Furnierstreifen

Hölzer, Kleber, etc.
hope65
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Furnierstreifen

Beitrag von hope65 »

Bisher habe ich nur Bögen aus Vollholz oder mit Backing gebaut.
Woher bezieht ihr eigentlich Furnierstreifen? Macht ihr die selbst oder gibt es da gute (und preiswerte) Lieferanten?
Mein örtlicher Schreiner könnte allenfalls regionales Holz bieten (Buche, Esche, Eiche, Fichte, Birke), aber leider keine anderen schönen Hölzer.

Ausserdem habe ich selbst bei Backing wie z.B. Bambus auf Ahorn trotz vermeintlich sorgfältigen planen Abschleifen (stationärer Bandschleifer) offene Fugen nach dem Trocknen des Klebers vorgefunden. Exakte Oberflächen bei den Furnieren / Backinghölzern scheint da genauso Pflicht zu sein wie jede Menge Klemmen!
lindros
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Re: Furnierstreifen

Beitrag von lindros »

Rudi Weick bittet verschiedene Furnierstreifen an. Habe selber aber noch keine Erfahrungen damit.

http://www.rudiweick.de/
shantam

Re: Furnierstreifen

Beitrag von shantam »

der örtliche furnierhändler könnte helfen.
ich habe glück bei mir ums eck ist gut sortierter händler.
http://www.furniere-templin.de/index.php
da kann man auch online bestellen.

gruss shantam
Bergschoof
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Re: Furnierstreifen

Beitrag von Bergschoof »

huh  :o

verzeiht die blöde frage, aber kann man furniere auch  als backing verwenden?
oder was is damit anzufangen ?


Bergschoof
Christopher
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Re: Furnierstreifen

Beitrag von Christopher »

Ich denk eher weniger, kommt aber auch auf die Holzart an. Hickory mit stehenden Jahresringen sollte gehen, als Bruchschutz ist das dünne Furnier aber nicht wirklich zu gehrauchen, nur zur Zierde solltes mit allem gehen, es ist aber darauf zu achten, dass die Jahresringe ganz durchgehen und bestenfalls stehend sind.
Du hast die Macht, missbrauche sie!!!
Boettger
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Re: Furnierstreifen

Beitrag von Boettger »

Furniere sind im Bogenbau sicher eher bedingt einsetzbar, es sei denn unter Glas vielleicht.
Furnierstärken gibt es von 0,15 mm bis zu 3 oder 4 mm oder so.
siehe auch Wiki: http://de.wikipedia.org/wiki/Furnier

Wenn man dennoch - z.B. als Bruchschutz - ein Furnier aufleimen will, würde ich auf jeden Fall den Faserverlauf des Furniers vor dem Kauf persönlich anschauen (nix Internet!) und versuchen zu beurteilen, ob die Qualität für meine Zwecke geeignet ist. Z.b. würde ich beurteilen wollen, ob und wie stark die Fasern z.B. durch das Hobeln/Messern gebrochen sind.

Nebenbei: Die Oberflächen der Furniere sind immer so, dass sie ohne vorherige Bearbeitung auf jede plane Holzfläche geleimt werden können. Der Leim meiner Wahl wäre Ponal blau.

Zum Aufleimen gibt es zwei Möglichkeiten: Entweder mit einer Druckleiste oder ähnlichem und vielen Zwingen. Dabei muss man darauf achten, dass durch den Druck alle (!) Fugen geschlossen werden bzw. Leim herausquillt.

Ich würde die Furniere mit Ponal blau und einem Bügeleisen aufbügeln. Etwas Vorübungen sind dafür sicher nötig (zu viel Hitze z.B. ist durchaus schädlich), dafür hat man immer die beste Kontrolle über die Fugen und braucht keine Zwingen.
Ist aber nicht so schwer und es funktioniert im Bogenbau. Auf einen Hickorybogen habe ich so einmal ein  Kirschrindenbacking aufgebracht, das einwandfrei hält.

