Der Zwang zum instinktiven Schießen

Bogenschiessen in der Praxis, mediterran, Daumentechnik u.a.
Weise Fels
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Der Zwang zum instinktiven Schießen

Beitrag von Weise Fels »

Ich eröffne eine neues Thema, da mich dieses schon seit Jahren beschäftigt.
Das vielzitierte und hochgelobte instinktive Schießen.
Ich habe das über Jahre versucht in den Griff zu bekommen. Zu meiner Schande gestehe ich, ich bin daran mit herkömmlichen Mitteln gnadenlos gescheitert.
Der Geist wollte instinktive schießen, jedoch scheinen meine Augen in dieser Hinsicht ein Eigenleben zu führen und widersetzen sich permanent meinen Anordnungen.
Mein Analyse: ich halte zu lange, denke zuviel und versuche irgendwie zu zielen, ohne es wirklich zutun. Unweigerlich kam es auch bei mir zum berüchtigten "Target-Panic"
Also was blieb über, man muß gegensteuern. Reichlich Tips gibt es, aber funktionieren tun die wenigsten. Mein Lösung war, es muß Zwang her, wieder auf das Wesentliche zu kommen.
Also habe ich viel überlegt und etwas gebastelt. Raus gekommen ist diese Variante des Schießens:
http://youtu.be/UXqa13wyaJE
Und es hilft. Man hat keine Zeit mehr zu denken, alles geht ratz fatz. Und man lernt mit Enttäuschungen zu leben. Hier geht es um "Hopp oder Top". keine Ausreden mehr für mich.
Meine Erfahrung, ich habe mehr Selbstvertrauen in meine Schüsse und ich schieße wirklich mehr instinktiv.
Wer kämpft auch mit dem Problem ?
Sateless
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Re: Der Zwang zum instinktiven Schießen

Beitrag von Sateless »

Weise Fels hat geschrieben:Ich eröffne eine neues Thema, da mich dieses schon seit Jahren beschäftigt.
Das vielzitierte und hochgelobte instinktive Schießen. Ich habe das über Jahre versucht in den Griff zu bekommen. Zu meiner Schande gestehe ich, ich bin daran mit herkömmlichen Mitteln gnadenlos gescheitert. Der Geist wollte instinktiv schießen, jedoch scheinen meine Augen in dieser Hinsicht ein Eigenleben zu führen und widersetzen sich permanent meinen Anordnungen. Mein Analyse: Ich halte zu lange, denke zu viel und versuche irgendwie zu zielen, ohne es wirklich zu tun. Unweigerlich kam es auch bei mir zum berüchtigten "Target-Panic." Also was blieb über, man muss gegensteuern. Reichlich Tipps gibt es, aber funktionieren tun die wenigsten. Mein Lösung war, es muss Zwang her, wieder auf das Wesentliche zu kommen. Also habe ich viel überlegt und etwas gebastelt. Raus gekommen ist diese Variante des Schießens:
http://youtu.be/UXqa13wyaJE
Und es hilft. Man hat keine Zeit mehr zu denken, alles geht ratz fatz. Und man lernt mit Enttäuschungen zu leben. Hier geht es um "Hopp oder Top". keine Ausreden mehr für mich. Meine Erfahrung, ich habe mehr Selbstvertrauen in meine Schüsse und ich schieße wirklich mehr instinktiv. Wer kämpft auch mit dem Problem?
Ich hab nie damit gekämpft, weil ich akzeptieren kann, zu zielen. Das heißt nicht, dass ich zwingend visiere, aber zielen tut man eigentlich zwangsläufig. Ich denke, du hast nun nur keine Zeit mehr zu merken, dass du zielst. Das heißt nicht, dass du nicht merkst, dass du visieren würdest.

Achja, herzlich wilkommen und viel Spaß hier. Schau auch mal, ob dein Avatar mit den Forenregeln übereinstimmt, und pass ihn dann bitte entsprechend an. :)
Gruß,
Simon
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mbf
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Re: Der Zwang zum instinktiven Schießen

Beitrag von mbf »

Netter Schuss. ;D

Und was machst Du, wenn Du keinen springenden Ball hinter Dir treffen willst, sondern ein unbewegliches Ziel 30 m vor Dir? Mal trocken gesagt, so ein Rumgefuchtel kannst Du auch nur im heimischen Keller veranstalten, wenn Leute um Dich herumstehen, fühlen die sich davon durchaus verunsichert.

Aber zurück zum Thema: wer hat Dich zum intuitiven Schießen gezwungen? Du musst Dir im Klaren sein, dass ein Teil des Hirns/Unterbewusstseins nun mal einen Zielvorgang ausführt, ob man das nun will oder nicht. Das macht es übrigens auch und gerade beim intuitiven Schießen, sonst würde man nie etwas treffen. Bei Dir scheint es so zu sein, dass dieser Zielvorgang präsenter ist als Du es Dir in Deiner Idealvorstellung des reinen intuitiven Schießens vorstellst. Das führt zur Verkrampfung, weil die Arbeit Deines Unterbewusstseins nicht mit Deinem Weltbild übereinstimmt. Blöd an der Sache ist nur, dass es ein harter Weg ist, das Unterbewusstsein entsprechend umzuprogrammieren, woran Du ja auch gescheitert bist. Du hast hier einen Workaround präsentiert, der m.E. am eigentlichen Problem vorbeigeht, der das Symptom, aber nicht die Ursache bekämpft.

