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verdrehte Wurfarme - Bilder erwünscht!

Verfasst: 06.12.2006, 14:38
von caligula
Hallo!

Mich würde mal interessieren wie ein Bogen mit verdrehten Wurfarmen aussieht.

Laufen die "nur aus der Richtung oder ist da eine "richtige" Drehung dabei?

Vielleicht hat mal wer Bilder zu dem Thema?

Hab leider in der Suche auf die schnelle nichts gefunden.

Danke
caligula

Verfasst: 06.12.2006, 15:09
von NORBERT SCHLIEBENER
Was für ein Bogen ?

Verfasst: 06.12.2006, 15:17
von caligula
zb recurve, aber auch lb

seid nicht schüchtern - ich will ja nicht schadenfroh oder so sein, nur die neugier treibt mich halt.

danke

caligula

Verfasst: 06.12.2006, 16:13
von AZraEL
ich hab mal bei ebay nen reiterbogen von samick ersteigert, der einen verdrehten wurfarm hat:

[url=http://www.fletchers-corner.de/cpg/albums/userpics/11233/IMG_0505.jpg]
Bild[/url]

mit dem ergebnis, dass beim schießen die sehne immer weiter aus der kerbe rausrutscht, und wenn ich sie nicht zurückschiebe, enstpannt der bogen sich irgendwann bei einem schuss von selber.

RE: verdrehte Wurfarme - Bilder erwünscht!

Verfasst: 06.12.2006, 17:39
von Ravenheart
Original geschrieben von caligula
Laufen die "nur aus der Richtung oder ist da eine "richtige" Drehung dabei?
Also da muss man verschiedene Ursachen unterscheiden!

1. (wie von AZraEL gezeigt):

Ein WA hat einen unzulänglichen Tiller.
(Das KANN auch nachträglich durch z.B. falsche Aufspanntechnik erzeugt werden, bei der der WA schief belastet wird!)
Besonders bei Recurves besteht diese Gefahr. Ist der Recurve erst mal auch nur etwas aus der Flucht, verstärkt sich der "Schaden" mit jedem Zug, da der WA nun jedes Mal in die Richtung "verbogen" wird!

2. Der Griffbereich ist nicht in der Mitte.

Der ganze Bogen ist in seiner Längsachse krumm. Neben von vornherein so gebauten Bogen, kann dies auch nachträglich entstehen, durch
- Nachtrocknen bei nicht ausreichend abgelagertem Holz,
- auch wieder schiefes Aufspannen
- leicht mitarbeitendem Griffbereich mit einseitigem Ast, (=Baufehler! Griff in diesem Fall unterdimensioniert!)
- Hitzeeinwirkung oder falsche Lagerung

3. Unterschiedliche Holzfestigkeiten am Bogenbauch.

Besteht der Bogenbauch nur z.B. zum Teil aus Kernholz, zum Teil aus Splint, können die unterschiedlichen Bereiche auf Dauer verschieden reagieren. Nicht unbedingt ein Baufehler, denn es kann sich evtl. erst mit dem Einschießen einstellen.. Sollte aber nachkorrigiert werden, da es sich sonst ebenfalls verstärken kann.

4. Drehwuchs oder seitliche Welle in einem Teilabschnitt.

In beiden Fällen laufen die Holzfasern ganz oder teilweise diagonal. Die Auswirkungen sind wie bei 3., nur tritt hier der Effekt meist schon beim Tillern in Erscheinung.
Im Gegensatz zu 1. und 3. muss sich das hiebei jedoch nicht schädlich auswirken und auch nicht verstärken! Es gibt Bogen, (ich habe selber 2 solche), die dennoch jahrelang gut werfen. Besonders wenn es bei beiden WA gleichmäßig, nur eben gegengleich auftritt, spürt man nicht einmal einen "ungesunden" Auszug/Ablass, so ein Bogen KANN sich ganz "normal" schießen lassen...

Rabe

Verfasst: 06.12.2006, 17:50
von wwwerner
so sah bei meiner schwarzen Witwe ein Wurfarm aus.
"Sah" deshalb, weil er nun wieder gerade ist.
Habe den WA behutsam wieder in die andere Richtung gebogen und siehe da, er hat die Form gehalten.
Schiesst sich wie vorher.
Glück gehabt.
;-) Werner
Bild

Verfasst: 16.12.2006, 08:57
von Peter O. Stecher
Bei LB gibt es zu 99% keine verdrehten WA weil zu schmal. Die meisten Rec-WA sind aber relativ leicht zurückzubiegen unter Wärmeeinfluß od. auch nur so mit der Hand. Ein leicht verdrehter WA beeinträchtigt das Schießen auch nicht sonderlich.
Kannte aber auch schon welche wo die Sehne beinah an der Tipkurve vorbeischlug.


PS: Mit ein Grund LB zu schießen....

RE:

Verfasst: 16.12.2006, 12:09
von Ravenheart
Original geschrieben von Negley

Bei LB gibt es zu 99% keine verdrehten WA weil zu schmal.
PS: Mit ein Grund LB zu schießen....
Einspruch, Euer Ehren! :D

Richtig ist zwar, dass sie sich nicht so leicht VERDREHEN - dennoch haben die selben Ursachen, die beim Flachbogen zum Verdrehen führen, auch dort eine Auswirkung: Der WA weicht seitlich aus!

UND: Wenn das auftritt, ist es im Gegensatz zum FB wesentlich schwieriger zu korrigieren!

Rabe

Verfasst: 16.12.2006, 12:26
von Peter O. Stecher
Bei Selfbogen bzw. billig gefertigten glaslaminierten LB kann eine Verdrehung der WA aufgrund unsauberen Tillers auch auftreten. Stimmt, Rabe!!

Verfasst: 16.12.2006, 19:41
von Wolfram
Also, als ich meinen Robinienflachbogen baute, war ein Wurfarm etwa 20 Grad verdreht. Da wurde der Bogen eingespannt, die Stelle mit Margarine eingeschmiert und dann kam die Heissluftpistole zum Einsatz. Als die Stelle weich war, habe ich ihn geradegedreht. (Ca 5 Grad überdrehen) Bilder erübrigen sich, denn da ist nichts mehr verdreht.

Dann kam mal eine Bekannte mit einem Samick Reiterbogen. Wenn man den auszog, schnappte der um. Aber auch das Teil wurde unter Hitze wieder gerade.

Gruß Wolfram