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Schleifriemen?

Verfasst: 16.01.2007, 22:10
von captainplanet
N´Abend!
Ich war gerade dabei mein Ziehmesser zu schärfen. Es schneidet schon ganz gut, aber für den ultimativen Feinschliff brauchts imho einen Lederriemen! Ich besitze zwar einen, aber er ist mir zu klein und außerdem schon im Stadium der Auflösung... ein Neuer soll her!

Lederreste habe ich ja genug. Meine Frage: Muß man das Leder irgendwie behandeln(Schleifstaub einreiben o.ä.) oder soll es ein spezielles Leder sein? Wie funktioniert das eigentlich? Bei einem Schleifstein ist einleuchtend daß die einzelnen Körner härter als der Stahl sind, aber bei Leder????

Verfasst: 16.01.2007, 22:48
von Wittiko
Hoi!

Blankes Leder, etwa den eigenen Gürtel, kann man mal benutzen, wenn das Taschenmesser leicht abgestumpft ist, weil der winzige Grat umgebogen ist. Durch den Kontakt mit dem Leder wird er wieder aufgerichtet. Bei Rasiermessern ist es ähnlich. Vielleicht bemerkst Du schon den Unterschied in der Werkzeugklasse zum Ziehmesser. :-)

Häfig werden auf "Streichriemen" Polierpasten aufgetragen, die Schleifpartikel enthalten, um eine abrasive Wirkung zu erzielen. Das geht mit jedem Leder, wenn es die Schleifpaste aufnimmt.

Meiner Meinung nach ist ein Schliff mit bis zu 1000er Schleifpapier auf einer Holzleiste völlig ausreichend für ein Ziehmesser, da es ja im Gebrauch nicht geschont wird. Obendrein wird eine noch feiner abgezogene Schneide angesichts der Klingengeometrie des Ziehmessers keine spürbare Verbesserung erzielen.

Mit welcher Körnung hast Du denn bis jetzt geschliffen?

Verfasst: 16.01.2007, 22:51
von AZraEL
soweit ich weiss, hat das leder keine eigentliche schleifwirkung mehr, viel mehr eine polierende. womit hast du die klinge denn geschliffen?

Verfasst: 16.01.2007, 23:00
von captainplanet
@Wittiko: Du hast sicher recht, ein Ziehmesser mit dem Riemen zu schärfen ist übertriebener Prefektionismus. Das Thema hat mich aber auch mehr allgemein interessiert, das Ziehmesser hat nur den Ausschlag gegeben daß ich hier Erkundigungen einziehe.

Das mit der Schleifpaste klingt gut, da werd ich experimentieren! Ich denk da an Schuhpasta mit Schleifsteinabrieb vermischt...

Was die Körnungen meiner Wetzsteine anbelangt: Ich hab drei. Grob, mittel und fein. :D
Genaueres kann ich Dir leider nicht sagen. Schleifpapier hab ich zu solchen Zwecken noch nie verwendet.

@ Azrael: Aber polieren bedeutet in dem Zusammenhang doch auch schleifen, nur eine Größenordnung feiner. Das kann man nicht vergleichen mit dem Wachs, mit dem man Autos auf Hochglanz "poliert". Oder???

Verfasst: 16.01.2007, 23:10
von Ravenheart
Probier für die "Feinpolitur" doch auch mal nen Arkansasstein! (Ich bevorzuge die Kleinen, die ich mit der Hand über die Klinge führe!):

http://www.dick.biz/
(Oben links unter "Suche" "Arkansas" eingeben!)

Rabe

Verfasst: 16.01.2007, 23:24
von captainplanet
So ein Arkansasstein wär natürlich schon was! Bißchen teuer halt. Wenn ich im Lotto gewinn leg ich mir einen zu. Bis dahin werd ich wohl mit einem Abziehriemen klarkommen müssen... :-(

Eigentlich komme ich ja mit meinen herkömmlichen Wetzsteinen auf jede Schärfe die ich auch wirklich brauche. Aber eine Schneide von der Qualität eines Rasiermessers habe ich nie geschafft! Ich kann noch so fein und sorgfältig schleifen, es rupft immer nur wenn ich den Härtetest an meinem Bart mache!!! ;D :motz
Deshalb mein Interesse an einem Schleifriemen.

RE:

Verfasst: 16.01.2007, 23:28
von Wittiko
Original geschrieben von captainplanet

@Wittiko: Du hast sicher recht, ein Ziehmesser mit dem Riemen zu schärfen ist übertriebener Prefektionismus.
Perfektionismus ist grundsätzlich nichts schlimmes. :D
Original geschrieben von captainplanet

Das mit der Schleifpaste klingt gut, da werd ich experimentieren! Ich denk da an Schuhpasta mit Schleifsteinabrieb vermischt...
Der Schleifsteinabrieb ist ja schon stumpf. Die Pasten kann man auch fertig kaufen, in diversen Körnungen. Oder Siliziumkarbidpulver, oder Diamantsuspensionen. Wenn die personifizierte Perfektion pekuniär passend präpariert ist haha.

Ich verwende häufig Schleifpapier, weil man eine schmale Holzleiste mit Papier darauf besser über die Klinge führen kann, sie schmiegt sich auch besser an als ein Stein. Gerade beim Ziehmesser fand ich den Stein unhandlich, oder bei Flächen, die nicht eben sind, wie beim balligen Schliff.

Edit: Ein Bogen Schleifpapier Körnung 1000 liegt etwa bei 1,- Euro im Baumarkt. ;)

RE: RE:

Verfasst: 16.01.2007, 23:39
von captainplanet
Original geschrieben von Wittiko
Der Schleifsteinabrieb ist ja schon stumpf.
Das glaube ich eigentlich nicht. Sehr harte Materialen, aus denen Schleifsteine ja bestehen müssen, sind immer auch sehr spröde. Ich bin überzeugt, wenn man den Abrieb unterm Mikroskop betrachtet sicht man scharfe Kanten! Sehr fein zwar, aber das sollen sie ja auch sein. Anstatt irgendwelche teuren Pastchen zu kaufen werde ich einfach mal zwei Schleifsteine über einem Blatt Papier aneinanderreiben (auf die Art kann man bei einem alten Stein auch eine glatte Oberfläche erzeugen, so ganz nebenbei) und den entstandenen Staub mit etwas Schuhpasta vermischen. Fertig.

Verfasst: 17.01.2007, 07:20
von Karly
Und für die Geiz ist geil Fraktion.....

Zahncreme.... gibts auch in verschiedenen Geschmacksrichtungen.. :D :D :D :D :D

Schleifwinkel beachten

Verfasst: 17.01.2007, 08:43
von biende
Du wirst ein Ziehmesser nie auf Rasierklingenniveau bringen! Der Winkel der Klinge ist bei Rasiermessern viel spitzer, dadurch die größere Schärfe, aber auch die geringere Schnitthaltigkeit.

Es sind zwei gegenläufige Parameter: Großer Schnittwinkel, geringere Schärfe, aber auch größere Haltbarkeit der Schneide (und jeweils umgekehrt)

Wenn bei großen Schnittwinkeln das Leder noch was bringen würde, hast Du vorher schon was verkehrt gemacht.

Mein Tipp: Belgischer Brocken - einfach zu Handhaben, weil Wasserstein, und die Haare springen auf dem Handrücken selbst bei einem guten Zieh- oder Hobelmesser und Stemmeisen!