Vielen Dank für all die Glückwünsche...weiß gar nicht, was ich dazu sagen soll.....:schaem
Frei nach Fredl Fesel, dem Altbayern ist
"Sieger von der Meisterschaft der, der am meisten schafft..." und so trifft es zunächst zu, was da oben steht...ich bin der erste Deutsche Meister im berittenen Bogenschiessen und ich bin es auch verdammt gerne 8-)
Ich habe in diesem Jahr mehr oder weniger zufällig am meisten geschafft, speziell deswegen, weil mir das beste Pferd von allen zu Verfügung stand. Der so sanftmütige, genügsame und doch so leistungsbereite kleine Harun al Rashid, das beste Steppenreiterpferd aus dem Besitz von Omar Oliver Obst! Vielen herzlichen Dank nochmals dafür. Wäre ich ohne dieses Pferd gewesen, hätte mit Sicherheit ein anderer mehr geschafft....
Womit wir beim meinem Thema wären.....
Das "Am Meisten Schaffen" hat eigentlich nicht unbedingt etwas mit Meisterschaft zu tun.
Ich habe am meisten geschafft, bin aber weit davon entfernt, ein Meister zu sein....
Allein die äußeren Umstände:
recht starker auch böiger Wind, ein vom 15 sec. zum 9 sec. mutiertes Pferd, kein ruhig-langsamer Galopp mit der Möglichkeit 5-6 Schuß präzise abzugeben (womit ich gerechnet und worauf ich mein Boden-Training ausgerichtet hatte), dafür recht schnelle 3-Pfeile-Rythmen an die man sich früher hätte gewöhnen müssen u.s.f. ......
Alles das hat mir doch stark zu schaffen gemacht und ist so zugleich ein sicheres Zeichen dafür, das ich von einer wirklichen Meisterschaft immer noch weit entfernt bin!!
Ebenso wie wir alle in Deutschland uns erst langsam einen Zugang in die Tiefe dieser Kunst mit Pferd und Bogen erarbeiten.
Aber eins weiß ich seit diesem Wochenende sicher..........!
All dieses Interesse....die Leute kamen nicht nur aus der Umgebung um zu sehen, was diese Verrückten da so treiben, nein!, aus ganz Deutschland und ebenso aus dem benachbarten Ausland waren sehr viele angereist um ihr Interesse zu zeigen, um zu fragen wie man es anfängt, wie man Berührung findet.....ja, es waren Hunderte!! Viele schon gefangen von der Magie die in diesem wundervollen Sport stecken...Beim Wettkampf eine Stimmung wie in Aachen auf dem Weltpferdefest, durch hervorragende Moderation (Vielen Dank dafür an die Leute, die so etwas können!!) in Kenntnis der Dinge gesetzt, fieberten die Zuschauer mit den Reitern und fielen immer wieder in Jubel, wenn ein guter Schuß gelang.... Labsal und Ansporn für die Reiter, Freude und Anteilnahme bei den Zuschauern....
All diese Freundlichkeit...und all diese Offenheit...wo kann man das sonst erleben..?!?
Ein Zelt hier, eine Jurte da. Pferde weideten an der Hand oder auf dem Paddock, in der Nähe oder in der weiteren Umgebung, Menschen im Gespräch miteinander vertieft......manche tranken einfach nur ein Bierchen miteinander.....
oder freuten sich über das herrliche Theaterstück......die Kinder mit großem Interesse hier wie dort dabei........
Wie wundervoll....!
Ich weiß es!!
In ein paar Jahren wird uns Steppis weites, großes Tal recht eng werden...überall werden Pferde und Menschen herum wuseln und sich miteinander beschäftigen und austauschen, es wird gefeiert und trainiert werden und die Wettkämpfe werden aus organisatorischen Gründen in Abschnitten abgehalten werden müssen und sich wohl über Tage hinweg ausdehnen, Menschen aus dem In- und Ausland werden sich begegnen und berühren auf einem Fest des Pferdes, des Bogens und der Menschlichkeit... Diese Stimmung liegt schon jetzt spürbar und greifbar in der Luft des Tals und wir alle werden noch sehr viel davon genießen können.....
Und in dieser Umgebung und in dieser Stimmung wird sich über die Generationen sensibler und freundlicher Umgang mit Mensch, Pferd und Bogen, eben wahre Meisterschaft entwickeln können!!!!
Das weiß ich sicher!!!
Wir sind der Bund der Steppenreiter.
Und wir werden es zusammen angehen.....
Ihr glaubt gar nicht, welche Freude es für mich war, erster Deutscher Meister in dieser wundervollen Disziplin zu werden.....