Eibe und zuviel(?) Leinöl

Hölzer, Kleber, etc.
HolunderWunder
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Eibe und zuviel(?) Leinöl

Beitrag von HolunderWunder »

moin moin.

hab gerade ein problemchen mit meinen kleinen schnitzereien bzw. deren endbehandlung: meine kleinen schnitzereien aus eibe (knebel, knöpfe etc.) endbehandle ich mit leinölfirnis, was gelinde gesagt einfach nur genial kommt ... nu hab ich kürzlich mal angefangen und die ollen zwischenschliffe zwischen den diversen öl-gängen weggelassen ... und die eibe säuft und säuft ... ein ölen folgt dem nächsten, das öl ist binnen max. zweier stunden aufgesogen, und irgendwann kommt der öl-gang, der dann nicht mehr wegzieht, und der dann quasi wie harz auf dem guten holz klebt, und das zumindest für mich ohne vorankündigung, dass z.b. die einwirkzeit länger würde! nun die frage an dieprofis: gibt es da irgendwelche regeln, wie oft einölen reicht? müssen die zwischenschliffe vielleicht doch wieder her (den eindruck habe ich mal nicht)? und schlussendlich, was kann man jetzt noch mit den versauten stücken machen ... die letzte ölung geben??? wäre definitiv dankbar für tips!

gruss und allseits ne gute n8,
thilo
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morganalafay
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...in der Not hilft nur noch Alkohol...

Beitrag von morganalafay »

Moin,

wie im richtigen leben: Wenn gar nix anderes mehr hilft, greif zur Pulle. Alkohol ist oft die letzte Rettung. :D

Alkohol löst natürliche Öle wieder an und Du kannst die obere harzige Schicht zB mit Stahlwolle besser abnehmen.

Danach wieder ölen, gleich abwischen und mit ner Rosshaarbürste bei Bedarf polieren. Sieht geil aus und verleiht Tiefe.

Ansonsten lasse ich beim Ölen, egal ob Möbel, Gitarren oder Pfeile, überschüssiges Öl nie länger als 10 min drauf. was dann noch steht wird abgewischt. Bissl warten und wieder ölen. Und wieder abwischen.
Bei harten Hölzern reicht zwei bis drei mal, bei weicheren offenporigeren etwas mehr. Aber immer im Auge behalten.

Viel Spaß,

Tom
......der Morgenschiss kommt ganz gewiss, und wenns auch erst am Abend is....
HolunderWunder
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Beitrag von HolunderWunder »

dank dir tom, damit kann ich doch was anfangen :bier :D

wo bekommt man eigentlich ne rosshaarbürste her? im normalen baumarkt wohl eher nicht, oder?

gruss,
thilo
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Trebron
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Alte Kleider oder Schuhbürsten

Beitrag von Trebron »

Hi Thilo,

ALTE Kleider oder Schuhbürsten haben fast immer Roßhaarborsten !

Guck mal in den Schuhputzkasten :o

Gruß

:D
Wer nur zur?ck schaut, sieht nicht, was auf ihn zukommt

angeblich ungarisches Sprichwort
Schluesselmeister
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öl und holz

Beitrag von Schluesselmeister »

moin hw.

grad wenn du kleine teile ölen willst, die aber gut gegen äußere einflüsse schützen möchtest, gibt es auch folgendes:

ein gefäß (kl. schüssel, marmeladenglas) mit öl füllen. das zu behandelnde stück drin versenken (vollkommen!!! - is wichtig). 2 tage kühl und trocken lagern. dann des teil wieder aus seinem öligen bad nehmen und mit küchenpapier das überschüssige öl abwischen. wenn du keine roßhaarbürste hast, tuts zum polieren auch ein alter wollsocken - aber nicht der, den du letztes jahr von oma zu weihnachten bekommen hast... ;-)

was für leinölfirnis verwendest du? naturreinen, oder mit sekativen (trockenstoffen)?
bei naturreinem muss das holz 2-3 tage baden. denn trockenstoffe mit drin sind, reichen 1-1,5 tage bis das öl durchgezogen is.

schluesselmeister
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RE: öl und holz

Beitrag von HolunderWunder »

Original geschrieben von Schluesselmeister
was für leinölfirnis verwendest du? naturreinen, oder mit sekativen (trockenstoffen)?

bei naturreinem muss das holz 2-3 tage baden. denn trockenstoffe mit drin sind, reichen 1-1,5 tage bis das öl durchgezogen is.
guudnaabäähhnd.

bist du der schlüsselmeister? ich bin der torwächter ...

musste ich mal loswerden, sorry :D

zu deiner o.g. frage: keine ahnung, auf der dose steht auch nichts von trockenstoffen ... ist leinölfirnis classico von ATW. kannst damit was anfangen?

und dann hab ich natürlich wieder das problem wie -fast- immer hier: der eine machts so, der andere so ... der eine legt die teile in öl für tage ein, der andere lässt das öl nie für länger als 10min. drauf ... *HIIIIIIIIILLFÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄ* :D

aber mal ernsthaft, legt euch mal fest, so geht das hier nicht weiter ...


:knuddel
thilo
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Wolfram
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Erklärung für Holunderwunder

Beitrag von Wolfram »

Da das Öl unter Luft irgendwie aushärtet oder vernetzt, bildet sich, wenn es länger auf dem Holz steht, ein speckiger Film, der nur noch schwer zu entfernen ist. Wenn man also ein Stück Holz einölt, muss das, was nicht nach 10 min eingezogen ist, abgewischt werden. Am nächsten Tag das gleiche nochmal, bis die Oberfläche nichts mehr aufnimmt. Dann kann poliert werden.

Achtung: Egal ob mit Küchenkrepp oder mit alten Lappen abgewischt wird, es besteht akute Selbstentzündungsgefahr! Bei mir brannte schon mal der Mülleimer in der Küche deswegen.

