!!!! Drohendes Messerverbot betrifft auch uns als Bogenschützen!!!

[Martin]

Hallo Fltcher!

Ich bin so frei, dieses Tehema in den Bereich Ausrüstung zu stellen, da es ja igendwie damit zu tun hat.
Im letzten Messermagazin ist folgender Artikel erschienen (Ich war so frei in abzutippen, also verzeiht evtl Tipfehler). Den im Text erwähnten Briefvorduck findet Ihr unter diesem Link:

http://www.messermagazin.de/infothek/index.php3


Abgeschrieben aus Messermagazin Frebruar/März 2008:

"Uns Messerfreuden droht großes Unheil aus der Politik: Mit einem Gesetzesantrag will das Land Berlin das Tragen der meisten Messer in der Öffentlichkeit verbieten. Es ist Zeit. sich zu wehren !

Wie schon in der letzten Ausgabe berichtet, hat das Land Berlin am 9. Oktober einen Gesetzesantrag in den Bundesrat eingebracht der für Messerfreunde der reinste Sprengstoff ist: Unter dem Vorwand. die Sicherheit der Bürger zu erhöhen. soll das Tragen von Messern in der Öffentlichkeit stark eingeschränkt werden. De facto kommt dieser Gesetzentwurf einem totalen Messerverbot nahe. weil die meisten Messer unter das Verbot fallen würden.
Betroffen wären alle Springmesser, alle einhändig bedienbaren Klappmesser mit feststellbarer Klinge. alle arretierenden Klappmesser mit einer Klingenlänge über 8.5 Zentimeter. sowie alle arretierenden oder feststehenden Messer mit einer Klinge in Bowie-, Tanto-, spearpoint- oder Dolchform. Dazu kommen noch alle feststehenden Messer mit einer Klingenlänge über zwölf Zentimeter. sofern die Kline „keinen sich über die gesamte Klingenlänge von der Rückenlinie zur Schneidelinie verringernden Querschnitt aufweist oder über ein Maß von mehr als 25 % der Gesamtklingenlänge unter Reduzierung der Klingenbreite zur Klingenspitze zuläuft" -Was das genau bedeuten soll, ist unklar. Der komplette Gesetzesantrag steht auf unserer Website: www.messermagazin.de zum Download bereit.
Der Bundesrat hat den Gesetzentwurf an den Ausschuss für Innere Angelegenheiten verwiesen. Dort sollen nun die Innenminister der Bundesländer darüber beraten und zu einer Einigung kommen .
Wir müssen uns dagegen wehren! Die Politik muss
zu spüren bekommen, dass ganz normale. unbescholtene Bürger sich durch diesen Gesetzentwurf gegängelt und in ihrer Freiheit beschnitten fühlen. Dazu haben wir einen offenen Brief vorbereitet, den Sie auf der Seite rechts abgedruckt finden. Schneiden Sie den Brief aus, tragen Sie sich als Absender ein, unterschreiben Sie. und schicken
Sie den Brief an den Innenminister Ihres Bundeslandes.
Die Adressen aller deutschen Innenminister finden Sie auf der Rückseite des Briefs. Sie können das Schreiben auch faxen, Sie können es fotokopieren und an Bekannte weitergeben, Sie können es natürlich auch an alle Innenminister schicken dazu an politische Parteien, Lokalpolitiker und ihren zuständigen Bundestagsabgeordneten. Je mehr. desto besser! Sie finden die Brief - Vorlage auch auf unserer Website. Sie können den Brief dort im pdf- und Word-Format herunterladen und per E-mail verschicken. Machen Sie mit! Es gehtt um Ihr Recht und Ihre Freiheit!"

[Ravenheart]

Messerverbot, Rauchverbot, u.s.w... Die "Gutmenschen" haben Konjunktur, bald werden (meine Spekulation) auch bei uns in allen Filmen schwarze Balken über unbekleideten Intimzonen eingeblendet und Kraftausdrücke mit einem "Beep" überblendet... (In USA Standard!)

Es ist ein gesellschaftliches Grundproblem, das m.E. dadurch entstanden ist, dass die individuelle Selbstkontrolle (Anstand, ehrvolles Handeln, Ritterlichkeit, Sozialkompetenz, etc. ) zunehmend als überholt, verstaubt und lästig eingeschätzt und abgelehnt wurden. Nun erfolgt der unvermeidliche Gegen-Pendelschlag. Alles logisch und vorhersehbar...

