Spitzen an Haselnuss befestigen

[sulla]

moin

ich bin ganz neu und bedanke mich jetzt schon mal für die vielen dinge die ich bereits hier lernen durfte.

ich komme aus der nähe von bremen und bin anfänger mit wenig erfahrung. mein ziel ist es bögen und pfeile zu bauen ohne dass ich viel dazu kaufe. ich möchte mit dem arbeiten was ich in der natur finde. deshalb baue ich bögen aus haselnuss und meine pfeile sind auch weitestgehend aus haselnuss. meine federn sind von der gans.

ich habe letztes jahr 6 pfeile gemacht und dabei sind mir mehrfach die spitzen abgegangen. es handelt sich um klebe und schraubspitzen und ich habe sie mit uhu endfest befestigt. leider wie gesagt mit mäßigem erfolg...

nun hoffe ich auf tipps von euch wie ihr die spitzen befestigt :-) denn bei haselnuss kann man ja nicht wie bei gekauften schäften einfach mit dem anspitzer arbeiten und ich finde die schraubspitzen greifen in die haselnuss auch nicht so dolle... ich habe schon überlegt einfach die kneifzange zu nehmen und damit zu pressen...

ich bedanke mich jetzt schon und ganz besonders bei acker. seine posts fand ich besonders schön! dein lager macht neidisch und ich versuche auch so zu arbeiten.

vg malte

[fka]

Hi Malte, warum kannst du die Haselnuss Schäfte nicht anspitzen?
Mit den Schraubspitzen gehe ich folgend vor. Den Schaft etwas anspitzen, Gewindevorschneider (zu empfehlen, kostet 3-4 Euro) in den Akkuschrauber einspannen (auf die richtige Richtung achten), Schrauber in die eine, Schaft in die andere Hand und komplett! aufschrauben. Dann wieder abschrauben, Gewindeschneider gegen die Spitze austauschen und die Spitze auf den Schaft aufschrauben. Kein Kleber notwendig. Wenn du selbst schneidende Schraubspitzen hast, kann man den Gewindeschneider überspringen, ich empfinde es aber besser, das Gewinde vor zu schneiden.
LG Felix

[sulla]

moin

schon die erste antwort hat prima geholfen :-) danke

also ich bin davon ausgegangen dass man haselnuss nicht anspitzen kann weil das holz so langfaserig ist und sich ganz anders verhält als z.b. fichtenholz. aber da du das ja so gut hinkriegst bin ich da jetzt auch optimistisch. ehrlich gesagt habe ich auch gedacht dass es gar keinen passenden anspitzer für meine schäfte gibt. meine schäfte sind dicker als normale fichtenschäfte. die kommen vorne gerne mal über 10 cm. ich habe jetzt nachgeguckt und gesehen dass 23/64 zoll schäfte 9,1 cm dick sind. das müsste bei dem ein oder anderen bei mir auch klappen. ich habe auch dieses jahr bei der ernte auf dünnere äste geachtet. letztes jahr habe ich oftmals dickere geerntet. ich werde mir dann mal einen anspitzer bestellen.

könntest du diesen empfehlen?
https://www.ebay.de/itm/362253273318?var=631464154726

jetzt zum gewindeschneiden. gehe ich recht in der annahme dass man dafür ganz runde spitzen benötigt? also keine konischen? ich weiss nicht ob ich das gewährleisten kann... da benötige ich ja immer genau den richtigen durchmesser und den in der natur zu finden ist schwierig.

danke auf jeden fall schonmal !!!

[Anasazi]

Du kannst den Schaft auch vorne tapern.... dann findest du bestimmt passende Spitzen.

[sulla]

moin

danke anasazi! die frage ist nur wie man das machen soll. ich habe mir deinen rat hheute morgen zu herzen genommen und einige schäfte getapert.

zuerst habe ich das nur mit schleifpapier auf einem tisch befestigt gemacht. das hat aber wirklich ewig gedauert! ich habe dann das ziehmesser genommen und vorgearbeitet. dann habe mit dem schleifpapier nachgearbeitet. mich würde wirklich interessieren wie ihr das macht. ich habe viel zu haselnussschäfen im forum gefunden aber die anbringung der spitzen konnte ich nicht finden. hat da jmd tipps oder anleitungen oder so? wäre super!

[sulla]

moin

ich habe jetzt ein paar bilder hinzugefügt. schreibt mir gerne was ihr darüber denkt :-)

[sulla]

ich hoffe diese bilder sind jetzt besser. das mit dem komprimieren ist gar nicht so leicht :-)

[Doughal]

Hallo, ich kann zwar nix zu dem anbringen der Spitzen beitragen aber vielleicht zum komprimieren der Bilder.
Ich schneide bei meinen Bildern oft alles unnötige weg.