Wenn nun kleine Teile unter Öl liegen (und zwar vollständig) kann auf der Oberfläche der Teile kein Film aushärten (Luftabschluss). Sie können sich so vollsaugen. Dann werden sie herausgenommen, trocken gerieben und aushärten lassen. Dann wird poliert.

So mach ich das und so funktionierts.

Hoffe geholfen zu haben

Gruß Wolfram
morganalafay
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anderes ÖL

Beitrag von morganalafay »

Servus,

hatte grad heute mittag Besuch in der Werkstatt von nem alten Kumpel.
Da ich grad ein Messer fertig hatte, empfohl er mir einfach Olivenöl zu nehmen um es zu konservieren.
hab ich aus Neugier gemacht und das Ergebnis ist Phenomenal. Ich habe nen Messergriff aus Zebrano damit behandelt, es strahlt wie ne Speckschwarte und hat Tiefe.
Kleben tut nix, ölig ist es jetzt nach ein paar Stunden auch nicht mehr.
Ist ne echte Alternative, kostet fast nix, ich habs in der Küche stehen, und gibt ein super Ergebnis.
Ich werds mal auf anderen Hölzern testen.

Gruß Tom
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Beitrag von HolunderWunder »

danke wolfram, super erklärt, so dass sogar ich das verstehe 8-| also widerspricht sich das gar nicht, sehr interessant ...

hab die beiden betroffenen teile eben mal gereinigt, jetzt weiss ich auch endlich wozu der strohrum taugt ausser zum gehirnzellen ausknipsen ... auf den glatten flächen ging das mit feinem schleifpapier, stahlwolle und stroh(rum)tuch gut weg, auf den teilen die ich bewusst roh und unbehandelt gelassen habe musste ich schon gut kratzen, war wie schon beschrieben, ne speckige, wachsige schicht drauf, die aus den vertiefungen schlecht wieder weg geht. so, und nun werd ich die teile einfach mal einlegen ...

super, vielen dank für eure tips!

:fcsmilie

@tom: das mit dem olivenöl wusstest du nicht? erstaunlich ... ist doch v.a. für mittelalterliches hölzernes essgeschirr erste wahl. hast du den griff eingelegt oder eingeschmiert? hast du vielleicht ein bildle zur hand?

gruss,
thilo
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Beitrag von HolunderWunder »

nochmal ich: hab die stückchen nu eingelegt wie ihre vorgänger, die legendären peperoni, und muss nu feststellen, dass das olle holz oben schwimmt und ich ständig das glas schütteln muss! ist das normal, oder liegt das daran, dass das holz vorher schon geölt war? über nacht kann das so natürlich nicht stehen bleiben, oder?

gruss,
thilo
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Wolfram
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Olivenöl und so...

Beitrag von Wolfram »

Hallo Tom,

vom ersten Eindruck ist Öl ziemlich gleich Öl. Aber: Nach dem was ich weiß, oder meine zu wissen, gibt es Unterschiede hinsichtlich der Säureanteile und sonstiger Eigenschaften. Und da ist dann Leinöl was besonderes, weil säurefrei. Säure hat ja bekanntlich auf Dauer so gewisse Eigenschaften! Es wäre dann also nicht ganz wertfrei, was man nimmt. Bei mir kostet Leinöl im Baumarkt meine ich 8,50 Euro/Liter. Das geht eigentlich noch.

Ich hab das aber grad nirgends als Quelle. Also ohne Gewähr, vielleicht lieg ich auch falsch.

Gruß Wolfram
hugin
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Beitrag von hugin »

moin ich habe auch das problem mit leinöl gehabt. ichnehme auch beruflich nur noch das edle aber teure advos livos oder advos kunos bio hartöl aus dem baubiologischen handel. draufschmieren , bis 15 minuten drauflassen und rest abwischen. super ergebnisse ,super leicht zu verarbeiten und superergiebig.
HolunderWunder
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Beitrag von HolunderWunder »

schön schön ... aber das klärt die frage des oben schwimmens leider noch nicht ... kann ja nicht zwei tage wach bleiben, um das mistige milky weibe ständig zu ertränken! irgendwie nicht praktikabel... habt ihr dafür ne spezielle vorrichtung, die die hölzles untergetaucht halten?

gruss,
thilo
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scarpej
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Beitrag von scarpej »

Hallo,

ich möchte keinen neuen Thread eröffnen, da meine Frage doch ähnlich ist.

Ich habe bisher immer die verschiedensten Lacke verwendet und möchte jetzt mal Leinöl Firnis verwenden.
Meine Frage bezieht sich eher auf die Sicherheit und Handhabung.
Wie entsorgt man am besten einen getränkten Lappen?
Wie schädlich ist Hautkontakt? (Handschuhe tragen? oder reicht es sich die Hände zu waschen?)
Wie kritisch ist das Einatmen der Dämpfe?(reicht es die Werkstatt zu belüften, oder doch besser im Freien?)
Kurzum, wie gefährlich ist die Substanz im Vergleich zu z.B Epoxydharz ?

Gruß Daniel
HolunderWunder
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Beitrag von HolunderWunder »

servus.

so wie ich das kenne ist das einzig gefährliche an leinölfirnis die selbstentzündungsgefahr! ansonsten pansche ich ohne handschuhe oder irgendwas mit dem zeuch rum, ohne nebenwirkungen, zumindest bisher ... den lappen am besten in ne tüte oder was ähnliches einwickeln, damit im fall der fälle das feuer gar nicht erst gross werden kann (und ohne sauerstoff geht das eben nicht so gut :-)). auf der dose steht bei mir, dass einlegen in wasser (logischerweise) auch geht.

gruss,
thilo
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