Wer im Großraum Nürnberg Furniere kaufen will, sollte unbedingt bei der Firma Paul Studier http://www.studier-furniere.de/800/index.html vorbeischauen. Dort kann er Furniere selbst anschauen, erhält die beste fachkundige Beratung, kann auch kleine Mengen kaufen und auch die exotischsten Furniere können besorgt werden.

mfG
Zuletzt geändert von Boettger am 04.05.2008, 08:51, insgesamt 1-mal geändert.
Bergschoof
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Re: Furnierstreifen

Beitrag von Bergschoof »

hi

jo danke für eure antworten, leuchtet mir ein ;)

hm, aber für einen Bogen aus 3 Laminaten, also zb bambus als rücken, dann zb ein kirschfurnier als zwischenschicht und ein druckfestes holz als bauch würde gehen ?

muss mir mal die TBB 3 zulegen, merk ich grad  :D

Bergschoof
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Re: Furnierstreifen

Beitrag von kra »

Das würde natürlich gehen, aber warum de? Furnier ist in der Regel 3mm aus. DAS kann dann durchaus Sinn amcehn, aber nur nach eingehender Begutachtung.
“Was wir brauchen, sind ein paar verrückte Leute; seht euch an, wohin uns die Normalen gebracht haben.”
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Re: Furnierstreifen

Beitrag von Bergschoof »

hm, jo, aber wenn ich nen bogen bauen würde mit bambus als rücken, irgendn furnier als zwischenlage und ein gutes druckfestes holz als bauch, kommts beim furnier ned arg auf die maserung an oder irre ich mich da ?

wer von euch hat denn schon mal nen bogen aus 3 verschiedenen schichten gebaut ?

mfG Bergschoof
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Squid (✝)
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Re: Furnierstreifen

Beitrag von Squid (✝) »

Hier! *meld*

Welchen Sinn soll denn das Furnier haben? Soll es schön sein? Dann sollte es dicker als 1 mm sein, sonst sieht man es ja nicht...

Soll es der Leistung zuträglich sein? Dann muss man sich genau überlegen, welches Holz man nimmt. Denn es muss über hervorragende Rückstellkraft verfügen um an der neutralen Position in der Bogenmitte eine effektive Wirkung zu haben. Machinell misshandeltes Furnier scheint mir da nicht die richtige Wahl zu sein...

Wieder anders ist es bei Bögen mit Perryreflex. Da kann das Verlagern der Leimfugen durch eine Mittelschicht durchaus Sinn machen.

Auf die Maserung kommt es bei Laminatbögen nur begrenzt an. Sie sollte natürlich längs verlaufen, aber ob die Ringe stehen, liegen oder sonstwie verlaufen ist eigentlich egal.
Zuletzt geändert von Squid (✝) am 03.05.2008, 17:22, insgesamt 1-mal geändert.
Es ist mir egal ob schon mal jemand sowas gebaut hat.
Ich will ja nicht unken, aber in der überwiegenden Zahl der Fälle geht das schief.
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Re: Furnierstreifen

Beitrag von kra »

Wenn  laminiert sind meine meist 3-Lagig:
Bambus / Bambusdickfirnier/Bellyholz (Osage).
Das Backing so dünn wie möglich, Bauch max 3mm, der Rest ist die Zwischenlage. Die muß die Scherkräfte übernehmen und ansonsten, bei gutem Rückstellvermögen, leicht sein.
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Re: Furnierstreifen

Beitrag von Bergschoof »

hi,

ja also hab gestern 5 hickorylaminate gekriegt, möchte die nächsten tage auch mal bei nem holzlager ein paar bretter kaufen und bögen, evt mit perryreflex probieren ....

da gäbs eben auch jede menge furniere, deshalb die frage ...

welche hölzer habt ihr denn als mittelschicht außer bambus noch so verwendet, Squid und kra , und welche könnte man dafür verwenden ?

muss ja erstmal nicht umbedingt zur leistungssteigerung beitragen, möchte erstmal ein paar bögen bauen die nicht brechen, danach steiger ich die leistung...

