Indianerbogen

Hier kann man seine selbstgebauten Sachen zeigen. Nicht für Händler zum Vorstellen neuer Artikel gedacht.
tommi370
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Indianerbogen

Beitrag von tommi370 »

Hallo,

hier möchte ich euch meinen nächsten Versuch zeigen. Hickory-Flachbogen mit leichtem Recurve, mit weißer Rohhaut (aus Hundeknochen) belegt und bemalt. Gesamtlänge 152 cm, WA-Breite ca. 3,5 cm fast über die ganze Länge, an den Tips ca. 1,9 cm, Zuggewicht 52# bei 25" Auszug. Nach dem Aufbringen der Rohhaut mit Hautleim ist der Bogen etwas "giftiger" geworden, hat ein paar Pfund zugelegt, auch Set ist mit nicht mal 1" recht niedrig. Nach dem Abspannen zieht sich der Bogen recht schnell wieder gerade. Ich vermute mal, das liegt an der Rohhaut.
Mir scheint der Bogen mit den Maßen bei dem Zuggewicht grenzwertig belastet, was meint ihr?
Gruß
Thomas

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Ravenheart
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Beitrag von Ravenheart »

Erst mal: saubere Arbeit! Echt ein Schmuckstück!

Schade, dass die Ansicht der Rückens so unscharf ist! Das kannst Du doch bestimmt noch besser, oder? Auch ein paar Details (Pfeilanlage/Griff, Nocken) wären nett...
;-)

Klar is der Tiller/Zuggewicht bei der Länge "grenzwertig" zumal ja der Recurvebereich bzw. die ganze äußere WA-Hälfte relativ steif zu sein scheint... Und H. is ja nicht so DAS druckfeste Holz! Drücke Dir die Daumen, dass er ohne Schäden bleibt!!!

Rabe
tommi370
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RE:

Beitrag von tommi370 »

Original geschrieben von ravenheart

Erst mal: saubere Arbeit! Echt ein Schmuckstück!

Schade, dass die Ansicht der Rückens so unscharf ist! Das kannst Du doch bestimmt noch besser, oder? Auch ein paar Details (Pfeilanlage/Griff, Nocken) wären nett...
;-)

Klar is der Tiller/Zuggewicht bei der Länge "grenzwertig" zumal ja der Recurvebereich bzw. die ganze äußere WA-Hälfte relativ steif zu sein scheint... Und H. is ja nicht so DAS druckfeste Holz! Drücke Dir die Daumen, dass er ohne Schäden bleibt!!!

Rabe

Ein Lob vom Meister, das Wochenende ist gerettet :anbet :anbet :anbet
Ich versuche mal, mit meiner Billig-Kamera bessere Bilder hinzukriegen.
Der Tiller ist sicher nicht optimal, sooo viele Bögen hab ich noch nicht gebaut. Ich bin schon froh, dass er so geworden ist und schon ca. 500 Schuss überstanden hat.
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Satorius
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RE: Indianerbogen, Rohhaut aus Hundeknochen

Beitrag von Satorius »

Original geschrieben von tommi370

Rohhaut (aus Hundeknochen)
Grüße dich Tommi,
zunächst mal schließe ich mich mit einem da capo an und finde den Bogen ganz toll!
Habe versucht, einen Robinienbogen in ähnlichen Dimensionen zu bauen, den ich nächstens mal vorstelle. Frage: Rohhaut aus Hundeknochen, wär ich jetzt nicht drauf gekommen. WEichst du den auf zum aufwickeln? Schätze, das Zeug bricht sonst?
Beste Grüße von Satorius
tommi370
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RE: RE: Indianerbogen, Rohhaut aus Hundeknochen

Beitrag von tommi370 »

