Die Freuden eines Bogenbauers, Heute: Die Holzernte
Verfasst: 06.11.2023, 20:19
Moin Leute,
ab und zu sollte man auch einmal von seinen Misserfolgen berichten, so dass man selbst und andere aus den Fehlern lernen können.
Also:
Heute war ich ein wenig in der Natur unterwegs.
Auch wenn offiziell noch keine Holzzeit ist, halte ich dabei immer meine Augen offen und habe für den Fall der Fälle immer eine Säge dabei.
Der Zufall wollte es, das ich dabei einem Grünstreifen am Rande eines Feldweges und unweit eines Bachlaufs mehrere schöne Holunder entdeckte, von denen einer bereits umgestürzt war. Dieser hatte einen Nebentrieb, der von weitem recht gerade und astfrei aussah.
Also entschloss ich mich, mir diesen aus der Nähe anzusehen.
Von dichtem sah er auch gut aus, auf fast 2m Länge kein Ast und bis auf eine minimale seitliche Abweichung an einem Ende nahezu kerzengerade.
Die Säge war schnell gezückt und kurze Zeit später war ich mit dem Holler auch schon wieder unterwegs.
Waren ja nur 4 km bis zu meinem Heim, die letzten 1,5 km davon bergauf .
Ordentlich durchgeschwitzt kam ich nach einer Weile zu Hause an und musste dann erst einmal ein wenig durchschnaufen.
Danach erst einmal ein paar "vorher" Fotos gemacht, bis hierhin sah alles noch gut aus:
Dann erst einmal schnell mit einem Ziehmesser, stumpfen Spachtel und der Ziehklinge entrindet und den Bast entfernt, was ja bei nassem Holler ziemlich problemlos funktioniert:
Spätestens zu diesem Zeitpunkt hätte mich die unter der Rinde zum Vorschein gekommene Holzoberfläche warnen sollen, welche Erhöhungen aufwies, die leicht spiralförmig um den Stamm herumliefen, ein paar "Problemstellen" waren ebenfalls erkennbar:
Aber da ich nun schon einmal angefangen hatte, habe ich auch weiter gemacht: Keile, Axt und Hammer waren schnell zur Hand und flugs war der Stamm gespalten.
Schon der Anfang des Spaltrisses ließ meine schlimmsten Befürchtungen wahr werden und so sah es dann nach getaner Arbeit aus:
Auf nicht einmal 2m Länge war der Stamm um über 180 Grad verdreht
Also 3 Stunden Arbeit für so wenig Brennholz, keine schlechte Ausbeute
Jetzt meine Fragen dazu:
Kann man derartige Verdrehungen bei Holler eventuell schon vor dem Fällen erkennen?
Hilft es, den Stamm mit den Ziehmesser bis auf den Markkanal runter zu arbeiten, oder würde sich der Stamm diesem Fall unweigerlich während der Trocknungsphase verdrehen?
Grüße,
Heiko
ab und zu sollte man auch einmal von seinen Misserfolgen berichten, so dass man selbst und andere aus den Fehlern lernen können.
Also:
Heute war ich ein wenig in der Natur unterwegs.
Auch wenn offiziell noch keine Holzzeit ist, halte ich dabei immer meine Augen offen und habe für den Fall der Fälle immer eine Säge dabei.
Der Zufall wollte es, das ich dabei einem Grünstreifen am Rande eines Feldweges und unweit eines Bachlaufs mehrere schöne Holunder entdeckte, von denen einer bereits umgestürzt war. Dieser hatte einen Nebentrieb, der von weitem recht gerade und astfrei aussah.
Also entschloss ich mich, mir diesen aus der Nähe anzusehen.
Von dichtem sah er auch gut aus, auf fast 2m Länge kein Ast und bis auf eine minimale seitliche Abweichung an einem Ende nahezu kerzengerade.
Die Säge war schnell gezückt und kurze Zeit später war ich mit dem Holler auch schon wieder unterwegs.
Waren ja nur 4 km bis zu meinem Heim, die letzten 1,5 km davon bergauf .
Ordentlich durchgeschwitzt kam ich nach einer Weile zu Hause an und musste dann erst einmal ein wenig durchschnaufen.
Danach erst einmal ein paar "vorher" Fotos gemacht, bis hierhin sah alles noch gut aus:
Dann erst einmal schnell mit einem Ziehmesser, stumpfen Spachtel und der Ziehklinge entrindet und den Bast entfernt, was ja bei nassem Holler ziemlich problemlos funktioniert:
Spätestens zu diesem Zeitpunkt hätte mich die unter der Rinde zum Vorschein gekommene Holzoberfläche warnen sollen, welche Erhöhungen aufwies, die leicht spiralförmig um den Stamm herumliefen, ein paar "Problemstellen" waren ebenfalls erkennbar:
Aber da ich nun schon einmal angefangen hatte, habe ich auch weiter gemacht: Keile, Axt und Hammer waren schnell zur Hand und flugs war der Stamm gespalten.
Schon der Anfang des Spaltrisses ließ meine schlimmsten Befürchtungen wahr werden und so sah es dann nach getaner Arbeit aus:
Auf nicht einmal 2m Länge war der Stamm um über 180 Grad verdreht
Also 3 Stunden Arbeit für so wenig Brennholz, keine schlechte Ausbeute
Jetzt meine Fragen dazu:
Kann man derartige Verdrehungen bei Holler eventuell schon vor dem Fällen erkennen?
Hilft es, den Stamm mit den Ziehmesser bis auf den Markkanal runter zu arbeiten, oder würde sich der Stamm diesem Fall unweigerlich während der Trocknungsphase verdrehen?
Grüße,
Heiko