Hartriegel oder doch nicht? Rat bei der Holzbestimmung

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Froddug
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Hartriegel oder doch nicht? Rat bei der Holzbestimmung

Beitrag von Froddug »

Hallo liebe Bogenbauer,

ich war gestern noch los eine Hartriegel schneiden. Auf jeden Fall dachte ich das...
Als das gute Stück dann bei mir aufm Balkonstand und ich mir die ganze Sache nochmal genauer angeguckt habe, war ich mir leider nicht mehr ganz sicher. Habe auch eine Stück abgesägt und mit dem Ziehmesser bearbeitet bzw. gespalten und irgendwie passen die Eigenschaften nicht so ganz zu dem was ich bis jetzt hier über Hartriegel gelesen haben. Aber ich lasse einfach Bilder sprechen.

Bearbeitet Endstück

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Blätter
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junger Stamm
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älterer Stamm
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Danke=)
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inge
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Re: Hartriegel oder doch nicht? Rat bei der Holzbestimmung

Beitrag von inge »

Leider kann ich deine Fotos nicht vergrößern und dir deshalb nicht helfen.
lg
inge
Am Ende stellt sich die Frage:
Was hast du aus deinem Leben gemacht?
Was du dann wünschst getan zu haben, das tue jetzt.
( Erasmus von Rotterdam )
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kra
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Re: Hartriegel oder doch nicht? Rat bei der Holzbestimmung

Beitrag von kra »

Der junge Stamm, die Blätter und der Fruchtansatz deuten in Richtung Hartriegel
“Was wir brauchen, sind ein paar verrückte Leute; seht euch an, wohin uns die Normalen gebracht haben.”
– George Bernard Shaw
Froddug
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Re: Hartriegel oder doch nicht? Rat bei der Holzbestimmung

Beitrag von Froddug »

Mein verdacht war rote hartriegel. Im Sommer trägt der Busch auch schwarze beeren und hat die typische spitzzulaufende blattform, wenn ich mich recht entsinne.
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Snake-Jo
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Re: Hartriegel oder doch nicht? Rat bei der Holzbestimmung

Beitrag von Snake-Jo »

Cornus sanguinea: Passt alles!
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Re: Hartriegel oder doch nicht? Rat bei der Holzbestimmung

Beitrag von Froddug »

Danke für die schnellen Antworten. Ich hab noch ne Frage zum Trocknen.

Im Wiki steht ja folgendes:
“Spalten bzw. Markkanal Freischneiden erforderlich, trocknet schnell mit starker Zunahme der Steifigkeit, neigt zum seitlichen verziehen bzw. Verdrehen.“

Da mein Stave auf jeden Fall Drehwuchs hat, wie ich beim Spalten des abgesägten Endstücks feststellen musste, hab ich Angst bei der obigen Trocknung am Ende nen totalen Korkenzieher haben.
Was sind eure Erfahrungen mit Roter Hartriegel?
Ich würde einfach versiegeln und langsam auf meinem Balkon trocken lassen (ca. 6 Monate+). Ob mit oder ohne Rinde weiß ich noch nicht. Was denkt ihr?

Grüße
Froddug
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fatz
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Re: Hartriegel oder doch nicht? Rat bei der Holzbestimmung

Beitrag von fatz »

Erstmal: Das ist Hartriegel. Die Blaetter sind 100% welcher. Ist echt cooles Holz. Wenn du da draus den ersten Bogen gebaut hast laesst du von jedem Hasel die Finger. Versprochen!
Rinde runtermachen. Wenn du sie drauflaesst geht sie nur mehr sehr schwer ab. Runterarbeiten und den Stave mit Kloetzchen auf einen Balken spaxen. Die erste 1-2 Wochen alle 2 Tage nachschauen ob sich was verzieht und im Zweifel gegendruecken. Auf keinen Fall zu warm trocknen, sonst reisst er. Nach 4 Wochen kannst ihn dann sachte ins Warme verfrachten, wenn's pressiert.

Edit sagt: Stirnflaechen mit Leim zuschmieren.

Nochwas: Benutz doch bitte keinen externen Bilderhoster. Wenn das in ein paar Jahren einer ansieht sind deine Bilder garantiert weg.
Zuletzt geändert von fatz am 24.01.2016, 20:31, insgesamt 1-mal geändert.
Haben ist besser als brauchen.
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Ilmarinen
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Re: Hartriegel oder doch nicht? Rat bei der Holzbestimmung

Beitrag von Ilmarinen »

Ich würde die Rinde runternehmen und auf den Markkanal runterarbeiten. Dann die Enden und die Fadeouts mit Leim versiegeln und auf einen Balken spannen. In gut 6 Wochen kannst Du langsam mit dem Arbeiten beginnen.

Grüße

Jörg
„Der archimedische Punkt, von dem aus ich an meinem Ort die Welt bewegen kann,
ist die Wandlung meiner selbst.“ Martin Buber
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Re: Hartriegel oder doch nicht? Rat bei der Holzbestimmung

Beitrag von Kemoauc »

Hi, Froddug,
auch auf die Gefahr hin, mich allzusehr aus dem Fenster zu lehnen und außerdem gegen das WIKI zu verstoßen,hab ich hier ein paar Ratschläge für das Trocknen von Hartriegel auszubreiten.

Meine besten Ergebnisse bei längerer Trocknung (wie bei Dir angepeilt 6 Monate und mehr)hatte ich mit folgenden Randbedingungen:
1.Nicht zurechtschneiden, länger lassen als nötig.
2. Rinde drauflassen,die kriegt man später gar nicht so schlecht wieder runter,manchmal wirkt da ein kleines Wasserbad Wunder, ausserdem kann man beim runterkratzen deutlich robuster vorgehen als z.B. bei Hasel.
3.Jede Stirnfläche versiegeln, auch alle Astreste und Schadstellen mit Leim versiegeln.
4. Lagerort nicht zu trocken und zu windig wählen, z.B. im Keller am Boden auf zwei Klötzchen liegend.
5. Abwarten und hin und wieder wiegen, tut sich nichts mehr,dann zuschneiden, 1-2 Wochen in der Wohnung liegen lassen, dann tillern.

Zum Drehwuchs: Hartriegel hat das bei längeren Stämmen oft nur auf den ersten 50-60cm über dem Boden, danach wächst er meist gerade weiter. Manchmal mehr, manchmal weniger. Wenn dein abgeschnittenes Stück vom unteren Teil ist, sind die Chancen gut, das der Rest noch halbwegs gerade gewachsen ist.
Ist er vom oberen: dann..grrmpff...Schraube.
Wenn nicht zu extrem schraubig, kann man den Bogen immer noch etwas diagonal in den Stave legen, deshalb meinte ich : noch nicht zuschneiden, wenns nach Schraube aussieht.
Teilstücke, die ich zugeschnitten und separat vom Hauptstamm trocknete, hatten immer eine wesenlich stärkere Verdrehung, als der Hauptstamm selbst nach Fertigtrocknung.
Meine Hypothese ist, das sich im kompletten Stamm/Ast die Fasern gegenseitig in Form halten. Fehlt ein Teil, dann bewegt sich alles in Richtung dieser Schwachstelle, es fehlt der Halt.

Nun denn, wünsche Dir muntere Hartriegelforschung,
muss ins Bett,
Gruß,
Kemoauc
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