Original geschrieben von Satorius

Grüße dich Tommi,
zunächst mal schließe ich mich mit einem da capo an und finde den Bogen ganz toll!
Habe versucht, einen Robinienbogen in ähnlichen Dimensionen zu bauen, den ich nächstens mal vorstelle. Frage: Rohhaut aus Hundeknochen, wär ich jetzt nicht drauf gekommen. WEichst du den auf zum aufwickeln? Schätze, das Zeug bricht sonst?
Beste Grüße von Satorius
Hallo Satorius,

ja genau, ich weiche die Knochen in einem Eimer Wasser auf. Man merkt, wenn die Rohhaut weich genug zum Abwickeln ist. Geht wunderbar und ist billig. Du solltest bloß die größten Knochen nehmen, die du kriegen kannst, sonst mußt du zu oft stückeln. Die Rohhaut hab´ich nach dem Bemalen mit Leinölfirnis eingerieben.
Mich würde dein Robinien-Bogen interessieren, ich habe auch noch Robinie liegen .... hab mit Hickory erst noch mal geübt, mir fehlt noch etwas Erfahrung.

Viel Erfolg
Thomas
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Ravenheart
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OT

Beitrag von Ravenheart »

(Hab mir mal erlaubt, die Wiederholung der Bilder aus den Zitaten zu entfernen, zur besseren Übersicht...! Rabe)
benz

Beitrag von benz »

he Tommi, da hast Du ja den starken Bruder zu meinem krummen Robiniebogen gebaut, toll!

Ich wollte da eh mal Bilder im bemalten Zustand nachreichen:


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Bild

die technischen Daten sind:

Robinie, 140cm lang, ca 45# habs noch nicht gemessen, bei ca 25", angedämpfte Recurves

er hat seit der Vorstellung vor 2 jahren schon noch etwas set bekommen, die Recurves sind geblieben und gebrochen isses auch nicht, wie man sieht.

Mein nächstes Projekt soll gleiche Bauart aus Ulme mit Sehne werden, als Übung für einen Osage.

liebe Grüße benzi

jetzt brauch ich nur noch die Sehne aus der Versteigerung :-)
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Snake-Jo
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Beitrag von Snake-Jo »

@Tommy und Benz: Schöne Bogen, da bekommt man richtig Lust, auch einen fürs Schießen vom Pferd zu bauen.
Diese Indianerbogen kann man auch besser in die Bogentasche stecken als so einen sperrigen Komposit. ;-)
tommi370
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RE:

Beitrag von tommi370 »

[quote]Original geschrieben von benz

he Tommi, da hast Du ja den starken Bruder zu meinem krummen Robiniebogen gebaut, toll!

Ich wollte da eh mal Bilder im bemalten Zustand nachreichen:


Hallo Benz,

die Bögen könnten echt Geschwister sein, dein Werk gefällt mir gut. Wie breit sind denn die Wurfarme? Nur 1,40 m und 25" Auszug verträgt Robinie? Ich habe an meinem eine leichte Stauchfalte am Anfang produziert (Tillerfehler). Ich habe die übrigen Bereiche dann schwächer gemacht und den Stauchbruch mit Holzleim und Wicklung verarztet, hält seit einigen 100 Schuß.So einen möchte ich demnächst auch aus Robinie bauen, dieser war mehr zum Üben. Die Bearbeitung hat bei mir ewig gedauert, der Stave hat sich ständig verdreht. Ich wollte ihn aber nicht aufgeben. Wenn´s denn doch noch klappt, freut man sich um so mehr, aber das kennst du wahrscheinlich besser als ich.

Gruß
Thomas
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Satorius
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RE: RE: RE: Indianerbogen, Rohhaut aus Hundeknochen

Beitrag von Satorius »

Original geschrieben von tommi370
Original geschrieben von Satorius
Grüß dich Thomas,
und danke für die Auskunft. Werde mich also demnächst mal mit meinem Hund um die Knochen streiten. Das mit der Robinie ist so ne Sache, einerseits stellt sie grandios zurück, nach meinem Empfinden sogar schneller als Eibe. Aber ist echt ein Tillerschwein, das Zeugs. Ohne backing kaum zu meistern. Für mich jedenfalls.

