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Literatur Hölzer/Sträucher???
Verfasst: 16.01.2004, 11:58
von Archiv
Falls das schon mal gefragt und beantwortet wurde, bitte nicht erschlagen, habe nichts gefunden...
Ich suche Literatur zu heimischen Bäumen, Sträuchern etc. Es geht mir speziell um das Bestimmen, z. B. anhand von Blättern, Rinde, Maserung des Holzes, Früchten...
Ich habe zwar z.B. bei ebay einiges gefunden, aber es war nicht erkenntlich, ob meine Fragen beantwortet werden würden und dafür sind die Preise für die Bücher doch sehr hochgegangen.
Dann lieber gezielt suchen, am besten mit Eurer fachkundiger Empfehlung.
Kommt man z. B. irgendwo an Ausbildungsliteratur für Förster/Gartenbauer/... ran?
Wenn bogenbauerlich interessante Eigenschaften mitbehandelt werden, ist das natürlich umso besser. Aber zunächst würde es mir reichen, die Dinge erstmal beim Namen nennen zu können, Detailfragen kann man ja hier nachlesenderweise klären.
Online-Infoseiten fand ich bisher nicht so prickelnd. Und wenn ich irgendwo am Waldweg stehe, macht sich ein Buch doch besser.
Ihr habt da doch sicher ein paar Tipps??
Baumblätter
Verfasst: 16.01.2004, 12:58
von Haebbie
@ Julia
Die besten Infos über Hölzer habe ich bislang in der Loseblattsammlung "einheimische Nutzhölzer" der Centrale Marketinggesellschaft der deutschen Agrarwirtschaft mbH (CMA), Bonn, gefunden. Aussehen, Vorkommen, Eigenschaften, technische Daten, alles ist da beschrieben, bebildert bzw. tabellarisch zusammengefasst.
Bislang habe ich die Bögen immer unentgeltlich von der CMA direkt bekommen.
Die CMA ist sicherlich jetzt auf der Grünen Woche in Berlin vertreten und die Bögen auch dort zu bekommen.
Ich habe bislang nur Infos über Bäume, ob es da auch Blätter über Stäucher gibt weiß ich nicht.
CMA
Verfasst: 16.01.2004, 16:20
von gervase
ja, da gibts auch Infos über Sträucher und Gehölze.
Ich habe (berufsbedingt) eine umfangreiche Literatursammlung über Bäume etc.
Muss ich mal durchsortieren, da kann ich sicher einiges davon abgeben.
Gut sind auch die BLV-Bestimmungsbücher.
Und für "lau" tuns auch die Kataloge der Baumschulen. Die meisten davon haben ganz gute Abbildungen und Beschreibungen.
Was ich ausgreifen möchte (wurde in einem anderen thread schon angesprochen) ist die Idee von Exkursionen.
Ich kann das hier (Worms) für meinen Bereich anbieten.
Zum einen kenn ich die Pflanzen ganz gut durch meinen Beruf, zum anderen schlage ich meine Bogenhölzer selber und kann auch etwas über Standorte und Wuchsverhalten vermitteln.
Nur Julia wird damit nicht geholfen sein.
Vielleicht liesse sich so eine Exkursion ja auch mit dem nächsten QaD verbinden?
guckst Du hier
Verfasst: 16.01.2004, 16:55
von Markus
Das Thema wurde schon mal diskutiert ;-) und zwar hier:
http://www.fletchers-corner.de/portal/f ... d_759.html
Schönen Gruß,
Markus
hier'n kleines Lexikon...
Verfasst: 16.01.2004, 17:39
von Harbardr
Verfasst: 16.01.2004, 17:59
von Nacanina
Hallo Juliah,
Bestimmungsbücher kann man nicht genug haben!
Aber man braucht sie auch nicht alle gleichzeitig und sofort.
Meine habe ich oft bei "Humanitas" gekauf. Die kosten dann ca. die Hälfte vom aktuellen Ladenpreis. Die kaufen Restauflagen auf und so kommt praktisch jede klassische Bestimmungsliteratur (Parey, BLV...) dran.
Ich hatte ja auch mal ein Bestimmungswochenende angeregt. Aber die Resonanz war nicht so riesig, dass ish mich nicht getraut habe das wirklich anzubieten. Aber bei den ersten Bestimmungsschritten ist ein wenig Hilfe schon hilfreich.
Verfasst: 16.01.2004, 18:18
von Nacanina
Also die Seite heißt:
humanitas-book.de (wie ich hier einen Link ´reinbekomme, weiß ich leider nicht.
Links die blaue Bestellnummer leitet zu weiterführenden Infos.
Sie haben (Auswahl) gerade:
Eschrich: Knospen, 9,95 (gut, hab ich auch)
Hecker: Knospen und Zweige 15,25(?)
Godet: Blüten, Knospen, Zweige, 15.- Habe das alte Knospenbuch. Das ist mit Fotos. Finde ich nicht so recht hilfreich.
Fitter: Pareys Blumenbuch, 9,95 das muß man eh haben!
Die Finger lassen würde ich persönlich von den Steinbach´s Naturführern.
Aber klar: alles sehr subjektiv!
Ciao
das ist doch ganz einfach
Verfasst: 16.01.2004, 18:45
von landogar
Verfasst: 16.01.2004, 18:56
von Nacanina
danke Landogar.
ich bin eben schon älter, und da muß man mir manchmal helfen.