(Vorgestern sah ich auf einen Friedhof, wie eine Passantin ihren Hund auf ein Grab scheißen ließ! Was soll man dazu noch sagen?)

Bringt Euren Kindern WERTE bei! Sowohl die Werte der Freiheit und Selbstbestimmung, aber AUCH die Werte Sozialgemeinschaft, Toleranz und Rücksichtnahme! Damit erreicht Ihr mehr als mit einer Petition, Politiker sind knallharte Populisten und tun nur das, was Stimmen bringt.

Rabe

[Talyessin]

Ja, ja, alle paar Monate einmal kriechen die Politiker aus ihren Löchern und befreien sich von angestauter heisser Luft. Was mich betrifft - ich weiss nicht einmal, ob es bei uns in Ösistan ein Waffenverbot gibt oder nicht. Weil es nichts nützen würde und weil es mir deshalb auch wurscht ist. Wenn Du nämlich in unserer Stadt nachts ohne Waffe unterwegs bist, wirst Du noch in Sichtweite der Polizeihauptwache von XXXX überfallen und ausgeraubt.

Ich habe daher schon seit langem beschlossen, die Gesetze genauso penibel einzuhalten wie unsere "wertvollen, unverzichtbaren Mitbürger mit XXXX".

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Ich fürchte nichts, ich hoffe nichts, ich bin frei!
(Nikos Kazantakis)


Pauschal diskriminierende Textstellen ausge-X't! Bitte solche Sachen zukünftig vermeiden! Rabe

[Marty]

Ich finde die ganzen Verbote die auf uns zu kommen auch richtig übel, aber das mit dem Messer finde ich nicht so tragisch. Erst mal steht da "in der Öffentlichkeit" und zweitens steht da, dass ich weiterhin ein Schweizer Taschenmesser tragen darf. Was soll ich mit irgendwelchen Tantos, Dolche,  Jagdmessern oder Einhandmessern in der Stadt? Wenn ich bei uns Bogenschiesse, befinde ich mich auf Privatgelände vom Schützenverein. Da darf man dann eh Messer tragen. Das einzige übele wäre, wenn da Multitools drunter fallen. Dies sind aber eigentlich keine Messer, sondern wie der Name schon sagt, Werkzeuge.

[nixx]

Erst mal steht da "in der Öffentlichkeit" und zweitens steht da, dass ich weiterhin ein Schweizer Taschenmesser tragen darf.

Hallo

3D Parks sind, meistens jedenfalls, öffentliches Gelände und da einen Pfeil mit einem Klappmesser aus einem Baumstumpf zu hebeln kann ich mir nicht vorstellen.
Wenn es zu diesen Gesetz kommt wird man wohl Bogenschützen im Wald mit kleinen Äxten rumlaufen sehen.

Grüße
Robert

[Radon]

... Wenn ich bei uns Bogenschiesse, befinde ich mich auf Privatgelände vom Schützenverein. Da darf man dann eh Messer tragen. ...

Hier stellt sich allerdings die Frage wie man das Messer von Zuhause zum Vereinsgelände schafft.

Mein Problem mit diesem Gesetzentwurf ist die mangelnde Durchsetzbarkeit.
Das Gesetz soll geschaffen werden um Straftaten die mit Messern begangen werden zu unterbinden. Der Ansatz der Politik ist es hier dem bösen Jungen zu sagen: "Wenn Du ein Messer mit Dir rumträgst ist das verboten." Ich frage mich nur ob sich der böse Bube dafür interessiert wenn er willens ist einen Menschen zu verletzen oder zu töten. Ich glaube Rabe hat die ganze Problematik sehr treffend dargestellt. Die Politik (bzw. einzelne Politiker) tendieren (vor allem in Wahlkampfzeiten, wie die Diskussion um gewaltbereite Jugendliche zeigte) dazu auf generelle, gesellschaftliche Probleme mit populistischen und nicht durchdachten Schnellschüssen zu reagieren.

Gruss
Radon

[Halvarson]

(Vorgestern sah ich auf einen Friedhof, wie eine Passantin ihren Hund auf ein Grab scheißen ließ! Was soll man dazu noch sagen?)

Bringt Euren Kindern WERTE bei!