Netten Gruß von Satorius


Hallo Satorius,

ja genau, ich weiche die Knochen in einem Eimer Wasser auf. Man merkt, wenn die Rohhaut weich genug zum Abwickeln ist. Geht wunderbar und ist billig. Du solltest bloß die größten Knochen nehmen, die du kriegen kannst, sonst mußt du zu oft stückeln. Die Rohhaut hab´ich nach dem Bemalen mit Leinölfirnis eingerieben.
Mich würde dein Robinien-Bogen interessieren, ich habe auch noch Robinie liegen .... hab mit Hickory erst noch mal geübt, mir fehlt noch etwas Erfahrung.

Viel Erfolg
Thomas
tommi370
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RE:

Beitrag von tommi370 »

Original geschrieben von ravenheart


Schade, dass die Ansicht der Rückens so unscharf ist! Das kannst Du doch bestimmt noch besser, oder? Auch ein paar Details (Pfeilanlage/Griff, Nocken) wären nett...
;-)



Rabe

Hier noch ein paar Bilder
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Beitrag von Elfichris »

Sehr, sehr hübsch.

Ich habe auch am Wochenende mit meinem ersten "Indianer" angefangen. Aber ob ich den so verziere weiss ich noch nicht.

Aber: Alle Achtung - sieht toll aus!
Grüße
Christoph
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Snake-Jo
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Re: Indianerbogen

Beitrag von Snake-Jo »

Nun von mir auch mal ein Indianerbogen als Selfbow aus Pfllaumenholz mit Sehnenbacking. Meine Option: Da ich den Bogen vom Pferd schiessen möchte, sollte er den gewohnten langen Auszug mitbringen. Durch ein hochelastisches Holz (Pflaumenholz-Splint) und ein Sehnenbacking konnte eine maximale Auszugsweite von 30" erreicht werden. Zudem hat er eine geringe Aufspannhöhe von nur 135 mm über Griff, um ihn bequem in einen Bogenköcher am Pferd transportieren zu können. Das Auszugsverhalten ist elastisch und weich, Pfeilgeschwindigkeit wurde noch nicht ermittelt. Ich mache die Auszugsbilder bei schönem Wetter nochmals neu, sind sehr pixelig geworden.

Hier die Daten:
Typ: Indianerbogen, Selfbow mit Recurves und Sehnenbacking
138 cm, aufgespannt ebenfalls 138 cm, 38 lb/28"
Bogenmaterial:
Wurfarme: Pflaumenholz Splint, Bemalung Achumawi-Typus
Sehnenbacking 2 Schichten, Hirschbeinsehne
Verzierung: Kaninchenfell
Wurfarmquerschnitt an breitester Stelle: 48 x 13 mm
Griff:: aufgebaut mit Eibenholz
Sehne: FF, 14 Strang, für 2er Nock
Holzschutz: PU-Lack, satin, 2 Schichten

Auszugsverhalten: federnd, weich bis Vollauszug

Zuggewicht: 38 lbs bei 28"

Belastbarkeit: 30 Zoll Auszugslänge

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Bild

Ja, der rechte (untere) Wurfarm biegt sich anders als der rechte (etwas runder), obwohl beide gleichmäßig von der Standhöhe sind. Bleibt so.
Zuletzt geändert von Snake-Jo am 31.10.2007, 14:11, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Indianerbogen

Beitrag von Botjer »

@ Jo: Ich konnte mir den Bogen bei Dir ja schon im "Fast-fertig-Stadium" anschauen. Ist wirkich superschön geworden. Den würde ich ja zu gerne mal in Aktion sehen.

Außerdem find ich es irgendwie schön, daß es zunehmend Alternativen zu den "klassischen" Reiterbogen gibt.
LG Niels

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Ravenheart
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Re: Indianerbogen

Beitrag von Ravenheart »

Sahneteil - nur die Griff-Farbe und das Rot beißen sich! Das kannst du noch besser!!

;)

Rabe
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