Werbung für Kyudo - Anfängertraining
Werbung für Kyudo - Anfängertraining
Hallo zusammen,
den Satz : "ist für Menschen jeden Alters geeignet" kennt nicht nur Google mit 267.000 Treffern, sondern auch jeder der versucht hat eine Werbebrochüre zu Kyudo oder anderen Bogensport zu schreiben.
Meine kurze Erfahrung zu Anfängerwerbung und den Versuch dauerhaft neue Mitglieder zu werben ist:
VHS-Kurs 1: 10 Neue -> keiner geblieben, VHS2: 4 Neue einer geblieben (ich), VHS3: kein Neuer, VHS4: 4 Neue einer für 4 Wochen geblieben.
Vielleicht habt Ihr ähnliche Erfahrungen?!
Was kann man tun, wenn es doch für jeden Menschen geeignet ist .
Es gibt eine Reihe von Anmerkungen, die man in der Diskussion so hört:
1. "Nicht jeder ist für Kampfsport geeignet", das scheint mir doch ein sehr "eitles" Argument zu sein, Ballett ist körperlich und was den Übungsaufand angeht ebenso belastend und psychisch ist Schach-Spielen, was jeder nachvollziehen kann der mal einen gestandenen Schachspieler erlebt hat der nach 4 Stunden Kampf die Partie in wenigen Sekunden wegwirft vielleicht noch härter.
2. Die Art und Weise, wie Kyudo gelehrt wird, ist vielleicht nicht mehr zeitgemäß ... hauptsächlich negative Motivation?
3. Die Vielfalt zeigen und dann "halt" auch akzeptieren, dass manche mit Kyudo "Zen" machen möchten?
4. Die Distanzen verkürzen ein Hochsprnger legt die Latte auch nicht gleich auf 2 m?
Ich bin gespannt was die Diskussion ergibt und hoffe hier im richtigen Forum zu sein, falls nicht, sorry und bitte um Korrektur. Mich würde auch interessieren wie andere Bogensportler das sehen.
Gruss Johannes.
PS.: Am Mato basteln bin ich noch dran, aber es wird besser!
den Satz : "ist für Menschen jeden Alters geeignet" kennt nicht nur Google mit 267.000 Treffern, sondern auch jeder der versucht hat eine Werbebrochüre zu Kyudo oder anderen Bogensport zu schreiben.
Meine kurze Erfahrung zu Anfängerwerbung und den Versuch dauerhaft neue Mitglieder zu werben ist:
VHS-Kurs 1: 10 Neue -> keiner geblieben, VHS2: 4 Neue einer geblieben (ich), VHS3: kein Neuer, VHS4: 4 Neue einer für 4 Wochen geblieben.
Vielleicht habt Ihr ähnliche Erfahrungen?!
Was kann man tun, wenn es doch für jeden Menschen geeignet ist .
Es gibt eine Reihe von Anmerkungen, die man in der Diskussion so hört:
1. "Nicht jeder ist für Kampfsport geeignet", das scheint mir doch ein sehr "eitles" Argument zu sein, Ballett ist körperlich und was den Übungsaufand angeht ebenso belastend und psychisch ist Schach-Spielen, was jeder nachvollziehen kann der mal einen gestandenen Schachspieler erlebt hat der nach 4 Stunden Kampf die Partie in wenigen Sekunden wegwirft vielleicht noch härter.
2. Die Art und Weise, wie Kyudo gelehrt wird, ist vielleicht nicht mehr zeitgemäß ... hauptsächlich negative Motivation?
3. Die Vielfalt zeigen und dann "halt" auch akzeptieren, dass manche mit Kyudo "Zen" machen möchten?
4. Die Distanzen verkürzen ein Hochsprnger legt die Latte auch nicht gleich auf 2 m?
Ich bin gespannt was die Diskussion ergibt und hoffe hier im richtigen Forum zu sein, falls nicht, sorry und bitte um Korrektur. Mich würde auch interessieren wie andere Bogensportler das sehen.
