Fletchers-Corner

Hallo zusammen,

hier möchte ich den Bau meines ersten Bogen dokumentieren. Zwar begleitet ein Bogenbauer das Projekt, aber da er selten Zeit hat, hoffe ich, dass eventuelle Fragen hier beantwortet werden können.

Die Daten des Holzes sind aktuell
Haselnuss
24.12.13 gefällt
ca. 2 Meter lang
5-6cm Durchmesser
ca. 2,5 cm Dicke
Der Bogen wird Halb-Pyramidal. 4 cm Breit (mehr geht nicht) und ab der Hälfte der Wurfarme schmaler auf 1,5cm an den Tips.
Frage: Nun muss ich teilweise nur einseitig Holz wegnehmen. Dort wird das Profil wie auf der nächsten Skizze aussehen. Muss ich die Kante dann so weit brechen, bis der Bogen symmetrisch ist (Grüne Markierung)? Jedoch würde damit der Jahresring durchtrennt und in der Mitte enden.

Ich habe nun begonnen den Bogen in Form zu bringen. Er sieht nun so aus
Jedoch tun sich zwei Probleme auf: Ich habe die übrige Bastschicht angefangen abzuschmirgeln. Hier verbergen sich aber folgende Flecken und Verletzungen. Sind das nur Beschädigungen im Bast oder ist der Jahresring durchtrennt?
Desweiteren bin ich auf das Problem, welches ich im 1. Post ansprach, gestoßen: Schiefes Profil
Schräg abtragen, damit es wieder rund wird?

Solche Verfärbungen im Bast sind ganz normal.
Eventuell liegt es auch nur an der Oxidation.
Probiere, den Bast mit einem scharfkantigen Stück Holz abzuschaben, dann bekommst du einen saubereren Rücken.

Was das schiefe Profil angeht, mach den Bauch einfach paralell zum Rücken.
Ich persönlich würde nix am Rücken rumschnibbeln.
Mach Späne
Benedikt

Nein! drehe den stab erstmal so, dass der Bogenrücken gerade nach oben zeigt und eine waagrechte Ebene bildet. dann schau nochmal, wie eine Sehne jetzt mal über den Bogenrücken gespannt verlaufen würde. dann neue Mittellinie finden, abzeichen und dann nochmal Umriss abzeichnen. Ansonsten gäbe es noch die Möglichkeit am WA-Ende eine Schräge abzuarbeiten.
Schau mal hier...http://www.bogensportwiki.info/index.ph ... nde_Fasern

PS: Eigentlich ist das, wenn man es sich genau anschaut nicht so ein schlimmes Problem. Wenn die Bogenenden sowieso schmaler werden. Stell dir mal vor, wie wenig von der Schräge übrigbleiben wird.

Die Bogenenden sind bereits 1,5 cm breit. Die Perspektive auf dem Bild lässt es nur so erscheinen, als wäre alles noch gleich breit. Das mit der neuen Linie anzeichnen hab ich leider nicht verstanden. Der Bogen ist Bereits nach der ursprünglichen Mittellinie ausgerichtet und geformt.

Wenn ich den Bauch parallel zum Rücken mache wird es ziemlich schräg zum Ende. Diese Problematik mit dem ungleichen Profil habe ich ja noch an mehreren Stellen, nicht nur an den Enden. Habe eben vergessen noch folgendes Bild hochzuladen.
Lässt man das so?

Weitere Fragen: Sollte ich Overlays für die Sehnenkerben anbringen? Ich habe noch Haselnussholz dafür übrig. Der Bogen soll so 30-40# werden.

Ich habe die Dicke des Bogens von 2cm in der Mitte bis auf 1,5cm an den Tips runtergearbeitet. Der Bodentiller ist noch sehr unflexibel. Was ist der nächste Schritt? Trage ich über die ganze Länge verteilt weitere Millimeter ab, bis es für den Tillerstock reicht?

Nimm noch etwas ab: Schraffiere den Bauch und trage das gleichmäßig mit Schweifhobel oder Ziehklinge ab.
Ob Overlays oder nicht:
Um der Verdrehung entgegenzuwirken, würde ich die Bogenenden schmaler gestalten, so 8mm.
Dann müssen aber Overlays draf, da kein Platz mehr für seitliche Kerben ist.
Was du machst, liegt in diner Entscheidung
Mach Späne
Benedikt

Schon mal Danke für die Tipps.

