Daumentechnik und Langbögen, Erfahrungen
Verfasst: 02.05.2022, 12:53
Gemeint ist meine Erfahrung in der Anwendung der Daumentechnik auf Langbögen (gemäß https://www.bogensportwiki.info/index.php?title=Bogen ) d.h. nichtrecurve Bögen die länger als 66“ sind und die üblicherweise mediterran geschossen werden. Mal von den japanischen Yumis abgesehen, die hier nicht angesprochen sind.
Die Idee ist nicht neu, der eine oder andere hat sie schon probiert. Armin Hirmer / Malta Archery zeigt im Video „Malta Archery Does Bowlength affect Khatra- Surprising Research“ https://youtu.be/BjJsKJvWi10 einen Vergleich verschieden langer Bögen u. Bogenformen bei Daumentechnik. Im Folgenden meine Erfahrungen mit meinen Eigenbau-Bögen.
Die Daumentechnik lässt sich mit Einschränkungen anwenden, Mediterran-Schützen könnten die Daumentechnik mal ausprobieren, ohne gleich einen klassischen Daumentechnik-Bogen zu kaufen. Oder man ist Däumling und möchte einfach mal einen Langbogen probieren ohne auf mediterran umzusteigen. Die Anwendbarkeit auf Recurvebögen mit langem breitem schwerem Mittelteil (ev. plus Bogenfenster) habe ich nicht ausprobiert, sie wird vermutlich schwierig bis unmöglich sein.
Was bei den längeren Bögen, wohl aufgrund der größeren Wurfarmmasse und der stärkeren Hebelwirkung längerer Wurfarme generell nicht so gut geht, ist das Kippen. Das Drehen geht mit meinen Bögen ganz gut, sofern der Griff nicht deutlich breiter als ca. 24mm (dort wo der Pfeil anliegt) ist und einen ovalen Querschnitt (Oval-Längsachse in Schießrichtung) hat, sonst schlägt der Pfeil gerne am Bogen an. Es hat sich gezeigt, daß das Drehen nicht nur gleichzeitig mit dem Lösen erfolgen sollte, sondern zusätzlich Dreh-Vorspannung eine Verbesserung bringt. Der Bogen wird dabei in einer leicht um seine Längsachse gegen den Uhrzeigersinn (RH-Schützen) gedrehten Position fest gegriffen, dann ausgezogen und der Griff bis zum Lösen nicht gelockert. Man muss dies ausprobieren, dies ist von Bogentyp zu Bogentyp etwas unterschiedlich. Die Tendenz der Sehne, am Bogenarm anzuschlagen, ist deutlich größer als bei kurzen Reflexbögen, sie kann jedoch mit Erhöhung von Standhöhe (bis zum max. Zulässigen) und Dreh-Vorspannung reduziert werden.
Bögen (Standhöhe um ca. 16cm):
--- Hickory (Bauch)-Bambus-Pyramidalbogen, ntn 176 cm, 44#
---Manau-Bogen, ntn 166 cm, 34 #
---Hickory-Bogen im möllegabetähnlichen Design, ntn 171 cm, 25#
Pfeile:
Gebarrelte Holzpfeile (11/23“ auf 6,8mm), Länge 74,5 cm, Gewicht um 23g, Spitzengewicht 1/7 des Gesamtpfeilgewichts und einem vor dem Barreln vorhandenem Spine von ca. 45-50#. Für den 25#-Bogen Verwendung derselben Pfeile und zusätzlich ungebarrelte 5/16“-Pfeile mit ca. 35# .
Grüße
Windkanter
Die Idee ist nicht neu, der eine oder andere hat sie schon probiert. Armin Hirmer / Malta Archery zeigt im Video „Malta Archery Does Bowlength affect Khatra- Surprising Research“ https://youtu.be/BjJsKJvWi10 einen Vergleich verschieden langer Bögen u. Bogenformen bei Daumentechnik. Im Folgenden meine Erfahrungen mit meinen Eigenbau-Bögen.
Die Daumentechnik lässt sich mit Einschränkungen anwenden, Mediterran-Schützen könnten die Daumentechnik mal ausprobieren, ohne gleich einen klassischen Daumentechnik-Bogen zu kaufen. Oder man ist Däumling und möchte einfach mal einen Langbogen probieren ohne auf mediterran umzusteigen. Die Anwendbarkeit auf Recurvebögen mit langem breitem schwerem Mittelteil (ev. plus Bogenfenster) habe ich nicht ausprobiert, sie wird vermutlich schwierig bis unmöglich sein.
Was bei den längeren Bögen, wohl aufgrund der größeren Wurfarmmasse und der stärkeren Hebelwirkung längerer Wurfarme generell nicht so gut geht, ist das Kippen. Das Drehen geht mit meinen Bögen ganz gut, sofern der Griff nicht deutlich breiter als ca. 24mm (dort wo der Pfeil anliegt) ist und einen ovalen Querschnitt (Oval-Längsachse in Schießrichtung) hat, sonst schlägt der Pfeil gerne am Bogen an. Es hat sich gezeigt, daß das Drehen nicht nur gleichzeitig mit dem Lösen erfolgen sollte, sondern zusätzlich Dreh-Vorspannung eine Verbesserung bringt. Der Bogen wird dabei in einer leicht um seine Längsachse gegen den Uhrzeigersinn (RH-Schützen) gedrehten Position fest gegriffen, dann ausgezogen und der Griff bis zum Lösen nicht gelockert. Man muss dies ausprobieren, dies ist von Bogentyp zu Bogentyp etwas unterschiedlich. Die Tendenz der Sehne, am Bogenarm anzuschlagen, ist deutlich größer als bei kurzen Reflexbögen, sie kann jedoch mit Erhöhung von Standhöhe (bis zum max. Zulässigen) und Dreh-Vorspannung reduziert werden.
Bögen (Standhöhe um ca. 16cm):
--- Hickory (Bauch)-Bambus-Pyramidalbogen, ntn 176 cm, 44#
---Manau-Bogen, ntn 166 cm, 34 #
---Hickory-Bogen im möllegabetähnlichen Design, ntn 171 cm, 25#
Pfeile:
Gebarrelte Holzpfeile (11/23“ auf 6,8mm), Länge 74,5 cm, Gewicht um 23g, Spitzengewicht 1/7 des Gesamtpfeilgewichts und einem vor dem Barreln vorhandenem Spine von ca. 45-50#. Für den 25#-Bogen Verwendung derselben Pfeile und zusätzlich ungebarrelte 5/16“-Pfeile mit ca. 35# .
Grüße
Windkanter