Original geschrieben von caligula
Laufen die "nur aus der Richtung oder ist da eine "richtige" Drehung dabei?
Also da muss man verschiedene Ursachen unterscheiden!
1. (wie von AZraEL gezeigt):
Ein WA hat einen unzulänglichen Tiller.
(Das KANN auch nachträglich durch z.B. falsche Aufspanntechnik erzeugt werden, bei der der WA schief belastet wird!)
Besonders bei Recurves besteht diese Gefahr. Ist der Recurve erst mal auch nur etwas aus der Flucht, verstärkt sich der "Schaden" mit jedem Zug, da der WA nun jedes Mal in die Richtung "verbogen" wird!
2. Der Griffbereich ist nicht in der Mitte.
Der ganze Bogen ist in seiner Längsachse krumm. Neben von vornherein so gebauten Bogen, kann dies auch nachträglich entstehen, durch
- Nachtrocknen bei nicht ausreichend abgelagertem Holz,
- auch wieder schiefes Aufspannen
- leicht mitarbeitendem Griffbereich mit einseitigem Ast, (=Baufehler! Griff in diesem Fall unterdimensioniert!)
- Hitzeeinwirkung oder falsche Lagerung
3. Unterschiedliche Holzfestigkeiten am Bogenbauch.
Besteht der Bogenbauch nur z.B. zum Teil aus Kernholz, zum Teil aus Splint, können die unterschiedlichen Bereiche auf Dauer verschieden reagieren. Nicht unbedingt ein Baufehler, denn es kann sich evtl. erst mit dem Einschießen einstellen.. Sollte aber nachkorrigiert werden, da es sich sonst ebenfalls verstärken kann.
4. Drehwuchs oder seitliche Welle in einem Teilabschnitt.
In beiden Fällen laufen die Holzfasern ganz oder teilweise diagonal. Die Auswirkungen sind wie bei 3., nur tritt hier der Effekt meist schon beim Tillern in Erscheinung.
Im Gegensatz zu 1. und 3. muss sich das hiebei jedoch nicht schädlich auswirken und auch nicht verstärken! Es gibt Bogen, (ich habe selber 2 solche), die dennoch jahrelang gut werfen. Besonders wenn es bei beiden WA gleichmäßig, nur eben gegengleich auftritt, spürt man nicht einmal einen "ungesunden" Auszug/Ablass, so ein Bogen KANN sich ganz "normal" schießen lassen...
Rabe