Das mit dem Scheitern ist im Übrigen nicht verwerflich, ganz im Gegenteil. Aber: man muss auch mal akzeptieren können, dass einem selbst Grenzen gesetzt sind. Man muss sich auch mal von bestimmten Vorstellungen lösen, um weiterzukommen. Bei Dir ist es die Vorstellung des reinen intuitiven Schießens (ich habe diesen Begriff bewusst zum zweiten Mal leicht provokant verwendet), die Dir Wege verbaut. Statt dagegen zu arbeiten kann man auch akzeptieren, wie das eigene Hirn arbeitet und mit ihm zusammen ein Zielsystem erarbeiten. Einen (Holz-)Bogen baut man ja auch, indem man mit dem Holz arbeitet und nicht gegen das Holz. ;)
shortRec
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Re: Der Zwang zum instinktiven Schießen

Beitrag von shortRec »

Wer sagt, das intuitives Schießen per se besser ist als ein (wie auch immer geartetes) System? Was ist in dem Zusammenhang "besser"? Bei 2x30 Pfeile auf 18m in der Halle? Wer da intuitiv schießt ist selber schuld ;) Ein praktikables System ist hier sicher erfolgreicher hinsichtlich zählbarer Treffer auf der Ringscheibe. Bei bewegten Zielen (z.B. Graugans an einer Seilrutsche) sieht die Sache wieder anders aus.
Letztlich kann man ja sagen, dass beim intuitiven Schießen sämtliche "Zielarbeit" an das Unterbewusstsein abgegeben wird. Das Ausschalten des Bewusstseins muss hier geübt werden, besonders weil ein bewusstes Ziel verfolgt wird.
Ob ein Reaktionstraining mit Pfeil und Bogen dafür wirklich hilfreich ist und nicht nur oberflächlich Symptome kaschiert, wage ich zu bezweifeln.
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Markus
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Re: Der Zwang zum instinktiven Schießen

Beitrag von Markus »

Hallo Weise Fels,

ich habe den Beitrag mal von Kyudo weg nach Bogenschießen allgemein verschoben.
Dann folge bitte Sateless' Rat und ändere Dein Userbild.
Näheres dazu siehe hier: viewtopic.php?f=23&t=7733

Und zu guter Letzt - Willkommen bei FC und noch viel Spaß hier. :)

Gruß,
Markus
Weise Fels
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Re: Der Zwang zum instinktiven Schießen

Beitrag von Weise Fels »

Danke für die Anregungen in den Antworten.
Erstens und da widerspreche ich dem Sateless. Wenn du bei dieser Art zu schießen zu zielen versuchst, dann wirst du keinen Erfolg haben, weil es geht darum, da Ziel nicht mehr aus den Augen zu verlieren. Das ist der springende Punkt. Jede kleine Abweichung führt dazu, das der Schuss nicht mehr so abläuft, wie man es will , d.h. du kannst nicht mehr zielen . Sinn war es mit der Übung, den Focus auf das Ziel zu verlagern und den Schuss selbstständig ablaufen zu lassen.
Hallo mbf
Es geht nicht darum, mit sowas in die Öffentlichkeit zu gehen. Ich denke ich bin veranwortungssvoll genug, um keine Menschen oder Tiere oder Sachen zu gefährden. Wie oben erläutert, geht es mir um den Focus. Für mich ist das eine Übung, um seine Focusierung zu verbessern, damit ist es egal, ob das Ziel unbeweglich ist und in 20, 30 oder 50 Meter Entfernung steht.
Und außerdem ist das keine Fuchtelei. Versuch es erstmal. Bei der Übung muß man sich wirklich voll konzentieren. meine Erfahrung ist, die Konzentrationsfähigkeit wird verbessert.
Ich arbeite nicht dagegen, sondern ich suche mir neue Wege. Klar akzeptiere ich manche Umstände nicht. Ich denke jeder sollte sich seine Gedanken machen. Dies hier ist auch eine Lösung für mich und ich habe nicht den Anspruch, dass es für jeden gut ist. Ich habe auch Verständnis für die Schützen, die diesen Weg nicht gehen wollen. Für mich ist das als Anregung gedacht, für solche Schützen, die in dem Bereich sich entwickeln wollen, alle anderen dürfen das gerne ignorieren ;-) ( nicht ernst nehmen)
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Eberesche
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Re: Der Zwang zum instinktiven Schießen

Beitrag von Eberesche »

Sowas mache ich mit den Kindern im Verein auch manchmal zur Entspannung am Ende des Trainings. Wenn man vorher schon richtig herum steht ist das sicherheitstechnisch kein Problem und "nach Gefühl" Bogen heben und loslassen muss man trotzdem. In Sachen saubere, reproduzierbare Technik lernt man dabei natürlich wenig und nur die lässt einen das 3D-Vieh auch auf 40m treffen. Aber das ist eben eine Frage, was man erreichen will.