Gruss Johannes.
PS.: Am Mato basteln bin ich noch dran, aber es wird besser!
- benzi
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Re: Werbung für Kyudo - Anfängertraining
Hallo Johannes!
danke für den thread!
ich bin gespannt was sich daraus für eine Diskussion entwickeln wird!
in Japan wird undogmatischer an die Sache herangegangen....
liebe Grüße benzi
danke für den thread!
ich bin gespannt was sich daraus für eine Diskussion entwickeln wird!
in Japan wird undogmatischer an die Sache herangegangen....
liebe Grüße benzi
"Du hast den Verstand verloren, weißt Du das?" "Dafür hab ich ein Leben lang üben müssen"
(Peaceful Warrior, Film)
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- ralfmcghee
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Re: Werbung für Kyudo - Anfängertraining
Hallo jfb,
habe ich Deinen Beitrag so richtig verstanden? Du hast Kyudo-Trainings bei der VHS angeboten und es sind praktisch keine Leute auf Dauer dabei geblieben? Nun, meine Erfahrungen als Trainer in der Erwachsenenbildung sind folgende:
Die Leute suchen sich gezielt Trainingsangebote, die ihnen einen kurzfristigen Nutzen bieten: Kurze Veranstaltungsdauer, klarer Nutzen für die spätere Verwendung. Aufbauseminare? Eher wenig, denn die Leute haben ja, was sie brauchen.
Nun geht es bei Dir um die Vermittlung eines Sportes. Da schauen die Leute mal rein, schießen ein paar Pfeile und gehen dann mit dem Bewusstsein nach Hause, dass sie auch einmal Kyudo gemacht haben. Um dabei zu bleiben, müsste man eine Ausrüstung haben und die ist den meisten Menschen dann schon zu teuer. Selber bauen? Häh? Nee! An der Stelle trennt sich schon die Spreu vom Weizen. Ich glaube, der Weizen ist in Deiner Disziplin - bezogen auf die Gesamtbevölkerung - rar. Fletchers Corner halte ich in diesem Zusammenhang nicht für repräsentativ, denn hier im Forum interessiert sich ja jeder für Bogenschießen - aber auch wierderum nicht jeder für Kyudo.
Vielleicht ist es auch so ähnlich, wie sich manche Leute Yoga vorstellen. Man verbindet es mit Entspannung und stellt fest, dass vor der Entspannung erst einmal viel Training vonnöten ist. Training macht aber Arbeit und Anstrengung. Das möche nicht jeder freiwillig auf sich nehmen.
Benzi sagt, dass in Japan viel undogmatischer an das Training herangegangen wird. Ich bin kein Japan-Kenner, aber auf dem Bild sieht man, wie ein Mann (Vater?) einem Kind (Tochter?) zeigt, wie man einen Pfeil fliegen lässt. Anders kann ich es mir schwerlich vorstellen. Ich weiß aber auch, dass wir hierzulande mitunter die Tendenz haben, Dinge, die im Ausland selbstverständlich sind, zu dogmatisieren. Wir sind schnell amerikanischer als die Amerikaner, italienischer als die Italiener, indischer als die Inder und japanischer als die Japaner. Deinen Trainingsstil kenne ich nicht und würde und würde Dir nicht unterstellen, dass Du die Leute mit mordsmäßigem Dogmatismus in die Flucht getrieben hast. Ein gewisses Maß an Dogma (oder vielleicht besser Sinnführung) muss meiner Ansicht nach bei Tätigkeiten wie Kyudo auch sein, denn sonst kann man sich das Ganze von vorneherein sparen. Ebenso muss in einer Band ein gewisser Sinn für Musikalität gegeben sein, sonst kann das Ergebnis nur fürchterlich klingen. Ein klein wenig Zweckdogma ist also auch hier nötig.