Verfasst: 16.01.2004, 18:56
von Nacanina
oh, habe was vergessen:
;-)
Nicht-Empfehlung
Verfasst: 16.01.2004, 20:07
von Wittiko
Ich habe mir mal den "Kosmos-Atlas Bäume" von Roger Phillips gekauft. Würde ich aber nicht wieder tun, heute fehlen mir Bilder vom Holz, sind auch nicht von allen beschriebenen Bäumen die Rindenbilder drin. Außerdem ist es wohl eher für den Nordamerikanischen Kontinent geschrieben und es ist so groß, daß man es nicht mal eben mitnehmen kann.
Hier
http://www.feinewerkzeuge.de/buholz.htm
finde ich "Identifying Wood" interessant, kennt jemand das Buch?
Verfasst: 17.01.2004, 11:00
von Nacanina
@Juliah
Holzkunde (Eigenschaften, Verwendung) ist ja nur ein Nebenfach bei Förstern. Da gibt es eben spezielle Literatur. Einmal Bestimmungsliteratur und dann die Bücher, die sich mit der Verwendung auseinanderstzen.
Bestimmunsliteratur sind schon sehr trocken in dem Bereich und ich glaube, dass man da allein keinen Zugang zu bekommt.
Spezielle Forstbücher (Waldbau, Wuchsdynamik und Wuchseigenschaften der Bäume, Standortsansprüche...) sind lesbar auch für Laien. Aber der Spaß fängt eigentlich erst an, wenn du vor einem Wald stehst und entscheidest, was du wie machst. Du mußt eine Vision entwickeln, wie der Wald in sagen wir 100 oder 200 Jahren aussehen soll und wie du das in Teilschritten hinbekommst. Dazu mußt du gleichzeitig eben sehr verschiedene Dinge integrieren und in deine Entscheidung einfließen lasssen. also praktisch im Vorbeigehen die Bodenflora bestimmen (am Besten ohne hinzusehen), mit einem Blick sehen, welche Baumarten vorhanden sind und die Vorstellung entwickeln, wie das später aussehen soll.
Anders ist die Situation, wenn man Freiflächen bekommen hat (Sturmwurf). Dann kann man echt planen. Ich habe letztes Jahr einen interessanten Wald begründet:
Traubeneiche mit Eibe im Unterstand. Dazu geringe Anteile Elsbeere und Flatterulme.
Das steht in keinem Lehrbuch, kann ich aber ökologisch und waldbautechnisch vom Standort und von der Wuchsdynamik her begründen.
Meintest du auch so etwas?
RE: hier'n kleines Lexikon...
Verfasst: 18.01.2004, 19:06
von Gropi
Ich finde das seltsam:
Eibe:
Raumgewicht : 0.75 - 0.90
Zugfestigkeit :108 N/mm2
Druckfestigkeit :ca. 57 N/mm2
Biegefestigkeit : 85 N/mm2
Birke:
Raumgewicht :0.6 - 0.7
Zugfestigkeit :130 - 140 N/mm2
Druckfestigkeit :42 - 62 N/mm2
Biegefestigkeit :120 - 144 N/mm2
Robinie:
Raumgewicht :0.65 - 0.80
Zugfestigkeit :120 - 148 N/mm2
Druckfestigkeit :58 - 72 N/mm2
Biegefestigkeit :118 - 145 N/mm2
Buche:
Raumgewicht :0.65 - 0.80
Zugfestigkeit :100 - 135 N/mm2
Druckfestigkeit :52 - 64 N/mm2
Biegefestigkeit :90 - 125 N/mm2
Hickory:
Raumgewicht :0.70 - 0.90
Zugfestigkeit :150 N/mm2
Druckfestigkeit :52 - 65 N/mm2
Biegefestigkeit :115 - 139 N/mm2
Robinie & Hickory sollen demnach zug-, druck- & biegefester sein als Eibe. Und selbst Birke und Buche können gegenüber Eibe eine überlegene, mechanische Belastbarkeit besitzen?? :-o :-o :-o
Verfasst: 19.01.2004, 18:50
von Archiv
Hi,
vielen Dank für die Tipps!
Mir geht es wirklich zu allererst um das exakte Bestimmen. Rausfinden, was da so vor einem aus dem Boden wächst.
Oder wenn man ein einzelnes Stück Holz, wie eine Stuhllehne oder so in der Hand hat, und wissen will, was das nun war.
Gerade einzelne Bücher (wie Kosmos) hatte ich schon gesehen, aber eben genau die Zweifel gehabt, die hier bestätigt wurden.
Wenn man dann mal ein Stück Ast sieht, das vielleicht ein Bogen werden will, dann kann man hier immer noch nachlesen, Bogenholzeignung ist also eher sekundär.
Verfasst: 19.01.2004, 19:41
von Stefan
@ Gropi
Die Zahlen sind auf den ersten Blick verblüffend...
Aber wenn sie stimmen ( und davon gehe ich zunächst einmal aus) heißt das nur , dass diese Zahlen die Belastungen, die im Bogen auftreten nur ungenügend wiedergeben. Das verwundert mich nicht, denn diese Eigenschaften wurden sicherlich in Bezug auf Möbel- und Hausbau bestimmt und nicht auf eine dynmische Belastung des Holzes hin. Und das Eibe ein hervorragendes Bau- oder Möbelholz ist, habe ich auch noch nicht gehört.
Auch stellt sich die Frage wie diese Kenngrößen bestimmt wurden. Bei Zug- und Druckfestigkeit ist das noch recht klar - dran ziehen und draufdrücken bis die Form sich irreversibel verändert. Wie aber genau wird die Biegefestigkeit ermittelt? - Auffällig ist jedenfalls, dass die Eibe die niedrigste Biegefestigkeit von allen genannten Hölzern hat - vielleicht eine positive Eigenschaft von Bogenholz - der Elastizität entsprechend?
Weiß jemand mehr zu der Aussagekraft solcher Werte?