Fletchers-Corner

Servus liebe Kollegen,
ich hab einen alten Ziehhobel? gekauft um damit Laminate zu tapern, keine Ahnung für was das Werkzeug ursprünglich verwendet wurde, ev. zur Fasserzeugung?
Die kleine Ziehklinge habe ich zum Grössenvergleich genommen.
Leider war die Sohle etwas konkav geformt. Ich hab das auf dem Bandschleifer wieder plan bekommen.
Laminate habe ich noch nicht bearbeitet, aber der Hobel eignet sich sehr gut um Raspelspuren oder Kleberreste an den Seiten der Wurfarme schnell zu entfernen.
Durch die grossen Griffe hat man einen guten Hebel und man braucht im Gegensatz zur Ziehklinge keine so grosse Kraftanstrengung.
Er nimmt sehr feine Späne ab und rattert nicht an der Oberfläche, bin echt begeistert wie schnell ich damit eine schöne glatte Fläche bekomme.
lg Thomas

Ich kenne das Werkzeug unter dem Namen "Schweifhobel".

Ja, Schweifhobel kenn ich auch, hab ja mehrere davon. Dieser Hobel ist aber größer und durch die größere Auflagefläche ist es für mich einfacher eine gleichmäßige plane Fläche zu bekommen. Die Auflagefläche ist ca. 5 x 10 cm.

Ich hab einen selbstgebauten Schweifhobel, der auch eine ein wenig längere Sohle hat. Definitiv der den ich am liebsten mag

Die Klinge steht 80-90° zum Boden, wenn ich das richtig sehe? Das wäre dann ein Schabhobel oder?
Sieht richtig gut brauchbar aus, das Teil
Grüße - Neumi

Dann wär's wirklich ein Schabhobel. Ich kann den Winkel aber nicht einschätzen

Neumi hat geschrieben: ↑15.10.2024, 20:30 Die Klinge steht 80-90° zum Boden, wenn ich das richtig sehe? Das wäre dann ein Schabhobel oder?

Ich denke nicht, dass das richtig beobachtet ist....

benzi hat geschrieben: ↑16.10.2024, 10:42 Ich denke nicht, dass das richtig beobachtet ist.

Schnabelkanne wird es uns bestimmt sagen - aber deine Beobachtungsgabe in allen Ehren, auf dem von dir geposteten Foto-Ausschnitt sieht man die Fase des Eisens

schnabelkanne hat geschrieben: ↑15.10.2024, 12:46 ich hab einen alten Ziehhobel?

Die Klinge steht 80-90° zum Boden, wenn ich das richtig sehe???
Grüße - Neumi

Die Klinge steht im 50 Grad Winkel zur Sohle, die Fase hat 35 Grad.
Lg Thomas

So kann man sich täuschen, das wirkt auf den Fotos ganz anders.
Grüße - Neumi

Also Schweifhobel. Ich hab zwei von denen von Lie-Nielsen in Gebrauch, Bronzegehäuse, Holzgriffe, bei einem ist die Sohle plan, bei dem anderen in Arbeitsrichtung konvex, so dass man geschweifte Innenradien bearbeiten kann. Ich finde, es sind sehr unterschätzte Werkzeuge mit einem riesigen Einsatzsprektrum, eigentlich habe ich die, wenn ich gerade Holzsachen mache, andauernd in der Hand. Ob man gerade eine Kante anphasen will oder vom Stirnholz zehntelweise abtragen will, die Dinger gehen fast immer. Durch die Breite des Griffs kann man sehr genau arbeiten. Ich kann die nur empfehlen. Bei den Nielsens zahlt sich obendrein das moderne Eisen aus, das echt starke Standzeiten aufweist, selbst wenn man Multiplex und harte Hölzer bearbeitet. Ursprünglich waren das mit die wichtigsten Werkzeuge, um Holzspeichen und Radreifen handgemachter Kutschen- und Karrenräder anzufertigen, dort sind sie nicht wegzudenkende Werkzeuge gewesen. Die Innenradien der Felgensegmente haben dabei die konvex geformte Sohle erforderlich gemacht, aber auch die Speichen haben konkave Formen gehabt.
Du hast da ein echt schönes, auch wegen der Größe wirklich interessantes Stück ergattert. Ich freue mich immer, wenn ich sowas wieder im Einsatz sehe. Viele Grüße Andreas