Länge und Form der Befiederung

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Robster
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Länge und Form der Befiederung

Beitrag von Robster »

Was ist euerer Meinung nach die beste Länge einer Befiederung für optimale Flugeigenschaften ?

3" / 4" / 5" / oder sogar mehr ?

Hab mal irgendwann gehört das eine lange Befiederung (5") bessere Eigenschaften auf kurze Distanzen hat, und sich der Pfeil besser stabilisiert.
Hingegen auf größere Entfernungen soll eine kurze (3-4") Befiederung den Pfeil besser stabilisieren und ihm gute Flugeigenschaften geben.

Klingt ja irgendwie logisch, da ich schon annehme das eine lange/große Befiederung den Pfeil schneller abbremst als eine kürzere/kleine.

Nun, will ich aber nicht verschieden befiederte Pfeile im Köcher haben, wenns geht.
Ich will ja schließlich auf allen möglichen Entfernungen gut klarkommen (Bei mir von 10-50 meter)

Welche Erfahrungen habt ihr damit ?

Auch außergewöhnliche Befiederungsformen wie zb. diese Fantasy-Legolas Federnart ( will ich mir mal paar Pfeile machen) oder andere nicht alltägliche Formen interessieren mich was das Flugverhalten angeht.

Hatte letztes mal ein Gespräch mit nem älteren Herrn (jahrelanger Bogenschütze) der meinte, das die Parabolform die besten Flugeigenschaften hat.
Was meint ihr, was wisst ihr ?
Wenn die Zeit kommt, in der man k?nnte, ist die Zeit vor?ber, in der man kann.
- Marie von Ebner-Eschenbach
Steinmann

Beitrag von Steinmann »

@ Robster

Die Saubuckel oder die Parabolform ist im Bezug auf Stabilisierung, Flugeigenschaften wohl der beste Kompromiss. Eine Federform die gut stabilisiert, bremst aber auch stärker ab und der Pfeil fliegt nicht so weit( Flu-Flu ). Eine kurze, niedrige Befiederung stabilisiert langsamer bremst aber nicht so stark ab. Ich persönlich schieße 5 " Federn ( Legolas- Lothlorienform ) und komme gut damit zurecht. Einen Unterschied zu 5 " Shield hab ich auch nicht bemerkt. Ist aber sicherlich auch vom Bogen abhängig.
Welche Form für Dich am besten ist bekommst Du nur in Versuchen heraus, da wird es keine allgemeingültige Aussage geben.
Mir persönlich gefallen die kurzen Befiederungen nicht, die sehen m.E. an Holzpfeilen nicht so gut aus.
Robster
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Beitrag von Robster »

jo, also im Prinzip so, wie ich gedacht habe.
Die Lothlorien Form werd ich die Tage auch mal ausprobieren, hab nen Satz Rohschäfte hier, da werd ich mal verschiedene Federn/Formen ausprobieren, das Ergebniss kann ich ja dann mal posten !
Wenn die Zeit kommt, in der man k?nnte, ist die Zeit vor?ber, in der man kann.
- Marie von Ebner-Eschenbach
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kra
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Beitrag von kra »

nicht zu vergessen, je größer / stabilisierender / bremsender desto geringer der Einfluß wenn der Spine des Pfeiles nicht genau stimmt... und dest eher verzeiht der Pfeil etwaige Lösefehler
“Was wir brauchen, sind ein paar verrückte Leute; seht euch an, wohin uns die Normalen gebracht haben.”
– George Bernard Shaw
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Nacanina
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Beitrag von Nacanina »

Die unterschiedlichen Formen, natürlich Länge und Höhe, oder ob helisch geklebt wurde oder eine zusätzliche Wicklung erfolgte, machten bei einem Testbogen (Border Osprey 57# @27")
Weitenunterschiede von 35 m !!! aus.
Von ca. 150 m bis 185 m Flugweite.
Passender Spine vorausgesetzt konnte ich die Federhöhe auf ein paar mm verringern. Das müßte für alle Bögen mit Schußfenster oder Pfeilauflage gelten. (LB glas oder Recurve)
Bei Holzbögen muß man schon ein paar Zoll Federn dranhaben, um eine schnelle Stabilisierung zu erreichen. Aber ein ganzer Truthahn (Gans) braucht es auch nicht zu sein (grins).
Es ist sinnlos, von den G?ttern zu fordern, was man selber zu leisten vermag. Epikur
horsebow
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Beitrag von horsebow »