Ich habe mir vor längere Zeit ein paar Videos über Kyudo angesehen. Für mich wäre die Art der Ausübung dieser Disziplin zu formalistisch. Wenn ich davon ausgehe, dass diese formalistischen Riten ihren Sinn haben und damit unabdingbar sind, komme ich zu dem Ergebnis, dass Kyudo und meine Lebenseinstellung nicht hinreichend kompatibel zueinander sind. Vielleicht sind die Leute zu einem ähnlichen Ergebnis gekommen. Dann haut es einfach nicht hin, an der VHS Leute dauerhaft zum Kyudo zu bringen.
Das waren nun meine Gedanken von außen. Vielleicht ist es einer von vielen Erklärungsansätzen. Ich wünsche Dir, dass Du zu einem schönen Kyudo-Umfeld kommst, sofern Du es nicht ohnehin schon hast. Meine Erfahrung als Anfänger im traditionellen Bogenschießen war, dass ich in meiner Umgebung eine Art seltsamer Vogel war. Mittlerweile sehe ich um mich herum eine wachsende Szene.
LG
Ralf
habe ich Deinen Beitrag so richtig verstanden? Du hast Kyudo-Trainings bei der VHS angeboten und es sind praktisch keine Leute auf Dauer dabei geblieben? Nun, meine Erfahrungen als Trainer in der Erwachsenenbildung sind folgende:
Die Leute suchen sich gezielt Trainingsangebote, die ihnen einen kurzfristigen Nutzen bieten: Kurze Veranstaltungsdauer, klarer Nutzen für die spätere Verwendung. Aufbauseminare? Eher wenig, denn die Leute haben ja, was sie brauchen.
Nun geht es bei Dir um die Vermittlung eines Sportes. Da schauen die Leute mal rein, schießen ein paar Pfeile und gehen dann mit dem Bewusstsein nach Hause, dass sie auch einmal Kyudo gemacht haben. Um dabei zu bleiben, müsste man eine Ausrüstung haben und die ist den meisten Menschen dann schon zu teuer. Selber bauen? Häh? Nee! An der Stelle trennt sich schon die Spreu vom Weizen. Ich glaube, der Weizen ist in Deiner Disziplin - bezogen auf die Gesamtbevölkerung - rar. Fletchers Corner halte ich in diesem Zusammenhang nicht für repräsentativ, denn hier im Forum interessiert sich ja jeder für Bogenschießen - aber auch wierderum nicht jeder für Kyudo.
Vielleicht ist es auch so ähnlich, wie sich manche Leute Yoga vorstellen. Man verbindet es mit Entspannung und stellt fest, dass vor der Entspannung erst einmal viel Training vonnöten ist. Training macht aber Arbeit und Anstrengung. Das möche nicht jeder freiwillig auf sich nehmen.
Benzi sagt, dass in Japan viel undogmatischer an das Training herangegangen wird. Ich bin kein Japan-Kenner, aber auf dem Bild sieht man, wie ein Mann (Vater?) einem Kind (Tochter?) zeigt, wie man einen Pfeil fliegen lässt. Anders kann ich es mir schwerlich vorstellen. Ich weiß aber auch, dass wir hierzulande mitunter die Tendenz haben, Dinge, die im Ausland selbstverständlich sind, zu dogmatisieren. Wir sind schnell amerikanischer als die Amerikaner, italienischer als die Italiener, indischer als die Inder und japanischer als die Japaner. Deinen Trainingsstil kenne ich nicht und würde und würde Dir nicht unterstellen, dass Du die Leute mit mordsmäßigem Dogmatismus in die Flucht getrieben hast. Ein gewisses Maß an Dogma (oder vielleicht besser Sinnführung) muss meiner Ansicht nach bei Tätigkeiten wie Kyudo auch sein, denn sonst kann man sich das Ganze von vorneherein sparen. Ebenso muss in einer Band ein gewisser Sinn für Musikalität gegeben sein, sonst kann das Ergebnis nur fürchterlich klingen. Ein klein wenig Zweckdogma ist also auch hier nötig.
