stabilisators

Verfasst: 17.12.2013, 18:01
von Sateless
Wilfried, du vergisst dabei nur das entscheidende Detail:
Ein olympischer Recurve wird *nicht* für maximale Geschwindigkeit gebaut, sondern - wie jeder ausdrückliche Scheibenbogen, für möglichst gleichmäßige Leistung. Je weniger das Material gestresst wird, desto weiter bleibt man von Materialermüdungsschwankungen weg. Wenn man eine handflächengroße Gruppe auf 15m als gut bezeichnet, ist diese Komponente egal, wenn eine gute Gruppierung als einen Pfeilstrauß auf einem Bierdeckel auf 90m anpeilt, dann sieht die Welt auf einmal ganz anders aus. Es gibt reichlich Selfbows, die bei Selfbow-Pfeilgewichten einen olympischen Recurve in der Geschwindigkeit übertreffen, jedoch ist die Pfeilgeschwindigkeit für das Scheibenschießen so lange egal, wie sie nicht schwankt. Und diese Schwankung hat man bei vielen Naturmaterialbögen schon, wenn man eine Sekunde länger ankert, als beim letzten Pfeil. Die Dinger sind schon gut gebaut und durchdacht, nur eben nach einem anderen Qualitätsansprüchen.
Dies erreicht man mit einem anderen Schießstil, diesem Material, und dazugehörigen Pfeilen, mit Gewichtsschwankungen in Grainbruchteilen und Spineschwankungen hinter der zweiten Nachkommastelle. Auf 30m ist das zu vernachlässigen, aber man will ja der Ameise die Augenbrauen ausschießen. Einzeln.