Fletchers-Corner

Hallo,

ich hab selbst noch keinen Spine-Tester gebaut und muss deshalb mal ganz dumm fragen:  - wie kommt man zu einer richtigen Skalierung
                        - mit welcher Länge werden die Schäfte normal gepined (beim               
                          Bodnik zum Beispiel), oder ist das dann meine eigene Sache

Danke für euer Verständniss
Der Lurch

Die Auflagepunkte sind normalerweise 26" auseinander. Die Skalierung erreichst du durch das Eichen mit genau gespinten Schäften.

gruss mastiore

Kommt drauf an....

Wenn es Dir nur darum geht, die eigenen Schäfte für Dich einzuordnen, genügt ja eine vergleichende Messung, sogar OHNE richtige Skala!

Das Ergebnis ist dann entweder:
- gleiche Biegung , also passt, oder
- abweichende Biegung, also passt nicht....

Meist will man aber ja auch wissen, WO denn die abweichenden in etwa liegen, um sie z.B. einen anderen Bogen/Schützen zukommen zu lassen...

Da braucht's dann eben doch eine genormte Skala, die wenigstens in etwa den richtigen Spine anzeigt.

Dafür sind dann der richtige Abstand der Auflagepunkte, das richtige Gewicht und eine Skala mit Angaben erforderlich.

Du benutzt dafür 26 Zoll (660,4 mm) Abstand der Pfeilauflagen und 2 lbs (907,185 g) Gewicht.

Die Skala normierst Du entweder anhand anderer Pfeile mit bekanntem Spine, oder misst mit einer Präzisions-Messuhr die Durchbiegung.

Für Holzschäfte sind das:

33,0200  mm  = 20 #
31,4476  mm  = 21 #
30,0181  mm  = 22 #
28,7130  mm  = 23 #
27,5166  mm  = 24 #
26,4160  mm  = 25 #
25,4000  mm  = 26 #
24,4592  mm  = 27 #
23,5857  mm  = 28 #
22,7724  mm  = 29 #
22,0133  mm  = 30 #
21,3032  mm  = 31 #
20,6375  mm  = 32 #
20,0121  mm  = 33 #
19,4235  mm  = 34 #
18,8685  mm  = 35 #
18,3444  mm  = 36 #
17,8486  mm  = 37 #
17,3789  mm  = 38 #
16,9333  mm  = 39 #
16,5100  mm  = 40 #
16,1073  mm  = 41 #
15,7238  mm  = 42 #
15,3581  mm  = 43 #
15,0090  mm  = 44 #
14,6755  mm  = 45 #
14,3565  mm  = 46 #
14,0510  mm  = 47 #
13,7583  mm  = 48 #
13,4775  mm  = 49 #
13,2080  mm  = 50 #
12,9490  mm  = 51 #
12,7000  mm  = 52 #
12,4603  mm  = 53 #
12,2296  mm  = 54 #
12,0072  mm  = 55 #
11,7928  mm  = 56 #
11,5859  mm  = 57 #
11,3862  mm  = 58 #
11,1932  mm  = 59 #
11,0066  mm  = 60 #
10,8262  mm  = 61 #
10,6516  mm  = 62 #
10,4825  mm  = 63 #
10,3187  mm  = 64 #
10,1600  mm  = 65 #
10,0060  mm  = 66 #
9,8567  mm  = 67 #
9,7117  mm  = 68 #
9,5710  mm  = 69 #
9,4342  mm  = 70 #
9,3014  mm  = 71 #
9,1722  mm  = 72 #
9,0465  mm  = 73 #
8,9243  mm  = 74 #
8,8053  mm  = 75 #
8,6894  mm  = 76 #
8,5766  mm  = 77 #
8,4666  mm  = 78 #
8,3594  mm  = 79 #
8,2550  mm  = 80 #
8,1530  mm  = 81 #
8,0536  mm  = 82 #
7,9566  mm  = 83 #
7,8619  mm  = 84 #
7,7694  mm  = 85 #
7,6790  mm  = 86 #
7,5908  mm  = 87 #
7,5045  mm  = 88 #
7,4202  mm  = 89 #
7,3377  mm  = 90 #


Außerdem dabei...: (sh. Anhang!)


Rabe 

Hallo Rabe,
Vielen Dank, hat mich sehr viel weiter gebracht.
Nur noch eine Frage: Woher bekommt man ein Gewicht von genau 2lbs?
Viele Grüße
Der Lurch

ich habe einfach ein Marmeladenglas genommen, mit mit Mörtel und Wasser gefüllt, ein Loch in den Deckel gebohrt und einen Haken daran befestigt. Nun mußte ich nur noch den Inhalt so lange austarieren, bis ich 907 gr erreicht hatte, dann das Glas zugeschraubt, fertig!
Dieses Gewicht verwende ich nun seit rund 1 Jahr und mußte es nie nachbessern, das Gewicht stimmt immer noch exakt.

Der_listige_Lurch hat geschrieben: ... Woher bekommt man ein Gewicht von genau 2lbs? ....

Da wird man wohl improvisieren müssen.

