Pfeilholz - was gibt es?

Hölzer, Kleber, etc.
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kra
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Pfeilholz - was gibt es?

Beitrag von kra »

Hallo,

nachdem die Unterschiede von Zeder und Kiefer diskutiert bereits kontrovers diskutiert wurden, will ich die Frage aufwerfen, welche Erfahrungen mit anderen (exotischen) Pfeilhölzern gesammelt wurden.

Meine Erfahrungen (ausser Zeder/Kiefer):
Esche - sehr schwer und nur für starke Bögen geeignet. Scheint nicht sehr feuchtigkeitsstabil zu sein.
Ramin - ziemlich fest und stabil, etwas schwerer als Zeder, gut zu bearbeiten. Da keine Jahresringe vorliegen gut geeignet für Selfnocks
Lärche - mein Favorit (vor Ramin). _Sehr_ stabil und dauerhaft, sieht durch die starke MAserung gut aus. Rohschäfte aber nicht so gerade und schwerer als z.B. Zeder oder Ramin.  Grössere Streuung bei Gewicht und Struktur. Etwas aufwendiger zu bearbeiten. Früh und Spätholz sehr unterschiedklich in den Eigenschaften.
Bambus - _Extrem_ aufwendig in der Herstellung. Sehr stabil. Keine kalibrierten Durchmesser!! Spinewerte sehr unterschiedlich (z.T. auch extrem hoch). Sehr viel Ausschuss. Tolle Optik und ein echter "Hingucker". Wenn gerade und der Spine passt hat Bambus auch _sehr_ gute Schusseigenschaften. Natürlicher Taper.
Birke - Wer weiss was???
Nussbaum - Www???
Eiche - Www???
Dogwood - Www???
Schneebeere - Www?
....
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Ravenheart
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Pfeilholz - was gibt es?

Beitrag von Ravenheart »

Sorry, kra, die Schäfte auch noch selber zu machen, dafür bin ich leider viel zu bequem! Bin mit Zeder "standard" bisher zufrieden, also habe ich , so lange das so bleibt, keine Ambitionen, auf dem Sektor Aufwand zu treiben..

Rabe
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Pfeilholz - was gibt es?

Beitrag von Mongol »

@Kra
Was ist Hundeholz? Nie gehört...

Meine Erfahrungen Beziehen sich bisher leider nur auf Zeder, Kiefer & Ramin. Bambus wollte ich mal ausprobieren, hab nur leider keine Zeit mir Schäfte zu machen....
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PeLu
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Pfeilholz - was gibt es?

Beitrag von PeLu »

Lieber Kra:

Als erstes einmal eine kleine Definition:

Was meinst Du mit 'schwer' ?  Im Sinne der Dichte oder Verhältnis Masse zu Spinewert?

Zum Bambus: Wozu brauchst Du einen kalibrierten Durchmesser?

Und eine Frage noch dazu, die ich an anderem Orte schon gestellt habe, die aber da gut passt: Die Unterschiede der Hölzer bezüglich der Belastungsachse. Also um wieviel sich der Spine von Quer zu Längsachse unterscheidet (ohne jetzt einmal anzuschneiden was das für schusstechnische Auswirkungen haben könnte). Mich intressiert es einfach. Ramin müsste da eigentlich recht gleichmässig sein.
PeLu
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Pfeilholz - was gibt es?

Beitrag von PeLu »

Vergessen wir nicht die wahrhaft primitiven Hölzer:
Haslenuss
Wolliger Schneeball
Pfeile aus Schösslingen haben den Vorteil, dass sie wahrscheinlich in jeder Achse den gleichen Spine aufweisen und das Anbringen der Selfnock daher auch kein Problem ist. Sie auf gleichmässigen Durchmesser zuzurichten ist zeitaufwändig (ausser man macht es SO: http://primitivearcher.com/articles/homeshafts.html [nicht vom falschen Titelbild täuschen lassen!]).
Schneeball bleibt etwas gerader und lässt sich etwas besser richten als Hasel. Ältere Haselschäfte werden leicht etwas spröde. Daher ist Lackieren nicht so gut wie Fetten/Ölen.
Schneeball kann beim Trocknen überraschend über die ganze Länge des Schösslings reissen. Also nicht in die Sonnen legen, schonend trocknen!

Hartriegel
soll mach auch nehmen können, damit habe ich aber keine Erfahrung.
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kra
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Pfeilholz - was gibt es?