Gruß
Anna
Sateless
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Re: Der Zwang zum instinktiven Schießen

Beitrag von Sateless »

Dann hast du eine andere Definition für die Wörter "Instinktives Schießen", "Zielen" und "Erfolg", als ich, Weisefels. Was solls.
Ich schreibe ohne Autokorrektur lesenswerter. Du etwa auch?
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mbf
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Re: Der Zwang zum instinktiven Schießen

Beitrag von mbf »

@Weise Fels
Passt schon, ich habe auch schon solche Spielchen gemacht. Als Konzentrationsübung ist das sicherlich ein guter Ansatz und macht definitiv Laune! ;-) Nur - dann muss man das auch ins "normale Leben" übertragen können. Wie schaffst Du das, von so einer doch recht extremen Situation auf normale Ziele zu übertragen? Mit der bewussten Konzentration auf den Zielpunkt willst Du wohl das bewusste Zielen ausschalten, indem Du Dich damit quasi ablenkst, kann man das so verstehen?
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Re: Der Zwang zum instinktiven Schießen

Beitrag von Chilly »

Stell dir ein Krügerl rein, dann ist´s dir wurscht...
(bitte nicht ernst nehmen! ;D)

Chilly
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Re: Der Zwang zum instinktiven Schießen

Beitrag von Sascha »

Hallo zusammen.

Ich bin kompletter Neuling und heute meinen Bogen,oder besser gesagt mich, mit rund 100 Pfeilen nacheinander eingeschossen.
Dabei musste ich leider feststellen das das Ganze gar nicht so leicht ist wie es aussieht.

Respekt erstmal an all jene die ne Zielscheibe auf mehr als 20 Metern treffen. Da bin ich wohl noch weit entfernt... :-\

Ich hab auf ca.7 m mit zielen nicht mal meinen Schiesssack getroffen.
Dann habe ich versucht mit aktivem zielen aufzuhören und plötzlich ging es.
Ich stell mich hin, schau den Sack an, zieh aus und treff...irgendwie. Da meine Pfeile recht nah beieinander sind ist, glaub ich, der Anker auch nicht schlecht. So nach 50-60 Schuss gingen einige sogar schon in die aufgemalten Kringel.
Aber wie gesagt, mit zielen ist da nicht viel. Jedenfalls nicht bewusst. ???

Das mit der Enttäuschung umzugehen ist recht einfach. Ich werde einfach mehr Pfeile zu schiessen. ;)
Leider wird es zur Zeit so früh dunkel.
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Re: Der Zwang zum instinktiven Schießen

Beitrag von Heidjer »

Irgendwie komme ich auf die Idee, das hier Zielen mit Visieren verwechselt wird?
Wer das Ziel im Blick hat, der Zielt auch!
Natürlich wird beim instinkiven Schießen gezielt, alles andere macht absolut keinen Sinn. Nur versucht man dabei alles andere drumrum, ausser dem Ziel selbst, nicht bewusst war zu nehmen.
Versucht man das Ziel bewusst in irgendeiner Beziehung mit einen weiteren Bezugspunkt zu bringen (Pfeil, Pfeilspitze, Bogen oder Schußfenster) dann spricht man von Visieren.


Gruß Dirk
Ein Pfeil, den Schaft gemacht aus der Pflanzen hölzern Teil, versehen mit eines Vogels Federn und einer Spitze, aus der Erde Mineral, wird von der Natur gern zurückgenommen.
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Re: Der Zwang zum instinktiven Schießen

Beitrag von Frankster »

Krass das bei dem Video direkt nach dem Schuss einer hinter der Tür rauskommt!
Nimm nicht den ganzen Baum wenn Dir ein Ast genügt
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syn
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Re: Der Zwang zum instinktiven Schießen

Beitrag von syn »

Ich habe durch das wechseln auf die Daumentechnik zum intuitiven schiessen gefunden. Zuvor habe ich immer über den Pfeil gezielt - da bei der Daumentechnik der Pfeil hinter dem Bogen verschwindet und mir kein Anhaltspunkt bleibt - musste ich nach Gefühl schiessen. Der Lerneffekt wirkt mittlerweile auch wenn ich den Pfeil sehen kann...

So gut wie der Typ im Video bin ich natürlich noch lange nicht, aber vielleicht kommt das ja wenn ich mehr übe *g*
--- enjoy!
Daumentechnik, 36# Reiterbogen (Osmane, auf 32" gezogen final 42#)
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walta
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Re: Der Zwang zum instinktiven Schießen

Beitrag von walta »

Will ich auch haben so ein Maschinchen. Macht sicher Spass. Kannst du mal ein paar Bilder reinstellen.

Walta
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