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Buchtipp zur Baum/Holzbestimmung?

Verfasst: 07.06.2004, 12:05
von los osos
Hallo,
hat einer einen Buchtipp (für den schmalen Geldbeutel und die Jackentasche) zur Baum/Holzbestimmung? Ich hätte gerne etwas was ich beim Wandern/Spazierengehen (ähnlich wie die Pilzbestimmungsbücher) mit mir rumtragen kann. Gibt es das? Es ist einfach lästig mit einem Ordner mit Forumsausdrucken durch den Wald zu schlendern auf der Suche nach dem Naturerlebnis und vielleicht auch Bogen oder Pfeilholz.

gespannter Gruss
Fabian

gibt es

Verfasst: 07.06.2004, 17:59
von Ralf (✝)
im GU verlag gibt es eine ganze reihe naturführer u. a. auch zum bestimmen von bäumen das buch hat einen wasserfesten klarsicht einband und hat seinerzeit ca 16 DM ja wiklich DM gekostet und ich kann es nur wärmstens empfehlen
ralf

echt gut

Verfasst: 08.06.2004, 15:12
von los osos
Danke. Ich habe mir das Buch in der Mittagspause in der Bücherei angesehen und werde es mir bald möglichst bestellen. Der Preis (4,90 Euro) und das Hosentaschenformat ist echt super.

Auf baumige Zeiten
Gruss
Fabian

Verfasst: 09.06.2004, 14:10
von Nacanina
Eins reicht nicht!
Schau dir möglichst viele an.
Kauf möglichst welche mit Zeichnungen.
Blätter sind ja überall drin.
Aber was ist mit Knospen, Blüten, Zweigen im Winter, Habitus?
Ich hätte für den Anfang (lach!) zu bieten:
Amann: Bäume und Sträucher des Waldes, Vlg. Neumann
Polunin: Bäume und Sträucher Europas, BlV
Mitchell: Pareys Buch der Bäume

der Amann sieht etwas altbacken aus, ist aber für Laien wohl am Besten geeignet.
Hat auch Früchte und sogar Keimlinge mit drin!

Verfasst: 09.06.2004, 14:45
von kra
Den Amann würde ich auch empfehlen. Hab ihn seit ca. 30 Jahren, als ich in der Schule ein Herbarium anlegen mußte...

stimmt...

Verfasst: 09.06.2004, 15:36
von sadness
...nacanina hat recht...leider...eins reicht, zumindest wenn man völlig aufm schlauch steht meist net aus. ich such mir meist einen offensichtlich typisches zweiglein, wo so viel wie möglich drann ist...also knospe, eventuell in unterschiedlichen stadien, neuer trieb, älterer trieb, blatt, frucht...legs in ein buch schreib noch dazu ob baum oder strauch, rindenbeschaffenheit und wo in etwa das kerlchen stand (feucht, trocken...) etc. wenn mans geschickt anstellt reicht schon ein echt kleines hölzchen (will ja nicht den ganzen wald einpacken).

zuhause habe ich mehrere bücher und dann kann ich das eigentlich ganz gut und ziemlich sicher bestimmen. denn buch draußen, wenns naß is, isn gack:D und wenns dann doch sorten oder varietäten sind...igitt:D :D

...uuuund dann kommts ja auch noch drauf an wo du bestimmen willst...in deutschland, italien, spanien, frankreich, england...asien, usa? fies gell? :-(

alles klasse!

Verfasst: 09.06.2004, 16:46
von los osos
Ich werde nochmal in der Bücherei rumstöbern und mir möglichst die Empfehlungen mal ausleihen. Ich hoffe das unsere bescheidene Leihbücherei (Kleinstadt) diese Bücher überhaupt bietet. Falls ich mit den Büchern zurecht komme werde ich mir sicher das ein oder andere Buch zulegen. Momentan ist nur leider die Haushaltskasse etwas knapp dran und ich muss jede Investition in meine Bogenbauaktivitäten wohl überlegen. :-) Aber danke für die tollen Vorschläge.
Gerade gestern radelte ich von der Arbeit kommend an einem kürzlich gefälltem Laubbaum vorbei, den ich nicht zu bestimmen vermochte und gern gewusst hätte ob hier vielleicht bestes Bogenholz herumliegt. :o Daher hätte ich gerne auch ein Buch im Taschenformat das man neben einer Taschensäge ;-) immer in der Satteltasche mit sich rumtragen kann. Nur der Abtransport der 2m Baumstämme macht dann schon irgendwie Probleme.

Gruss
Fabian

Verfasst: 09.06.2004, 17:05
von Nacanina
Das motiviert, gelle?
Ist auch die schönste Art etwas zu lernen.
Denn man will es ja wirklich wissen!;-)

macht wirklich Spass!

