ich heiße Jochen und komme aus Südhessen.
Irgendwie habe ich letztes Jahr auf YouTube einige Videos bzgl. Bogenbau gesehen und fand das so interessant, daß ich es selbst probieren will. Ich habe mir dann im Spätsommer/Frühherbst einen etwa 7cm dicken Haselnussstamm geholt, und diesen bis März im Keller gelagert. Anfang März fing ich an diesen Stamm zu bearbeiten, leider habe ich einen klitzkleinen Einschnitt auf der Zugseite gemacht , und es pasiert, was eben einem Anfänger passiert: Beim Tillern ist der Bogen an genau dieser Stelle gebrochen.
Jetzt habe ich wieder einen neuen Versuch gestartet, diesmal mit Holunder. Die alten Holunderbüsche haben ja oft abgestorbene und komplett durchgetrocknete Triebe oder Stämme, und genau so ein Stück habe ich mir geholt.
Es ist schön gerade gewachsen, hatte etwa 12cm Durchmesser, kaum verdreht, etwa 171cm lang, komplett durchgetrocknet, wunderbares Holz ( Ich möchte nicht ein lebendiges Stück Baum umsägen, das widerstrebt mir prinzipiell. Bei uns im Wald sind auch jede Menge Robinien beim Herbststurm umgefallen, davon habe ich mir auch schon zwei Staves geholt. Das aber nur am Rande....)
Die grobe Bogenform habe ich herausgearbeitet und kann demnächst mit dem Tillern anfangen.
Hier meine Frage: Müsste man beim Tillern die Sehne nicht am Nockpunkt einhängen anstatt in der Mitte? Videos auf YouTube gehen auf dieses Thema nicht so genau ein, aber genaugenommen muß der Bogen doch auf den Sehnenknick getillert sein, und dieser ist ja i.d.R. etwas oberhalb der Mitte. Das Problem ist dann aber, daß die Hilfssehne, die ich zum Tillern verwende, keinen Nockpunkt hat...

Gruß Jochen