Pflaumenholz
Pflaumenholz
Hi,
heute bekomme ich einen Pflaumenbaum. Ich werde ihn auch selbst absägen. Meine Frage ist nun: gleich aufspalten und entrinden für die Trocknung?
Der ist ca. 15 cm im Durchmesser.
Hat bitte jemand Tipps wie ich damit umgehe.
Viele Grüße,
Simmsen
heute bekomme ich einen Pflaumenbaum. Ich werde ihn auch selbst absägen. Meine Frage ist nun: gleich aufspalten und entrinden für die Trocknung?
Der ist ca. 15 cm im Durchmesser.
Hat bitte jemand Tipps wie ich damit umgehe.
Viele Grüße,
Simmsen
Grüße
Christian
Christian
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@Simmsen: Gute Frage, denn Pflaumenholz läßt sich von allen heimischen Holzarten am schlechtesten trocknen, da es unheimlich "gerne" reißt und das auch noch an vielen Stellen! 8-|
- Stamm spalten in mind. Viertelscheiter, Rinde dran lassen
- alle Stirnseiten und Astlöcher, sowie den Markkanal versiegeln (Ponal)
- in einem Schuppen kühl lagern und vortrocknen
- spätestens nach 6 Monaten die Rinde auf Schädlinge kontrollieren (Fraßgänge)
- weiteres Vorgehen s. den Thread
"Pflaumenholzbogen - der schnelle Weg"
- Stamm spalten in mind. Viertelscheiter, Rinde dran lassen
- alle Stirnseiten und Astlöcher, sowie den Markkanal versiegeln (Ponal)
- in einem Schuppen kühl lagern und vortrocknen
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"Pflaumenholzbogen - der schnelle Weg"
Hi,
ich nochmal. Jetzt habe ich die Pflaume und auch schon gespalten. War dann doch nicht so dick. Ich habe 3 Staves . Allerdings werde ich bei dieser Größe das Kernholz mit verwenden müssen. Geht das überhaupt so ein Mix? Vom Splint ist etwa nur 1-2 cm da.
Ach ja, und gedreht ist der Stamm auch. Auf 2 m eine ganze Umdrehung. Kann man da etwas machen beim trocknen? Oder wenn er soweit ist 2 Stücke und am Griff zusammenleimen?
Gruß,
Simmsen
ich nochmal. Jetzt habe ich die Pflaume und auch schon gespalten. War dann doch nicht so dick. Ich habe 3 Staves . Allerdings werde ich bei dieser Größe das Kernholz mit verwenden müssen. Geht das überhaupt so ein Mix? Vom Splint ist etwa nur 1-2 cm da.
Ach ja, und gedreht ist der Stamm auch. Auf 2 m eine ganze Umdrehung. Kann man da etwas machen beim trocknen? Oder wenn er soweit ist 2 Stücke und am Griff zusammenleimen?
Gruß,
Simmsen
Grüße
Christian
Christian
RE:
Irgendwie typisch für Stämme die man so "bekommt".Original geschrieben von simmsen
Ach ja, und gedreht ist der Stamm auch. Auf 2 m eine ganze Umdrehung. Kann man da etwas machen beim trocknen? Oder wenn er soweit ist 2 Stücke und am Griff zusammenleimen?
Machen kannst Du da nichts. Evtl. findest Du genug brauchbares Material für Billets bzw. um zu spleißen. Kernholz jedenfalls dürfte genausogut tauglich sein.
mfG
Alternative
Die Alternative habe ich vergessen. Wäre schade um das schöne Pflaumenholz. Ist wohl das farblich schönste einheimische Holz das es gibt.
Meiner Meinung nach wäre es einen Versuch wert, z.B. den Splint ganz abzunehmen, den Rücken plan zu hobeln (ungeachtet der Jahresringe) und ein 2-3 mm dickes Backing beispielsweise aus Hickory aufzuleimen. Das sollte funktionieren, egal ob gespleißt oder aus einem Stück. Und die Holzkombination dürfte m.E. nicht nur optisch ganz gut zusammenpassen. Beim Tillern auf mögliches Verziehen des Bogens achten und evtl. ausgleichen. (vielleicht verzieht er sich ja auch gar nicht).