Verfasst: 09.06.2004, 22:28
von los osos
Meine Frau meinte neulich auch schon, als ich anfing Bäume zu studieren und Pfeil und Bogen zu bauen, das ich meine Gene einfach nicht verleugnen kann. Ich bin zwar studierter Betriebswirt und seit 20 Jahren Vegetarier, aber irgendwie kommen die vielen Generationen an passionierten Jägern und Oberförstern in der Familie genetisch doch irgendwann durch.:D

hihihi

Verfasst: 10.06.2004, 07:34
von sadness
...dann isses doch leicht. nimm ein zweiglein mit und zeigs einem deiner oberförster;-)


mein buch tipp wären gleich zwei. das eine für die tasche das andere für daheim.

für die tasche und für ganz ohne laub:

knospen und zweige von godet...ist zwar nach dem typischen bestimmungsschlüssel aufgebaut aber es hat sehr gute abbildungen (fotos), erschienen im verlag: thalacker medien.

das andere auch von godet, im gleichen verlag ist bäume und sträucher/ einheimische und eingeführte baum- und straucharten...das ist zu groß um es mit rum zu tragen:) dafür aber für mit laub.

da die auflage recht klein ist, sind diese bücher recht teuer...leider.

wenn ich dann mehr über eine pflanze wissen möchte, nehme ich eins von den bdb (bund deutscher baumschulen) handbüchern...bdb handbuch wildgehölze kommt da wohl am ehesten in frage. da findest du manchmal über zwei seiten, sehr übersichtlich schematisiert alles zu der betreffenden pflanze.

soooo das wars dann erst mal...aber keine sorge es gäbe da bestimmt noch einiges mehr:D :D :D

Da man ja...

Verfasst: 10.06.2004, 09:50
von schwerdtfeger
Holz eher im Winter schneiden oder schlagen soll und nicht wenn es im vollen Saft steht, hier noch ein Hinweis auf ein Buch. Leider nicht für die Jackentasche geeignet.

Gehölzbestimmung im Winter; Autor: Bernd Schulz, Verlag: Eugen Ulmer,Wollgrasweg 41, 70599 Stuttgart (Hohenheim), ISBN: 3-8001-5074-3

Der Autor ist studierter Forstwirt und an der TU Dresden im Institut für Botanik tätig.
Botanische Grundlagen: Präzise Beschreibung von über 700 Arten aus mehr als 80 Familien. Leicht verständliche Bestimmungsschlüssel. Über 1400 farbige Detailzeichnungen von Knospen und Zweigen.

Preis weiss ich leider nicht mehr.

Verfasst: 11.06.2004, 08:41
von Nacanina
Zum Thema Holz bestimmen:
Das kann man sehr schlecht aus Büchern lernen.
Hölzer sehen ja je nach Schnittführung (radial / tangential) sehr unterschiedlich aus.
Dann natürlich auch unterschiedlich wo im Stamm der Schnitt liegt. Färbung ist sehr variabel; ebenso die anderen makroskopischen Details, die man zum Bestimmen benutzen kann.
Ich habe jetzt eine Berg-Ulme, bei der die typischen "Zacken-Fladern" im tangentialen Anschnitt fehlen.
Du kannst nur sicher sein, wenn du den Baum vorher richtig bestimmt hast, und ihn dann schlägst und trocknes. Dann schau dir das Holz an und leg dir eine Sammlung von Beispielen an.

Holzproben

Verfasst: 12.06.2004, 10:43
von Snake-Jo
Ja, da sind ein Haufen schöne Tipps dabei. Als Biologe habe ich damals neben den Studienbüchern mit dem POLUNIN angefangen (s. Nacanina). Aber auch mir ging es so, dass zumindest die Abbildungen vom HOLZ auch in anderen Büchern (Blätter, Blüten etc. war gut) nicht genau genug waren (Farbe, Druck, Anschnitt). So fing ich an, mir meine eigene Holzsammlung anzulegen: Kleine gedrechselte Röllchen und die sind lackiert, da man meistens lackierte Oberflächen zu sehen bekommt. So habe ich von den meisten heimischen Hölzern auf engstem Raum meine Proben und da kann ich dann vergleichen, besser als aus jedem Buch.
Ist eigentlich auch ein nettes Hobby: Holzproben sammeln und archivieren.;-)

Verfasst: 12.06.2004, 13:26
von Nacanina
Und bringt auch was!
Immerhin warst du der Einzige, der meinen Bogen aus Pfaffenhütchen richtig bestimmt hast!