Ich glaube, daß die traditionellen Schützen generell dazu neigen, wegen der Optik "zu viel" Feder auf den Pfeil zu kleben, sowohl was Höhe als auch Federlänge angeht. Die Fitanesen schießen mit unglaublich kurzen fletches und halt korrekt abgestimmten Pfeilen ja auch sehr präzise. Das gilt imho nicht nur für Bögen mit Schußfenster. Wie Nacanina richtig schreibt (ich kann allen meinen Vorrednern eigentlich nur zustimmen) kann die Art der Befiederung die Schußweite wesentlich beeinflussen. Genau aus diesem Grund bin ich z.B. von der helical Befiederung wieder abgekommen. Ein korrekt gespinter und abgestimmter Pfeil fliegt auch mit wenig Feder. Ich verwende für meine Reiterbögen und für meinen Border Griffon 4" Befiederungen in trad. parabol, Saubuckel oder einem Legolas-ähnlichen Schnitt, nur für meine englischen Holzlangbögen 5", weil die englische Dreiecksbefiederung kürzer einfach nicht mehr aussieht.

Gruß, horsebow

Gruß, horsebow
I shot an arrow in the air,
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could not follow it in its flight.
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Archiv
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Beitrag von Archiv »

Fliegen tut ein Pfeil auch ohne Federn! Alles andere ist Geschmackssache oder auch ne Stilfrage. Die wichtigste Frage dabei ist doch eigentlich ob man auf den bevorzugten Entfernungen gut zurechtkommt (trifft)! Da ist es egal, ob die Befiederung 3, 4, 5, 6 Zoll lang ist; ob sie parabol, shield, pope & young, old english, einfach nur gerade oder sonstwie aussieht.

Ich für meinen Teil schiesse relativ lange Federn (so 5-6Zoll) meistens in Pope& Young oder old english artig. Auf die Entfernungen, die ich meistens schiesse (-40m), komme ich damit bestens zurecht. Ich schiesse ohne Schußfenster nur mit Holzbögen (bei Glasfiber ist mir die Tradtition zu kurz, um das Wort tradtitionell zu benutzen) und die Pfeile fliegen gut. Bei reinen Weitschußwettbewerben, würde ich aber auch mal wegen einer kürzeren oder nicht so hohen Befiederung überlegen.
Mongol
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Beitrag von Mongol »

Also ich nehme eine Länge von 3-4" (allerddings 4fach befiedert) die bei meinen schnellen Pfeilen keine Höhe über 5mm haben (Paralell- oder Dreiecksschnitt). Bei Pfeilen die schnell stabilisieren sollen ist die Höhe ca. 1 cm.

Natürlich kann man die Pfeile für große Entfernungen optimieren, aber wann schießt man als traditioneller schon mal auf >50m?
Ein kluger Mann bemerkt alles.
Ein dummer Mann macht über alles eine Bemerkung
(H. Heine)
Robster
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RE:

Beitrag von Robster »

Original geschrieben von Mongol
Natürlich kann man die Pfeile für große Entfernungen optimieren, aber wann schießt man als traditioneller schon mal auf >50m?
ich zb. so 1-2 mal in der Woche ! :D
Also für weite Entfernungen macht sich eine kurze Befiederung besser ? Werds austesten !
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- Marie von Ebner-Eschenbach
Kettensprenger
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Befiederung

Beitrag von Kettensprenger »

Ich stanze meine Federn in der Zwischenzeit auf 4" Länge und maximal 10 - 11 Millimeter Höhe.

Will man seinen Pfeil im Flug gut verfolgen können, bieten sich längere und höhere Federn an, am besten schön gewunden, damit der Pfeil auch richtig Drall bekommt.