Ich habe das Gewicht wie folgt gebaut:
Im Baumarkt kaufte ich 1 kg Stangenlötzinn und einen Haken.
Ich habe das Lötzinn in kleine Stücke geschnitten und in eine kleine Dose (ehemals Erbsen 400g) gelegt, so daß sich ein Gewicht von ca. 915 g ergab. Dann ließ ich ich das Lötzinn in der Dose auf dem Herd schmelzen. Den Haken hängte ich mit einer Schnur an einem Stab in die Mitte des flüssigen Lötzinns.
Nach dem Erkalten schnitt ich den überstehenden Rand der Dose ab und feilte das Lötzinn anschließend so lange, bis das entsprechende Gewicht (2 lbs = 907,18 g) erreicht war.

Vielen Dank! ''Anbet'' 
Sind beides geniale Lösungen.

Grüße Der Lurch

Also die meisten Pfeilschäfte sind ja länger als 26'', ist es dann egal, wie viel "Restpfeil"dann über die jeweiligen Auflagepunkte hinausgeht, oder gibt es bestimmte Maße, wie viel Pfeil an jeder Seite übersthen darf??


Domo

Domo hat geschrieben: ... ist es ... egal, wie viel "Restpfeil"dann über die jeweiligen Auflagepunkte hinausgeht, ...

Nicht ganz egal! Obwohl die Auflagepunkte einen Abstand von 26" haben, entsprechen die Tabellen üblicherweise 28". Sollen die Pfeile länger sein, müssen entsprechende Abzüge vom Meßergebnis erfolgen.

Zu dieser Frage wurde in einem anderen Thread bereits auf den wirklich lesenswerten Beitrag http://www.blackysarchery.com/tech-info/spine-wert.htm verwiesen.

Zum Gewicht: im Baumarkt deines geringsten Mißtrauens den billigsten 1kg Fäustel kaufen (ca. 1€), Stiel absägen und da nen Haken reindrehen.

Ergab bei mir eine Verschiebung um 8 (+-1)# für Pfeile mit einem Spine zw. 60 und 80. D.h. mit der Methode wird der Spinewert für diese Pfeile um ca. 8# zu gering angezeigt.

Für andere Spinebereiche muß die Verschiebung natürlich experimentell (oder mathematisch, für den ders kann  ) bestimmt werden.

@ schattenpfeil,

Also heißt das dass die meisten Pfeile 28'' sind??
Wenn ja würde es ja Sinn machen.

Mfg

Der_listige_Lurch hat geschrieben: Nur noch eine Frage: Woher bekommt man ein Gewicht von genau 2lbs?

Gelegentlich findet man auf Flohmärkten, an Ständen mit vielen alten Waagen und Gewichten, auch englische Lbs-Gewichte....

Rabe

Der Spinewert errechnet sich aus der Division vom Abstand der Auflage  26 Zoll durch die Durchbiegung (in Zoll gemessen) bei einem Gewicht von 2 lbs.
Beispiel: Durchbiegung 12,7 mm  entspr. ½ Zoll gibt einen Spinewert von 26 : ½ =52
Siehe Tabelle von Ravenheart

Wenn das Gewicht  von 2 lbs abweicht, musst man nur das Verhältnis bestimmen und die Durchbiegung  um das Gewichtsverhältnis korrigieren.

Z.B. Gewicht 1 kg ergibt ein Verhältnis  von  1000g :  907 g = 1,10

Wenn man die bei 1000 g  gemessene Durchbiegung um den Faktor 1,10 verkleinert, dann  kann man den Spinewert aus der Tabelle von Ravenheart  ablesen.

Beispiel:  Gemessene Durchbiegung  14 mm dividiert durch 1,1 ergibt 12,7 mm Durchbiegung oder ½ Zoll.
Nach der Tabelle von Ravenheart einen Spinewert von 52 lbs

Du musst also kein genaues Gewicht besorgen, es genügt eine einfache Gewichtsbestimmung und Umrechnung.

Gruß
Thomas

Hallo,

mein Spinetester funktioniert sehr gut:

http://www.fletchers-corner.de/index.ph ... 6#msg93196

Als Gewicht nehme ich den 1kg Fäustel, wie hier schon beschrieben. Ganz genau nehme ich es mit den 2 Pfund nicht,  und habe einfach einen Haken in die Stirnseite des Stils geschraubt. Zum Kalibrieren lege ich einen Referenzpfeil ein und verschiebe dann einen kleinen Magneten mit entsprechend draufgeschriebenen Spinewert auf den Punkt des Laserstrahls auf einer Eisenstange.
Von Diesen Magneten habe ich ca. 10 Stück mit unterschiedlichen Werten beschriftet.
Natürlich kann man sich auch eine fixe Skala machen, dazu müßte ich aber erstmal Pfeile meines Vertrauens haben ;-)

Gruß

Conyne

Domo hat geschrieben: ...heißt das dass die meisten Pfeile 28'' sind??

Das glaube ich nicht.
Ich vermute, es könnte daran liegen, daß man eine gewisse Standardlänge brauchte, um die Spinwewertangabe transparenter zu machen (man kann besser vergleichen, ohne ständig umrechnen zu müssen).
Und welche Standardlänge lag näher als 28", da ja auch das Zuggewicht der meisten Bögen für diesen Auszug angegeben ist.