Um mein Problem zu verdeutlichen nochmal zwei Bilder. Die Ungleichmäßigkeit zieht sich bis weit zur Mitte. Wenn ich den Bauch an den Rücken anpasse habe ich eine Schrägstellung nach Links über den ganzen WA.

Hätte, hätte Fahrradkette,

ja das ist Holz. Da kann man nicht einfach gerade Linien draufmalen, sondern muss dem Verlauf des Staves folgen .
Ist aber nicht schlimm. Um den Wurfarm auf der ganzen Breite gleich dick zu haben, wirst du Jetzt eben den Bauch an den Rücken anpassen müssen. Das wird dann schräg, aber biegt sich trotzdem.
Vielleicht kannst du den Breitenverlauf ja auch noch etwas anpassen indem du die Wurfarme mehr in Richtung vollpyramidal verschmälerst und dabei die Kurve mehr mitnimmst.
Overlays würde ich erst zum Schluss machen, wenn der Bogen wirklich ein Bogen geworden ist. Dann hast du noch die Möglichkeit zum Kürzen oder Sehnenverlauf korrigieren.

Gruss, Max

Also wenn man die beiden letzten Bilder so sieht...jetzt einfach weiterbauen und diesen Unterschied VOLL ignorieren. Normalerweise kann man den Bogen IM Stab, also VORHER Überlegen , so hindrehen, dass es keine solchen Probleme gibt. Wenigstens kann man sie dann minimieren. Aber mach den Dickentaper fertig. Also an beiden Seiten der WA genau abmessen und zur Not bei den dünnen Seiten auf die Mitte des Bogenbauchs gehen und das bisschen Holz auf der dünnen Seite stehen lassen. Auf den dicken Seiten trägst du dann die Dicke ab und voila...der Bauch ist dem Rücken angepasst.
Wenn du das nicht verstehst: JETZT mit dem Tillern anfangen.

Hallo, so wie Bogenhannes es gesagt hat (Bauch zum Rücken parallel) würde ich auch meinen. Mach am besten den Griff noch mal runter (da muss doch noch genug Hasel übrig sein fürn Griffstück). Die Fadeouts würden aus dem Nadelholz bestehen - ich glaube nicht, dass dieses Holz das leisten kann. Und übrigens: der Hasel hat eindeutig Drehwuchs: wenn Du auch nur eine Kleine Macke an den Kanten hast (vorm tillern Kanten würgen ), bricht Dir das Holz beim Bodentiller schon. (gabs hier schon sehr oft).
Grüsse - Neumi

Tja lesen hilft...hab überlesen, dass du schon die Dicke getapert hast. Also:

Bogenhannes hat geschrieben:JETZT mit dem Tillern anfangen.

Das ich den Bauch an den Rücken anpassen muss, habe ich leider auch schon bemerkt.

Beim biegen verdreht sich der Bogen in Richtung der dicken Seite; logisch, die dünne Hälfte gibt eher nach.
Der Griff muss leider so bleiben. Es ist nichts von der Haselnuss übrig, außer zwei kleine Viertel des Stämmchens.

hmmm... Lösungsvorschlag:
1 war die garnicht mal so schlechte Ausgangslage
2 ist das, was Du am Anfang "verbrochen" hast
3 ist das, was man nun machen müsste
4 ist das, was dann bei rumkommt

Bogenbauch und Bogenrücken sollten parallel verlaufen! Der Griffbereich müsste daher nochmal runter... und neu aufgeklebt werden... wenn Bogenrücken und Bogenbauch wieder parallel sind!

Anders wird kein Schuh draus.

LG. Daniel

Der Griff wird halten.
Wenn ich das richtig verstanden habe, dann ist das Haselnussholz amGriff 2, 5 cm dick.
Somit liegen die Fadeouts zum Teil noch im Holz und die Belastung auf das Holz und die Klebefuge wird viel geringer
Gruß
Benedikt
Edit: selfbower hat Recht Aber danach wird er halten!