Vor dem Spleißen könnte man je nach Verdrehung z.B. unterstützend auch dämpfen, um die Billets in Form zu bringen.
Genau genommen ist Dein Pflaumenholz jeden Versuch in diese Richtung wert. Denn wie gesagt, ein schöneres Holz wird man kaum finden.
Ich werde mit einem ähnlich verdrehten Stück Eibe wohl auch entsprechend verfahren.
Also: viel Erfolg!
mfG
Meiner Meinung nach wäre es einen Versuch wert, z.B. den Splint ganz abzunehmen, den Rücken plan zu hobeln (ungeachtet der Jahresringe) und ein 2-3 mm dickes Backing beispielsweise aus Hickory aufzuleimen. Das sollte funktionieren, egal ob gespleißt oder aus einem Stück. Und die Holzkombination dürfte m.E. nicht nur optisch ganz gut zusammenpassen. Beim Tillern auf mögliches Verziehen des Bogens achten und evtl. ausgleichen. (vielleicht verzieht er sich ja auch gar nicht).
Vor dem Spleißen könnte man je nach Verdrehung z.B. unterstützend auch dämpfen, um die Billets in Form zu bringen.
Genau genommen ist Dein Pflaumenholz jeden Versuch in diese Richtung wert. Denn wie gesagt, ein schöneres Holz wird man kaum finden.
Ich werde mit einem ähnlich verdrehten Stück Eibe wohl auch entsprechend verfahren.
Also: viel Erfolg!
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- Ravenheart
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Also bei so starkem Drehwuchs nützt fast gar nix! Da lässt sich kaum ein gerade ziehender Bogen draus machen, sorry! Einzige Chance:
- gemäß dem Drehverlauf spalten, erst mal so vorsichtig trocknen,
- der Drehung folgend zu einem dünnen Brett (2 cm) arbeiten, schön parallel zur Tangente der Rückenmitte,
- in 1-m-Billets sägen
- diese auf ganzer Länge erhitzen (Dämpfen)
- gerade drehen und so wieder trocknen,
- unter Ausgleich der Restdrehung (ganz gerade bekommt man ihn ja fast nie) im Griff verspleißen.
Is immer noch keine Garantie, dass er dann gerade zieht, aber die Chance ist gut, dass der "Restverzug" so gering ist, dass man es ausgleichen kann.
ABER: Die Wahrscheinlichkeit, dass (gerade Pflaume!) dabei Längsrisse bekommt, würde ich auf 80% schätzen!
Fazit: Holz lieber zum Drechseln bzw. für Messergriffe etc. nutzen...
Rabe
- gemäß dem Drehverlauf spalten, erst mal so vorsichtig trocknen,
- der Drehung folgend zu einem dünnen Brett (2 cm) arbeiten, schön parallel zur Tangente der Rückenmitte,
- in 1-m-Billets sägen
- diese auf ganzer Länge erhitzen (Dämpfen)
- gerade drehen und so wieder trocknen,
- unter Ausgleich der Restdrehung (ganz gerade bekommt man ihn ja fast nie) im Griff verspleißen.
Is immer noch keine Garantie, dass er dann gerade zieht, aber die Chance ist gut, dass der "Restverzug" so gering ist, dass man es ausgleichen kann.
ABER: Die Wahrscheinlichkeit, dass (gerade Pflaume!) dabei Längsrisse bekommt, würde ich auf 80% schätzen!
Fazit: Holz lieber zum Drechseln bzw. für Messergriffe etc. nutzen...
Rabe
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@Boettger: Nein! Gerade das Splintholz von Pflaumenholz ist absolut gut als (Self-) Backing geeignet und benötigt weder Hickory (schlechter als Pflaumenholz) noch sonstirgendwas. Das Kernholz wie bei Eibe am Bogenbauch.
Versuchen kann man natürlich alles, aber ob das sinnvoll ist.