Soll der Pfeil schnell und weit fliegen - in diesem Fall ist weniger wohl mehr. Hab mal bei einem meiner ersten selbst gebauten Pfeile nur 3"-Shield-Federn benutzt (noch dazu so niedrig wie möglich). Der Pfeil war eindeutig der schnellste im Köcher! Also ich bin der Meinung, es kann nix schaden, einen Satz "normal" befiedert zu haben und einen auch mit etwas größeren Federn für die näheren Entfernungen.

Will man richtig traditionell schießen, wird die Tendenz eher zu den größeren Federn gehen ... :-)
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Ravenheart
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Beitrag von Ravenheart »

Länge: ich mache bei 5/16 11 cm, bei 11/32 12 cm. Manche machen's kürzer, mittelalterlich wäre eher länger (13 - 15)
Höhe: incl. Kiel max. 1 cm am höchsten Punkt.

Ich habe (gebraucht) einen Pfeilsatz erstanden, der nur eine 2 1/2"-Befiederung hat; die verhalten sich schon fast wie Rohschäfte, sprich mit einem Centershot-Recurve und exakt stimmendem Nockpunkt fliegen sie gut, falscher Nockpunkt oder mit dem LB verschossen, und sie eiern wild durch die Gegend (wobei der Spine eben nicht ganz stimmte!).

Der selbe Spine mit 12 cm - Befiederung (Parabol) fliegt aber auch mit dem LB akzeptabel!

Rabe
Zentaur (✝)
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Beitrag von Zentaur (✝) »

ich habe ziemlich grosse "lappen" auf meinen pfeilen.8-)


Bild

5,5" lang / ca. 1,6cm hoch / rachtsdrall.

sicherlich ein wenig übertrieben:D
die bremsen schon ungemein, aber da ich nur einen "groben" spine von 70-75 schiesse und auch keinen bock habe, genau auszuspinen und zu wiegen, nehme ich das gerne in kauf, da sie sehr gut stabilisieren.
dennoch schmeisst mein bogen die dinger mit ca. 175-180 fps. also, immernoch flott unterwegs

das reicht. und wenn man sich darauf eingeschossen hat, dann geht's auch.
was interessiert mich mein dummes geschwätz von gestern. :)
(K. Adenauer)
Robster
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Beitrag von Robster »

..naja, is doch nich schlimm !
Ich hab heute mal so nen Legolaspfeil gebaut.
5 Zoll lang und an der höchsten Stelle 2,3 cm hoch !! :D
[url=http://www.fletchers-corner.de/images/noimg.jpg]
Bild[/url]
Konnt ihn noch nicht schiessen (scheiss wetter), mal sehen wie der kommt ..:D
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- Marie von Ebner-Eschenbach
Zentaur (✝)
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Beitrag von Zentaur (✝) »

schöne pfeile sind schon eine feine sache (generell meine ich), aber das wichtigste ist, dass die dinger gescheit fliegen.
was nutzt mir ein hübscher pfeil, mit dem ich das ziel nicht treffe, weil der sonstwohinfliecht, nur nicht dahinwoerhinsoll.
am ziel vorbei und dann -je nach gelände- putt:-(
dann ist die ganze arbeit im a......

da wir ein sehr(!) steiniges gelände haben, habe ich mich entschlossen möglichst wenig aufwand zu treiben. nur das nötigste.......ausser den schaft dunkel beizen, mach' ich keinen grossen hickhack mehr.
was interessiert mich mein dummes geschwätz von gestern. :)
(K. Adenauer)
Robster
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RE:

Beitrag von Robster »

Original geschrieben von Zentaur
was nutzt mir ein hübscher pfeil, mit dem ich das ziel nicht treffe, weil der sonstwohinfliecht, nur nicht dahinwoerhinsoll.
Da ist allerdings was dran ! :D
Viel Aufwand mach ich mir auch ned.
Nur Schaft lackieren und ne Wicklung um die Befiederung.
Ich bau jetzt mal nen Satz mit verschiedenen Befiederungen (Lothlorien,Gil-Galad,Düsterwald etc.. diese ganzen Fantasyformen eben..)
Ich werd mal Bericht erstatten nach eingehendstem Probeschiessen ! :D
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- Marie von Ebner-Eschenbach
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