hier mal der link          http://www.osenstaetter-holz.de/    ->Produkte
-> Furniere

da gibts jede menge hölzer, auch  unmengen bretter , wenn ich da zurückkomm hab ich wahrscheinlich kein geld mehr  :D

messerfurniere oder sägefurniere, welche sind besser geeignet  ? mal vorrausgesetzt es gäbe sägefurniere in der richtigen stärke ...


mfG Bergschoof
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Re: Furnierstreifen

Beitrag von kra »

Nur Sägefurnier nehmen und da, was leicht und scherstabil ist. Eibe wäre ne gute, aber teure Wahl.
“Was wir brauchen, sind ein paar verrückte Leute; seht euch an, wohin uns die Normalen gebracht haben.”
– George Bernard Shaw
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Mordrag
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Re: Furnierstreifen

Beitrag von Mordrag »

Die Auswahl sieht ja ganz lecker aus. Doch wie sind die Preise für die Furniere und der Versand? Oder ist nur lokale Abholung möglich?

Würde da dann auch gerne mal bestellen.
Der Pfeil ist nicht weg....er ist jetzt nur woanders. ;-)
Pfirsichbaum

Re: Furnierstreifen

Beitrag von Pfirsichbaum »

Morgen,
das mit den Furnierstreifen habe ich bereits probiert, siehe Bilder...

Zugegeben, Schönheit liegt im Auge des Betrachters, aber was zählt sind nun mal die Treffer - und dafür passt der Bogen.

Ein paar Daten:
169cm, Wurfarme 4,7cm breit aus 4 Lagen 1,3mm Eiche-Messerfurnier (!), Rücken mit 3 Lagen Carbonband, Bauch mit 2+1 Lagen Glasband (2x zwischen Wurfarm und mittleren Griffhölzer gezogen, 1x über die mittlere Griffhölzer gezogen, ergänzende Griffhölzer darüber aufgesetzt, Hornnocken, 10er Fast-Flite flämisch. Verklebt wurde mit 40min-Laminier-Epoxi, die beiden inneren Lagen mit sehr starken Perry-Reflex (aus der Erinnerung ca. 15-20cm), die beiden äußeren Lagen dann mit Gegenspannung, so dass danach ca. 7-10cm Reflex übrig geblieben sind. Carbon/Glas danach ohne Spannung auflaminiert.
Der Bogen hat heute noch gute 2-3 cm Reflex.

Leistung:
42#@28", 190N, v=50m/s für mPfeil=30g, Wirkungsgrad=65% (!!  der Handschock lügt nicht), Wirkungsgrad verbessert sich bei schwereren Pfeilen erheblich.

Zur Dauerhaftigkeit:
Schätzungsweise mit dem Bogen bisher 500 Pfeile versandt. Wegen des auf (schon fast über die) Mitte geschnittenen Schussfensters nehme ich für diesen Bogen (meine ersten, etwas zuuuuuuu steif geratenen) 400er Carbon (26g), vergleichsweise auch noch recht kurze. Kein anderer meiner Bögen kommt mit diesen Pfeilen klar. Für diesen Bogen aber passen sie wie die Faust auf's Auge.

Analyse und Fehler
Bogen ist sehr zielgenau, besitzt aber merklichen Handschock. Falls ich mal Lust zu "tunen" haben sollte, werde ich die noch etwas zu schweren Hornnocken verschlanken, ebenso von einer "bauchigen" Pyramidialform in eine exakt-parallele Pyramidialform herunterarbeiten. Eiche als Material geht, auch wenn nicht gerade das Wunschholz. Was vielleicht besser gewesen wäre: statt gleich starke Furnierstreifen besser 2 Dickere nehmen und diese tapern. Hieraus erhoffe ich mir bei meinem nächsten Projekt weniger Handschock.

Furnier-Quelle: Templin, Tipp: lieber nicht die 0,58mm Furniere nehmen - ausser die Optik erfordert ein schönes Deckfurnier - die Finger, der Pinsel und Kleber werden's danken.
Zuletzt geändert von Pfirsichbaum am 21.05.2008, 01:28, insgesamt 1-mal geändert.
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