@Rabe: Ja! Genau. Pflaumenholz ist nur was für den fortgeschrittenen Bogenkünstler! :-)
;-)
Versuchen kann man natürlich alles, aber ob das sinnvoll ist.
@Rabe: Ja! Genau. Pflaumenholz ist nur was für den fortgeschrittenen Bogenkünstler! :-)
;-)
@Rabe: Pflaume oder Zwtschge ist wunderschön zu drechseln, aber durch die Hitze beim Drechseln neigt es leider all zu sehr zum Reißen ;-)
Deswegen kann ich nur sagen: Vorsicht mit Wärme oder Hitze, wenn das Holz trocken ist.
(das gedrechselte war 5 Jahre gelagert und ein kleiner Scheit von 40 cm Länge) Direkt nach dem Drechseln war nicht zu sehen, Nur leider 5 Tage später :-(
Ist aber ein wunderschönes Holz ..
Deswegen kann ich nur sagen: Vorsicht mit Wärme oder Hitze, wenn das Holz trocken ist.
(das gedrechselte war 5 Jahre gelagert und ein kleiner Scheit von 40 cm Länge) Direkt nach dem Drechseln war nicht zu sehen, Nur leider 5 Tage später :-(
Ist aber ein wunderschönes Holz ..
Nicht zielen, dann triffst Du!
Aber nicht ich :-)
Itaker - oder der mit dem Specht tanzt!
Aber nicht ich :-)
Itaker - oder der mit dem Specht tanzt!
RE: Pflaumensplint
Unbenommen. Ist ja auch nur eine Überlegung, aus dem krummen Prügel evtl. doch noch einen schönen Bogen zu erhalten. Ich würde da aus optischen Gründen das Kernholz am Bauch bevorzugen (ungeachtet der Jahresringe). Um einen guten Bogen-Rücken (also durchgehende Jahresringe) zu erhalten / bzw. zu simulieren, hätte ich das Hickory-backing vorgeschlagen.Original geschrieben von Snake-Jo
@Boettger: Nein! Gerade das Splintholz von Pflaumenholz ist absolut gut als (Self-) Backing geeignet und benötigt weder Hickory (schlechter als Pflaumenholz) noch sonstirgendwas. Das Kernholz wie bei Eibe am Bogenbauch.
Wie`s halt immer ist: So ein krummes Stück Holz verleitet einen eben zu allen möglichen "Verzweiflungsversuchen".
Rabes Variante ist natürlich auch einen Versuch wert und vermutlich "fachgerechter".
trotzdem
mfG
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@Donizetti: Nein! Das hat weder mit dem Drechseln noch mit der Hitze beim Drechseln zu tun.
Das Holz war einfach noch nicht trocken. Durch das Andrechseln wurden tiefere, noch feuchte Holzteile freigelegt, die nun an der Luft oder auch im waremn Zimmer schneller trockneten und damit kam es zur Rissbildung.
Die 5 Jahre Trockung sind KEIN Kriterium, sondern: wo, bei welcher Temperatur, welcher Luftbewegung, welcher Schichtdicke, welchen Umständen wie lange getrocknet!
Ich drechsle übrigens schon seit exakt 41 Jahren und davon 41 Jahre Pflaumenholz, hah!
@Boettger: o.k. so rum ist es klar! Aber man kann auch aus Pflaume nette Snake-Bows bauen.
:-)
Das Holz war einfach noch nicht trocken. Durch das Andrechseln wurden tiefere, noch feuchte Holzteile freigelegt, die nun an der Luft oder auch im waremn Zimmer schneller trockneten und damit kam es zur Rissbildung.
Die 5 Jahre Trockung sind KEIN Kriterium, sondern: wo, bei welcher Temperatur, welcher Luftbewegung, welcher Schichtdicke, welchen Umständen wie lange getrocknet!
Ich drechsle übrigens schon seit exakt 41 Jahren und davon 41 Jahre Pflaumenholz, hah!

@Boettger: o.k. so rum ist es klar! Aber man kann auch aus Pflaume nette Snake-Bows bauen.
:-)