Ich habe mir vor längere Zeit ein paar Videos über Kyudo angesehen. Für mich wäre die Art der Ausübung dieser Disziplin zu formalistisch. Wenn ich davon ausgehe, dass diese formalistischen Riten ihren Sinn haben und damit unabdingbar sind, komme ich zu dem Ergebnis, dass Kyudo und meine Lebenseinstellung nicht hinreichend kompatibel zueinander sind. Vielleicht sind die Leute zu einem ähnlichen Ergebnis gekommen. Dann haut es einfach nicht hin, an der VHS Leute dauerhaft zum Kyudo zu bringen.
Das waren nun meine Gedanken von außen. Vielleicht ist es einer von vielen Erklärungsansätzen. Ich wünsche Dir, dass Du zu einem schönen Kyudo-Umfeld kommst, sofern Du es nicht ohnehin schon hast. Meine Erfahrung als Anfänger im traditionellen Bogenschießen war, dass ich in meiner Umgebung eine Art seltsamer Vogel war. Mittlerweile sehe ich um mich herum eine wachsende Szene.
LG
Ralf
Der Krug geht zum Brunnen bis er bricht.
Der Student geht zur Mensa bis er bricht.
Mein Bogen geht auf den Tillerstock bis er bricht.
Der Student geht zur Mensa bis er bricht.
Mein Bogen geht auf den Tillerstock bis er bricht.
Re: Werbung für Kyudo - Anfängertraining
Sehe ich auch so- nachdem was ich darüber wei würde ich sagen man betreibt Bogensport oder lebt Kyudo.ralfmcghee hat geschrieben: Wenn ich davon ausgehe, dass diese formalistischen Riten ihren Sinn haben und damit unabdingbar sind, komme ich zu dem Ergebnis, dass Kyudo und meine Lebenseinstellung nicht hinreichend kompatibel zueinander sind.
Die komplexen Strukturen erfordern einfach so viel Zeit und Hingabe die von Nöten sind es "richtig" zu betreiben.
Vielleicht sollte der Missionsaufterag hinter etwas weiter hinten stehen, es ist schließlich auch wichtig einfach nur einen Einblick zu vermitteln....
Grüße Moe
Re: Werbung für Kyudo - Anfängertraining
Ich bin in zwei Bogenvereinen, die stetig leicht steigende Mitgliedszahlen haben. In beiden wird man direkt in die ganze Vereinsgemeinschaft aufgenommen. Das Anfängertraining findet neben dem normalen Schießbetrieb statt. Daher kann ich mir vorstellen, dass zwischen VHS-Kurs und regulärem Dojobetrieb eine unnötige Hürde liegt. Unsere eigentliche Geheimwaffe, Sudentenmädels, ist vielleicht auch eine Option für euch. *g*
Gruß,
Sateless
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Ich schreibe ohne Autokorrektur lesenswerter. Du etwa auch?
.مع سلامة في أمان السهم و القوس
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- benzi
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Re: Werbung für Kyudo - Anfängertraining
zum Bild: ob das seine Tochter ist weiß ich nicht.......... aber ich weiß wer der Lehrer ist: das ist Kiyomoto Ogasawara, das Oberhaupt der Ogasawara Ryu, einer der bedeutensten Schulen für berittenes Bogenschiessen in Japan!
was zeigt mir das Bild? kein Dojo, außer der Kleidung von Kiyomoto Ogasawara keine Ettikette, kein Mato, keine Makiwara (Zielscheibenformen im Kyudo) sondern ein Pfeilfangnetz und ein Leder- oder Pappziel, eben so wie wir das hier auch machen würden!
die Frage die sich mir stellt ist, macht es Sinn das Schiessen mit einem Yumi zu lehren und (erstmal) auf die Ettikette, das zeremonienartige Beiwerk, das ich damit keinesfalls herabwürdigen möchte! zu verzichten?