Beitrag von kra »

@pelu,
Ramin ist ziemlich isotrop so dass ich da die Nocke "frei" von Zwängen einschneiden kann, wie auch beim Bambus
Das mit dem Durchmesser beim Bambus war für mich z.T. ein Problem, weil ich keine "dünnen" Spitzen hierfür auftreiben konnte. 5/16 z.T. war noch zu dick und manchmal hätte ich eine Spitze zwischen 5/16 und 11/32 gebraucht.

Mit schwer meine ich, das die Echenpfeile bis zu 45 Gramm wiegen gegenüber ca. 32 Gramm bei Zeder (und Bambus)


• Nachricht wurde von kra am 18.05.2003-15:19 nachbearbeitet!
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PeLu
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Beitrag von PeLu »

@sbartels: Du schreibst 'wahrscheinlich'. Und das wird es auch sein, aber gerade beim Bambus wundert es mich, wie unterschiedlich der in den verschiedenen Achsen ist (nein, ich hab' keine kurze Erklärung dafür).

@kra: Ja, sicher Spitzen sind das Problem. Die bräuchte man für alle halben mm Durchmesser, von 6 bis 10mm.

Und Stefan, wenn Du Schneeball schreibst, musst auch Hartriegel dazunehmen (die werden doch in der Literatur immer zusammen genannt).
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york
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Beitrag von york »

@mongol

dogwood = hartriegel
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Man sollte sich lieber durch Schweigen zum Idioten machen, als durch einige Worte alle Zweifel auszuräumen.
Archiv
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Pfeilholz - was gibt es?

Beitrag von Archiv »

Hi,
ich habe mal bei www.whitewood.de alle Sorten durchprobiert. Für mich
bleibt Zeder Schaftholz Nr.1, dann Kiefer, weil Zederschäfte von sich
aus eine glattere Oberfläche haben. Die lassen sich besser ziehen und
brechen meiner Meinung nach nicht so schnell wie Kiefer... Aber die Diskussion war ja schon mal da. Die Chundoo-Schäfte kann ich nicht empfehlen. Die
drei die ich hatte waren krumm wie ...  
Vereinzelnte Klebe-Spitzen kann ich mit ner Drehbank machen. 10mm Messingstangen sind nicht sehr teuer. Aber die Arbeit steht in keinem
Vergleich mit den gekauften.
Ansonsten schliesse ich mich bei @kra an.

Gruss,
Howie
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Beitrag von Mongol »

@york

danke - ich dachte schon es sein ein spezielles Bäumchen für Hunde.... *grins*
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Holza
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Pfeilholz - was gibt es?

Beitrag von Holza »

Wegen der Birke, sie ist eigentlich ein ausgezeichnetes Pfeilholz. Von der Stabilität her zumindest. Das Problem ist : Wenn der Pfeil im Frühling noch gut schiesst kann er im Winter wieder schlecht fliegen. Nicht seht Wetterfest also.
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Pfeilholz - was gibt es?

Beitrag von Archiv »

Noch mal was neues als Schaftholz. Schilfrohr!
Die Nordamerikanischen Eingeborenen haben daraus Pfeile gemacht. Gibt es da spezielle Sorten???
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kra
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Beitrag von kra »

ich hab mal auf nem Turnier mit Schilfrohr? geschossen. Das war aber nicht sooo erfolgreich. Vermutlich brauchst du dafür etwas festeres Schilf als wir damals fanden.

Wichtig war, das man direkt hinter einer Nodie einnockt, sonst zerbröselt das Ganze beim Abschuss.

@Holza
Von Birke habe ich auch schon gehört, aber noch nie versucht. Ahst du da eigene Erfahrungen mit?
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Beitrag von locksley »

Harbardr hat sich ein paar Wikipfeile aus Birke gebaut, vieleicht kann er uns mit seinen Erfahrungen weiterhelfen.
Ein grosser Mann wird weder vor dem Kaiser kriechen, noch einen Wurm zertreten (Benjamin Franklin)

Wenn das Atmen schwieriger waere, haetten wir weniger Zeit um Unsinn zu reden.

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jaberwok

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Beitrag von jaberwok »

@Kra wird da nicht ein Vorder- und ein Hinterschaft für Spitze und Nocke aus Hartholz eingesetzt?

• Nachricht wurde von jaberwok am 21.05.2003-12:43 nachbearbeitet!
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