Rabe

tach auch rabe

haste die dame angesprochen???

die meisten eltern haben ihre werte schon abgeschüttelt, wie sollen diese dann ihren kindern dies beibringen???

vielleicht war´s ja auch das grab ihres verstorbenen gatten, und die dame hat mühsam dem hund dies "kunststück" beigebracht. 

nix für ungut rabe, aber der hund kann von mir aus hinscheissen wo er will, hauptsache das herrchen/frauchen machts danach sofort weg und entschuldigt sich entsprechend evtl dafür.

gruss
thorsten

[Ravenheart]

Is zwar OT, aber: Natürlich hab ich sie angesprochen! Antwort: Ich geh nur schnell ne Tüte holen! Am nächsten Tag war's aber immer noch da. Nur die "Dame" natürlich nicht mehr...


Rabe

[Talyessin]

Bei uns gibt es einen Bescheid des obersten Gerichtshofes, welcher folgendes besagt (sinngemäße Wiedergabe, genauer Wortlaut nicht mehr erinnerlich):
"Ein Gesetz welches von der Bevölkerung mehrheitlich und dauerhaft ignoriert wird, verliert seine Sinnhaftigkeit und ist daher wieder aufzulassen."
...siehe auch die kürzlich wieder abgeschaffte "Licht am Tag-Verordnung" für mehrspurige KFZ...

Nehme stark an, dass die Praxis in D ähnlich gehandhabt wird, da ja die Gesetzeswerke beider Länder den gleichen Ursprung haben bzw. jetzt noch voneinander abkupfern.

Heisst also im Klartext - wenn die Bevölkerung nicht mitzieht, beissen sich Politiker und Gesetzgeber die Zähne aus...

[Squid (✝)]

Mhmmmm... ganz so dramatisch ist das Ganze gar nicht. Abgesehen davon, dass mir dieser Regelungsaktionismus auf den Keks geht, insbesondere weil mit dem Verbot hinsichtlich der vermeintlichen Zielgruppe "schlecht sozialisierte Jungendliche in sozialen Brennpunkten" überhaupt nix erreicht wird, steht in dem Entwurf, dass nur das "zugriffsbereite Führen" verboten werden soll.

Damit ist z.B. der Transport im Rucksack schon ausgenommen, denn da ist es ncht mehr zugriffsbereit. Der Transport zum Vereinsgelände dürfte damit gesichert sein.

Und auch den Freiluftbogenschützen wird das Hobby nicht genommen - alternativ kann man ja einen Schraubenzieher oder ein kleines Beil mitnehmen um die Baumstumpfproblematik zu lösen.

Dass dieses Verbot trotzdem extrem sinnlos und bevormundend ist, steht dabei natürlich auf einem anderen Blatt.

[Niels]

Ach, Ihr versteht das nicht. Die reine Gutmütigkeit treibt die Politiker wieder einmal um. Man hilft uns, wo man kann und ob wir wollen oder nicht. Natürlich ist es den Politikern auch klar, dass es jemand, der mit seinem Messer Sicherheitsprobleme verursacht, nicht die Bohne interessiert, ob nun auch schon das Tragen verboten ist. Anderenfalls würden sie ja reichlich schräge Gedankengänge unterstellen (Bösewicht will z.B. mit Messer jemand bedrohen gehen und stellt dann zerknirscht fest: Mist, das geht ja nicht mehr, weil Messer doch nun verboten sind).

Nein, das ist es nicht, so dumm können die Politiker nicht sein. Es geht schon um den Messerträger ohne böse Absichten. Der zerstört nämlich Arbeitsplätze, denn wir sind eine fast reine Dienstleistungsgesellschaft geworden und die funktioniert eben nur, wenn die Menschen möglichst unselbständig sind. Je weniger Dinge des täglichen Lebens wir ohne fremde Hilfe auf die Reihe kriegen, desto mehr Diener aus Staat und Wirtschaft benötigen wir dafür. Wo noch Reste von Selbständigkeit ausgemacht werden, müssen eben knallharte Verbote her.

Also bei der nächsten Pfeilspitze im Baum beim Roven alles weiträumig absichern, den Förster verständigen (Beamte wollen auch wissen, dass sie gebraucht werden). Dieser verständigt dann ein Bergungsunternehmen (mit Sondergenehmigung zum Tragen von Messern, an deren Erstellung mindestens 3 Staatsdiener mitgewirkt haben). Sodann erfolgt die fachgerechte Entfernung der Spitze .... usw. usf.