Grüße benzi
was zeigt mir das Bild? kein Dojo, außer der Kleidung von Kiyomoto Ogasawara keine Ettikette, kein Mato, keine Makiwara (Zielscheibenformen im Kyudo) sondern ein Pfeilfangnetz und ein Leder- oder Pappziel, eben so wie wir das hier auch machen würden!
die Frage die sich mir stellt ist, macht es Sinn das Schiessen mit einem Yumi zu lehren und (erstmal) auf die Ettikette, das zeremonienartige Beiwerk, das ich damit keinesfalls herabwürdigen möchte! zu verzichten?
Grüße benzi
Zuletzt geändert von benzi am 29.04.2014, 12:08, insgesamt 1-mal geändert.
"Du hast den Verstand verloren, weißt Du das?" "Dafür hab ich ein Leben lang üben müssen"
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- killerkarpfen
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Re: Werbung für Kyudo - Anfängertraining
Ich hatte das Vergnügen von einem Freund ein Video zu bekommen, habe es mir, man verzeihe mir, nie ganz angesehen. Das war eine Doku eines lokalen Klubs, die einen amerikanischen Meister zu einer Wochenend- Seminar /-Lektion eingeladen haben.
Nun, ich habe es mir nie fertig oder ganz angeschaut, weil es mir schlicht viel zuviel mit Meditation zu tun hatte. Ich bin Bogenschütze und denke ich will Pfeile fliegen lassen. Kjudo ist Meditation oder Zen wie auch immer, für Menschen die ganz andere Beweggründe und Ziele verfolgen. In diesem Video dauerte es 30 Minuten vom Betreten des Tatami bis ein Pfeil aufgelegt wurde und noch einmal 20 Minuten bis er abgeschossen war. Das auf etwa 2 Meter Distanz. Der Meister sagte in dieser Zeit kein Wort, er war sichtlich hochkonzentriert. Erklärungen zu seinem Tun kamen erst nach dem Schuss.
Wir in unserem Klub erfreuen uns einem so regen Zulauf, dass wir keine Schnuppertrainings und dergleichen mehr öffentlich anbieten. Im Schnitt sind auf solche Events 50 - 60% der Teilnehmer ein bis drei Jahre geblieben.
Ich denke aber, dass es dabei um das Angebot an sich geht, denn Kjudo in seinem Sinn hat nicht viel mit den Vorstellungen eines Anfängers vom Bogenschiessen gemeinsam.
Auch wenn das einem abendländischen Haudegen sicher gut tun würde, einmal im Leben ein bisschen zur Besinnung zu kommen.
Ich würde es so definieren, Kjudo ist sicher ein Sport für jedes Alter, doch nicht unbedingt für jedes Gemüt.
Nun, ich habe es mir nie fertig oder ganz angeschaut, weil es mir schlicht viel zuviel mit Meditation zu tun hatte. Ich bin Bogenschütze und denke ich will Pfeile fliegen lassen. Kjudo ist Meditation oder Zen wie auch immer, für Menschen die ganz andere Beweggründe und Ziele verfolgen. In diesem Video dauerte es 30 Minuten vom Betreten des Tatami bis ein Pfeil aufgelegt wurde und noch einmal 20 Minuten bis er abgeschossen war. Das auf etwa 2 Meter Distanz. Der Meister sagte in dieser Zeit kein Wort, er war sichtlich hochkonzentriert. Erklärungen zu seinem Tun kamen erst nach dem Schuss.
Wir in unserem Klub erfreuen uns einem so regen Zulauf, dass wir keine Schnuppertrainings und dergleichen mehr öffentlich anbieten. Im Schnitt sind auf solche Events 50 - 60% der Teilnehmer ein bis drei Jahre geblieben.
Ich denke aber, dass es dabei um das Angebot an sich geht, denn Kjudo in seinem Sinn hat nicht viel mit den Vorstellungen eines Anfängers vom Bogenschiessen gemeinsam.