Dein Original Bild, knapp 2 MB

Unten und rechts etwas weggeschnitten, kein komprimier Verlust zum original aber nur noch knapp 1,1 MB und noch alles wichtige drauf

Grüße, Daniel

[Mühle]

Kann es sein, daß deine Haselschäfte noch nicht richtig trocken sind? Beim Trocknen schrumpfen die Schäfte ja noch
und die vorher festen Spitzen lösen sich dann. Ich habe einen Pfeilschaft Komprimierer, der wird in die Bohrmaschine
gespannt und bei hoher Drehzahl wird der Schaft das Stück wo die Spitze raufkommt rund gepresst. Dann Spitze rauf
und fest ist es. Den Kompromierer kann man auf die drei gänngigen Größen für Holzschäfte einstellen, hat immer gut
funktioniert. Außerdem nehme ich nur noch Spitzen mit Innengewinde.
Mühle

[Mühle]

Wie alt und wie groß bist du? Deine Schäfte sehen mir doch etwas kurz aus. Und, sorry, auch noch sehr ungerade, die fliegen
dann nicht vernünftig. Liebe Grüße Mühle

[sulla]

moin

danke daniel. werd ich zukünftig beachten.

die schäfte die man oben sieht sind ein jahr lang getrocknet im keller. da würde ausschließen dass die noch nicht richtig trocken sind. die idee mit dem pressen kenne ich noch gar nicht. kannst du mir vlt einen link schicken? fuktioniert das auch bei konischen spitzen? ich glaube nicht dass ich es hinkriege meine haselnuss auf ein standartmaß zu bringen. ich wüsste auf jedenfall nicht wie bisher.

ich bin 41 jahre alt und 198cm. die schäfte sind aber für meine frau. ich habe gestern ihren auszug gemessen und der war 66cm. meiner ist 91cm.

ich stimme dir zu dass die schäfte nicht ganz gerade sind. ich hab leider noch nicht so viel auswahl. im letzten jahr habe ich so 30 bis 50 stück angelegt. da muss ich das nehmen was ich derzeit habe. für das nächste jahr hab ich aber schon viel mehr angelegt. bin jetzt bei 75 stück und will noch ein paar mehr sammeln. ich habe leider schlechte erfahrungen gemacht beim begradigen. die brechen mir immer...

[Anasazi]

Für das gleichmäßige Tapern (ich würde das vordere Drittel (bis viertel) gleichmäßig ausdünnen - der hintere Teil verjüngt sich von selbst und im Endeffekt hast du einen Barrel taper.

Für das Ausdünnen benutzt du am beste eine Lade.
Entweder zum Hobeln oder zum Schleifen. Die zum Schleifen ist einfacher zu bauen und mttels Bohrmaschine und gutem Schleifpapier funktioniert das einigermaßen schnell und halt immer gleich.
Zum Anschauen gibt es Beispiele hier im Forum oder z.B. das wIld mountain taper tool (einfach mal googeln)

Und für das begradigen, die Schäfte erwärmen / - hitzen am Anfang und sie zu 80 - 90 % gerade zu bekommen und dann gibt es Werkzeug um den Schaft mittel Druck weiter zu begradigen (Flasche oder Schraubenzieher gehen dafür z.B. auch)

[sulla]

moin

magst du mir sagen was ein barrel taper ist? google hat leider nichts ausgespuckt.

du schreibst dass ich am besten ein drittel oder weniger tapern soll. wie auf den bildern zu sehen habe ich das nicht gemacht. was bewirkt denn eine dickere mitte? wird das flugverhalten dadurch gestört?

das begradigen klappt manchmal gut. ich habe mir dafür sogar ein werkzeug gebaut. allerdings zerbreche ich die schäfte viel zu oft... das ist immer sehr ärgerlich weil schon soviel arbeit drin steckt. und mir ist auch aufgefallen dass hasel sich auch gern mal zurück biegt. ich muss mal schauen wie ich das dauerhaft löse...

[Neumi]

google hat leider nichts ausgespuckt.

Hier im Forum suchen, dann findest du fast alles.
Mit der Google Suche findest du auch jede Menge Infos (must der Suchmaschine halt sagen in welchem Zusammenhang barrel taper stehen soll, wie z.B. Pfeil oder arrow).
Grüße - Neumi

[Anasazi]

Barrel taper bzw. Gebarrelte Schäfte sehen grob so aus wie ein Faß (Barrel) - in der Mitte den größten Durchmesser und zu den Rändern hin geringere Durchmesser.
DIe Schäfte aus Schößlingen haben schon einen natürlichen einfachen Taper (an einem Ende größerer Durchmesser als am anderen Ende).
Getaperte Schäfte sollen besser fliegen, da sie schneller in ihrem Flug stabilisieren.
Eine Verlagerung des Schwerpunktes des Schaftes In Richtung Spitze hat sich für viele Anwendungen als vorteilhaft erwiesen.
Beim Barreltaper ist ein Verhältnis von 1:2 bis 1:3 erprobt.

Da gibt es hier im FC über die Suchfunktion bestimmt einiges zu finden.