Fletchers-Corner

Moin,
heute stellte sich folgendes Problem: Ich war nebst diversen Bögen und meinem Bruder (Bogen-Newbie) schießen. Nachdem er sich mit den schweren Brocken (55 lbs LB) doch etwas verkalkuliert hatte, hat er dann recht beachtliche Ergebnisse auf 120 m (aufs Fähnchen im Acker) mit dem 35-pfünder hingelegt. Die Pfeile lagen irgendwie alle im 2-3 m Radius ums Hölzchen.

Aber dabei hat sich ein Problem aufgetan: Er ist zwar Rechtshänder aber das linke Auge ist dominant.

Versuche, den Bogen mit links zu ziehen waren aber unbefriedigend, mangels Kraft und Koordination. Als Rechtsschütze lagen die Weitschüsse gut, aber Zielschüsse auf kurze Distanzen waren Murks.
Was macht man in solchen Fällen? Er wird ja wohl nicht der Einzige mit dieser Problematik sein?

Soweit er das linke Auge zudrücken kann, stellt das wohl keine Problematik da, glaube ich.
Mein kleiner Bruder hat auch ein dominantes linkes Auge und ist Rechtshänder und zieht trotzdem nicht mit links, weil es schlichtweg nicht geht. Er schließt das linke Auge und gut ist.
Und siehe da, es stellt kein Problem, was die Ergebnisse zeigen.

Bei unserem Dorffest bieten wir als Schützenverein immer Bogenschiessen auf so 5-10 m an. Bei den Kids, die noch nie einen Bogen in der Hand hatten, ist das mit dem zielen über Kreuz häufig.

Denen halten wir von hinten dann immer eine Hand vor das "Dominante" Auge. Nach ein paar Schuß haben sie dann begriffen, das es mit dem anderen Auge besser geht.

Allerdings bezweifele ich, dass es sich dabei um echte Kreuzdominanz handelt. Die zielen eben immer mit dem Auge das den Bogen hält.


Gruß

Esteban

Allerdings lässt man beim intuitiven schießen doch eh meistens beide Augen offen.

Ich schieß mit meinem Fita-Recurve mit linkem Auge geschlossen und mittem Holzbogen lass ich beide Augen offen.

Mach ich genauso. Ich hab hin und wieder mal mit Gewehr und Pistole aus Gaudi mit Links geschossen und festgestellt, das ich nur eine ziemlich geringe Dominanz es rechten Auges habe. Bei mir reicht es dann, das rechte Auge leicht zuzukneifen um dem Linken zur Dominanz zu verhelfen.

Vielleicht reicht das bei Squids Bruder schon.

@ Squid
Lass ihn doch mal eine Weile mit Augenklappe (gibt es in der Apotheke) schiessen, damit er sich des rechten Auges bewusst wird. Ansonsten eben mit der Kreuzdominaz viel üben.

Oder eben doch gleich mit Links schiessen lernen. 


Gruß

Esteban

Oder eben doch gleich mit Links schiessen lernen.

Was leider leichter gesagt als getan ist...

Warum eigentlich überhaubt ein Auge zu machen?
Beim intuitiven Schießen hat man glaub auch einige Probleme weniger...
vllt. könnte das dein Bruder ja mal versuchen...

@ Mandos: Wenn alles andere nicht klappt ? 

@ Christopher: Im Prinzip ja, aber.....

Jeder "zielt", auch beim Intuitiven Schiessen. Es ist einfacher, wenn dabei das der Sehne näherliegende Auge die Führung übernimmt.  Das Thema war dieses Jahr schon mal da.

Da warf Negley doch ein, das Howard Hill ebenfalls mit Kreuzdominanz schoß. Ist aber sicher ein Haufen Training notwendig, um das auszugleichen. Je kürzer die Entfernung, desto mehr macht sich eine Kreuzdominanz bemerkbar.

Gruß

Esteban

Beim intuitiven Schießen sollte ja das räumliche Sehen eine Rolle spielen, deshalb braucht man beide Augen offen...

Da man aber ja die Flugbahnen speichert, ist bei Kreuzdominanz im wesentlichen einfach nur deutlich mehr Training auf die problematischen Entfernungen nötig.

Bei den meisten Leuten wird ein Auge stärker genutzt als das andere, das ist von Fehlsichtigkeit unabhängig, kann aber dadurch natürlich beeinflusst sein.

Wer ein Auge zukneift, macht wahrscheinlich eher Gap-shooting, das heißt, er schätzt mehr oder weniger bewusst die Entfernung, solange er noch beide Augen offen hat, und "stellt" die Überhöhung des Bogens dann danach "ein".

Solange er dazu keine festen Markierungen nutzt, ist dagegen nichts zu sagen.

Squid hat geschrieben: .... Nachdem er sich mit den schweren Brocken (55 lbs LB) doch etwas verkalkuliert hatte, hat er dann recht beachtliche Ergebnisse auf 120 m (aufs Fähnchen im Acker) mit dem 35-pfünder hingelegt.....