Auch wenn das einem abendländischen Haudegen sicher gut tun würde, einmal im Leben ein bisschen zur Besinnung zu kommen.
Ich würde es so definieren, Kjudo ist sicher ein Sport für jedes Alter, doch nicht unbedingt für jedes Gemüt.
- benzi
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Re: Werbung für Kyudo - Anfängertraining
es gibt in Japan durchaus auch andere Arten mit einem Yumi zu schiessen, die sehr wahrscheinlich auch hier auf ein breites Interesse stoßen würden:
ein Beispiel aus italien:
Grüße benzi
ein Beispiel aus italien:
Grüße benzi
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Re: Werbung für Kyudo - Anfängertraining
da gebe ich Benzi recht.
mich törnen diese Dojo-Videos so dermaßen ab, das kann ich kaum beschreiben.
ich glaube aber das man dann den ganzen raum voll typen hat, die daheim schon mindestens drei NINJASCHWERTER (beidhändig war gestern) haben und den Hörnerhelm im Schrank.
mich törnen diese Dojo-Videos so dermaßen ab, das kann ich kaum beschreiben.
ich glaube aber das man dann den ganzen raum voll typen hat, die daheim schon mindestens drei NINJASCHWERTER (beidhändig war gestern) haben und den Hörnerhelm im Schrank.
Re: Werbung für Kyudo - Anfängertraining
Ich denke für den weiteren Gesprächsverlauf könnte man noch differenzierter zwischen "einen Yumi schießen" und "Kyudo betreiben" unterscheiden!
Grüße Moe
- benzi
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Re: Werbung für Kyudo - Anfängertraining
die Herren in den Rüstungen schiessen sehr wohl auch Kyudo mit dem zeremoniellen Rahmen.... sonst würden sie ihre Bogen nicht derart beherrschen...
warum trennen? warum nicht verbinden?
Grüße benzi
genau diese Trennung scheint mit Teil des Problems zu sein, nicht Teil der Lösung!MoeM hat geschrieben:Ich denke für den weiteren Gesprächsverlauf könnte man noch differenzierter zwischen "einen Yumi schießen" und "Kyudo betreiben" unterscheiden!
warum trennen? warum nicht verbinden?
Grüße benzi
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Re: Werbung für Kyudo - Anfängertraining
Da ich ja sozusagen "geistig in der Mitte stehe" mit dem Flitzebogen...
Einen Yumi kann man nicht "einfach schießen", genausowenig, wie man einfach Kunstrad oder Hochrad fahren kann...
Fahrrad fährt man, um von A nach B zu kommen, Einen normalen Bogen schießt man , um ein Loch ins Ziel zu machen...
Kunstrad fährt man, um sich definiert geschickt zu bewegen, aus Spaß an der eigenen Körperbeherrschung, Flitzebagen schießt man, um die Welt zu vergessen und sich am Loch im Ziel zu erfreuen....
Hochrad fährt man, um die Welt von oben zu sehen un d das Wackeln/nicht wackeln, die Stabilität zu genießen, einen Yumi schießt man, um sich selbst im Pfeil zu finden und den Weg zu sehen..
Alles 6 Sportarten für fast jedermann, nur eben in unserer Gesellschaft der Geschwindigkeit, der kurzen Clips ist eindeutig das Einrad und das Rennrad sowie der "knackige Bogen " das Mittel der Wahl.
Yumi schießen ist was für Leute, die gemeinsam schweigen wollen und Stille hören. DAS macht Angst, das können ganz viele aus der Welt der 30Sekunden Werbeclips nicht ertragen. Und wenn sie nicht wissen, das das das Ziel ist, schmeißen sie das Handtuch.
Die wollen das Loch im Ziel und das gestern, mit den Nachbarn rabbeln, ohne ihm zu zu hören usw.