Ich habe letzte Woche gerade einen neuerdings erforderlichen Kettensägenschein für Holzselbstwerber absolviert. Dabei wurde mir auch erklärt, dass dies nur meiner eigenen Sicherheit und nicht etwa der Verkleinerung des Inhalts meiner Geldbörse dient. Ich frage mich in letzter Zeit immer öfter, wie ich die letzten Jahren ohne das alles eigentlich überleben konnte. Da man das Glück ja nicht herausfordern soll, warte ich nun auf die Notwendigkeit der kostenpflichtigen Lizenz zum Schuhe zubinden. Schöne neue Welt ...

[MoneDD]

[Talyessin]

Glasklar formuliert, Niels!

Und allzugenaue Beachtung sinnloser Gesetze oder gar "vorauseilender Gehorsam" fördern die Vermehrung von solchem Geschreibsel, dem das §-Zeichen voransteht.

Daher kümmere ich mich herzlich wenig um solche Belange, und selbstverständlich gehe ich mit meinem Katana zum Iaido-Training mit Freunden, griffbereit - ohne es vorher in eine Kiste zu verpacken. Und selbstverständlich benutze ich meinen maximal 25m langen Garten zum Bogenschiessen, ohne dass einer meiner Nachbarn dran Anstoss nimmt - darunter ein Polizist der mobilen Einsatztruppe Kranich, ein Stadtpolizist und ein Pensionär der Exekutive.

Die finden solche Gesetze nämlich selber zum kotzen, dürfen das aber aus Berufsräson nicht öffentlich verkünden...

[Niels]

Um nicht falsch verstanden zu werden. Ich bin von Beruf Jurist und mir ist klar, dass nicht alles mit nem § davor Blödsinn ist. Aber vielleicht gerade weil ich es beruflich mit den §§ zu tun habe, schüttele ich angesichts der populistischen, undurchdachten Regulierungswut immer öfter verständislos den Kopf.

Irgendwie hatte ich mir das 1989/1990 mit der großen Freiheit schon etwas anders vorgestellt. Die DDR war ja bekannt dafür, ihre Bürger gern an das ganz kurze Gängelband zu nehmen. Auch wurde der Staatsführung ein übertriebenes Sicherheitsbedürfnis und ein gewisser Realitätsverlust nachgesagt. Aber auf so hirnrissige Verbote, wie sie in der letzten Zeit diskutiert werden, ist man selbst dort, wo man sich zumindest offen und ehrlich selbst den Stempel der Diktatur aufgedrückt hatte, nicht gekommen. 

Sehr "lustig" fand ich auch Frau Künast in einer der letzen Fernsehdiskussionen zum Rauchverbot. Abschließend wurden alle Teilnehmer von der Moderatorin gefragt, welche Verbote sie denn für überflüssig halten würden. Sie hatte -weil spät dran - lange Zeit zu überlegen und es viel ihr keins ein, einfach nix. Sie brubbelte dann irgendwas, von irgendwie sei doch an jedem Verbot auch was gutes.
Häh?
Gut es war konsequent. Hatte sie doch schon die ganze Sendung darüber geschwätzt, was man so zum Wohle der Bürger, Verbraucher, Konsumenten alles regulieren und verbieten müsste. Aber dennoch - das war nicht etwa der konservative rechte Flügel unserer Politiker, der da indirekt den Bürokraten- und Polizeistaat predigte, denn wer sonst soll bitteschön die ganzen "achso tollen Verbote" überwachen und durchsetzen.

[Talyessin]

Das wird nicht missverstanden, keine Sorge.

Auch ich habe tagtäglich mit Gesetzen zu tun und sehe daher umso deutlicher, was es damit wirklich auf sich hat.
Diejenigen, welche sich damit auskennen, umgehen fast jedes Gesetz mit spielerischer Leichtigkeit. Wer an der Macht ist, kriegt Sonderbefugnisse zugestanden oder er räumt sich diese gleich selber ein. Die besonders Gefinkelten richten es so ein, dass so manches Gesetz speziell an ihren persönlichen Bedarf angepasst wird. Für einen Teil der Bevölkerung (welcher hier im Forum nicht namentlich angesprochen werden darf [XXXX!!!]) findet sogar die "duale" Gesetzgebung Anwendung. Verallgemeinernd gesagt sind es eigentlich nur die Dummen, welche jedes Gesetz auf Punkt und Komma befolgen [müssen]. Und diejenigen Personen, welche eigentlich Vorbildfunktion haben sollten, scheren sich selbst am allerwenigsten um Gesetze und Verordnungen!
So kommt es, dass Gesetze immer fragwürdiger werden.