Versuche, den Bogen mit links zu ziehen waren aber unbefriedigend, mangels Kraft und Koordination. .....

hallo

mir fällt da schon noch was ein - mit einem leichteren linkshand bogen anfangen. ja ich weiss, alles unter 75pfund ist kinderkram und nicht als bogen zu bezeichenen - damit schiesst meine grossmuttter usw usf, bla bla :-)))

die muskeln für die rechte seite (da rechtshänder) sind natürlich besser ausgebildet. allerdings lassen sich alle muskeln recht schnell aufbauen und innerhalb eines halben jahres sollte ein "ordentlicher" bogen auch mir links zu schaffen sein.
ob man eine kreuzdominanz so leicht mit training wegbekommt wage ich zu bezweilfeln - solche sachen sind oft bereits im kleinkindalter festgesetzt.

ich selber hab mit 30pfund angefangen. und nach der operation mit 15pfund geschossen - und auch getroffen - nach einem halben jahr hatte ich meine musken wieder aufgebaut.

grüsse
walta
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der keine signatur hat :-)

Son Käse - das mit den 75 lbs... 
Ich hatte ja nicht ohne Grund den 35pfünder mitgenommen ... nachdem er sich zum Schießen den 55 lbs ELB ausgesucht hatte 

Ich HABE aber nichts leichteres als 35 lbs - eben diesen Bambus-Hickory Bogen von dem ich dachte, er sei total vergeigt - er war heute der Spassbringer. 

Und wir sind auch nicht diejenigen, die regelmäßig üben... so dass Muskelaufbau eher sehr langsam kommen würde... 

ist ja auch nur eine idee - und für meine übertreibungen bin ich bekannt - dafür gibts ja auch die smileys um das kenntlich zu machen

:-)

und das mit dem muskelaufbau geht schneller als man denk - bei mir von 15 auf 30pfund in 4 monaten

ich sag nur das der muskelbaufbau wahrscheinlich leichter geht als das "umtrainieren" einer kreuztoleranz - wünsch euch viel spass beim ausprobieren

grüsse walta
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:-)))

Also ich habe 1/2 J. rechts geschossen, dann erst realisiert, daß mein linkes Auge führt! Es ging rechts eigentlich recht gut, aber ich habe dann sofort umgestellt und habe inzwischen mehrere Bögen zwischen 50 u. 65 lbs. bei 31,5" und es geht deutlich besser! Ausserdem sehe ich den Vorteil, das ich damit eine sonstig erhöhte Belastung meiner rechten Seite etwas ausgleichen kann!! Nebenzu habe ich dadurch entdeckt, daß ich wohl halb, wenn nicht gar ganz als Linkshänder gedacht war...! Ich kann jedem nur empfehlen sich ernsthaft mit der Kreuzdominanz auseinanderzusetzen, wenn das umstellen gelingt ist es sicher sehr gut und man profitiert davon, wenn nicht allerdings auch kein Beinbruch!! Liebe Grüße!

Mein Senf: Ich bin Linkshänder, mein linkes Auge ist dominant und ich schieße mit beiden Augen offen mit rechts und habe damit überhaupt kein Problem.

Hiho.

Bin auch Kreuzdominant (Rechtshand/Linksaug)
Hinzu kommt noch das mein rechtes Auge das schwächere ist.
(Wodurch sich wohl auch die Kreuzdominanz aufgebaut hat)

Jetzt sollte sich eigentlich die Logische Konsequenz durchsetzen.
Linkes Auge sieht besser + Linksdominat = Linkshandschütze

Ich schieße/ziehe Trotzdem mit rechts.
Mit Links habe ich mich absolut unwohl gefühlt.
Auch diesen Aspekt sollte man beachten, wenn es nur Hobby sein soll.

Ich schieße 3D intuitiv.
Bin jetzt seit ca. 6 Monaten dabei.
Und es klappt immer besser.
Wenn es wirklich mal gezielt sein soll, dann wie schon gesagt, ein Auge zumachen.
Geht Prima.

Ich habe auch mit System angefangen.
Wenn die Pfeile nicht im Nirwana landen sollen, geht es am Anfang kaum anders.

Gezielt habe ich aber über die Außenkante des Shelfs (Fita-Recurve).
Als es dann mit dem unbewussten abschätzen der Entfernung
(Also nicht Meterzahlen schätzen, sondern abschätzen wie hoch ich den Bogen halten muss),
gut geklappt hat, bin ich von dem bewussten System weggegangen.

Nun schaue ich nur mein Ziel an, hebe den Bogen, ziehe dabei aus
und lasse im Ankerpunkt die Sehne los.

Wie gesagt, Klappt immer besser.
Auch mit Kreuzdominanz.

Gruß
KoLegolas