Einen Yumi kann man nicht "einfach schießen", genausowenig, wie man einfach Kunstrad oder Hochrad fahren kann...
Fahrrad fährt man, um von A nach B zu kommen, Einen normalen Bogen schießt man , um ein Loch ins Ziel zu machen...
Kunstrad fährt man, um sich definiert geschickt zu bewegen, aus Spaß an der eigenen Körperbeherrschung, Flitzebagen schießt man, um die Welt zu vergessen und sich am Loch im Ziel zu erfreuen....
Hochrad fährt man, um die Welt von oben zu sehen un d das Wackeln/nicht wackeln, die Stabilität zu genießen, einen Yumi schießt man, um sich selbst im Pfeil zu finden und den Weg zu sehen..
Alles 6 Sportarten für fast jedermann, nur eben in unserer Gesellschaft der Geschwindigkeit, der kurzen Clips ist eindeutig das Einrad und das Rennrad sowie der "knackige Bogen " das Mittel der Wahl.
Yumi schießen ist was für Leute, die gemeinsam schweigen wollen und Stille hören. DAS macht Angst, das können ganz viele aus der Welt der 30Sekunden Werbeclips nicht ertragen. Und wenn sie nicht wissen, das das das Ziel ist, schmeißen sie das Handtuch.
Die wollen das Loch im Ziel und das gestern, mit den Nachbarn rabbeln, ohne ihm zu zu hören usw.
Re: Werbung für Kyudo - Anfängertraining
Ich finde auch einen Yumi irgendwie klasse…
und einen Hankyu noch besser… weil ich ihn mit durch den Wald schleppen kann.
Ich würde aber nicht im Traum für mich darauf kommen in einem Dojo 4 Monate Fingerübungen zu machen bevor ich den heiligen Yumi in die Hand nehmen darf. Da fehlt mir der Spaßfaktor.
Nein ich glaube sogar dass in Deutschland viele Kyudo betreibende es genauer und strenger nehmen als die Japaner selbst. Ich kann das sicher nicht belegen und will es auch gar nicht, aber das wäre wieder eine so typisch deutsche Art etwas auszureizen bis es exzessiv wird.
Mein Fazit:
Yumi schießen cool…
Dojo Kyudo nichts für mich, lieber nicht!
und einen Hankyu noch besser… weil ich ihn mit durch den Wald schleppen kann.
Ich würde aber nicht im Traum für mich darauf kommen in einem Dojo 4 Monate Fingerübungen zu machen bevor ich den heiligen Yumi in die Hand nehmen darf. Da fehlt mir der Spaßfaktor.
Nein ich glaube sogar dass in Deutschland viele Kyudo betreibende es genauer und strenger nehmen als die Japaner selbst. Ich kann das sicher nicht belegen und will es auch gar nicht, aber das wäre wieder eine so typisch deutsche Art etwas auszureizen bis es exzessiv wird.
Mein Fazit:
Yumi schießen cool…
Dojo Kyudo nichts für mich, lieber nicht!
Es gibt Tage da stehe ich irgendwie neben mir…
und so schieße ich dann auch…
irgendwie daneben :o)
und so schieße ich dann auch…
irgendwie daneben :o)
- benzi
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Re: Werbung für Kyudo - Anfängertraining
meisnte echt das trifft auf das Kind aus dem Bild weiter oben zu?Wilfrid hat geschrieben:Yumi schießen ist was für Leute, die gemeinsam schweigen wollen und Stille hören.
genau solchen Sätzen gilt es, meiner Meinung nach, eine lebendige Alternative entgegen zu setzen!
Grüße benzi
Zuletzt geändert von benzi am 29.04.2014, 13:28, insgesamt 1-mal geändert.
"Du hast den Verstand verloren, weißt Du das?" "Dafür hab ich ein Leben lang üben müssen"
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Re: Werbung für Kyudo - Anfängertraining
Na das meinte ich doch gerade mit der Unterscheidung?!
Grüße Moe