Hohe Zuggewichte und Verletzungen

Was nicht in eine der anderen Kategorien passt.
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Hohe Zuggewichte und Verletzungen

Beitrag von Archive »

Moin

Ist doch schön, Rabe, wenn so berühmte Namen wie Mark Stretton und Glen Carnie dir recht geben! :D Jetzt kann nichts mehr schief gehen! ;)

Gruß Müte
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Firestormmd
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Hohe Zuggewichte und Verletzungen

Beitrag von Firestormmd »

Schön, bohrt nur alle noch in der Wunde. Ich glaube Agroman weiss jetzt eh schon bescheid. ;)

Grüße, Marc
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Lord Hurny
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Hohe Zuggewichte und Verletzungen

Beitrag von Lord Hurny »

Gute Besserung auch von meiner Seite, und denk dran: was dich nicht umbringt, macht dich nur härter!
...oder heißt das doch eher "Unkraut vergeht nicht" ;D

Im ernst, alles Gute und lass es ruhig angehen - du hast noch mindestens 50 Jahre Bogenschiessen vor dir ;)
lg,
Lord Hurny

der manchmal den Bogen überspannt...
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Agroman
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Hohe Zuggewichte und Verletzungen

Beitrag von Agroman »

@Rabe:
Wie Blacky schon sagt, mit den Sehnen hast du völlig Recht, das sagen selbst die führenden Warbow-Köpfe.
Allerdings würde ich mich nicht als Anfänger bezeichnen wollen, ich schieße auch schon mein halbes Leben lang Bogen und seit gut 1 1/2 Jahren Bögen jenseits der 90#, meine Sehnen sind für Zuggewichte im Bereich von 90-120# schon ziemlich fit, behaupte ich mal.
Die 135# haben'se dann aber doch einfach noch nicht ausgehalten, ganz eindeutige Sache, egal ob ich den Bogen ziehen kann. Da hast du Recht.




So, und jetzt die Meldung vom Doktor:
Ich war bei einem Arzt mit Fachgebiet Sportmedizin, 'n netter Kerl, der nach ein paar Handgriffen sofort wusste, was Sache war und was zu tun ist.

Die ganze Geschichte ist weniger dramatisch, als ich gefürchtet hatte. Die Sehnen sind überdehnt, da liegt er Hund begraben. Er hat mir ein Medikament gegen Schmerz und Entzündung verschrieben, außerdem soll ich viel mit Eis kühlen.
Für eine vollständige Heilung braucht sowas wohl meist ca. 4 Wochen, bei mir evtl. etwas kürzer wegen meinem ja doch noch recht 'jugendlichen' Alter.

Und das Beste kommt noch: Ich soll NICHT aufhören zu trainieren, sondern lediglich in Sachen Intensität und Trainingsumfang etwas zurückstecken, und dann aufhören, wenn es weh tut und mein Körper mir deutliche Signale sendet. Ich werde also Folgendes tun: Jetzt erstmal das Medikament über die nächsten 2-3 Tage wirken lassen, damit es die Entzündung effektiv stoppen kann, und dann fange ich an, weiter zu trainieren, erstmal moderat mit leichteren Bögen, dann mit der Zeit wieder mit meinen gewohnten Zuggewichten 115-125#, was mir persönlich noch immer am Besten liegt, und in ein paar Wochen werde ich dann evtl. mal wieder probeweise zum dicken 135#er greifen und schauen, ob die Sehnen mitspielen.




Zumindest werde ich im April in Rhenen mit etwas Glück wohl einsatzfähig sein :) .
"In essence, it is simply a piece of timber, chosen for its strength, its density, its bendability. And so, the very best possible wood to make it from is yew - it is the perfect god-given spring."

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Hetzer
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Hohe Zuggewichte und Verletzungen

Beitrag von Hetzer »

Ich sag da jetzt mal nix weiter zu, Rabe hat's ja schon auf den Punkt gebracht.

Aber nur mal so zur Anregung: Da ich u.a. auch andere Sportarten intensiv trainiert habe, kenne ich die Problematik von Sehnenentzündungen, - zerrungen und -dehnungen nur zu gut. Früher ist man in der Medizin immer davon ausgegangen, daß Ruhigstellung die besten Heilungschancen ermöglicht. Heutzutage ist diese Meinung - warum auch immer - ins Gegenteil verkehrt und man rät eher dazu, was du @Agroman, bzw. dein Arzt ja auch beschreibt - leichte zunehmende Belastung bis zum Schmerzempfinden, dann wieder Pause u.s.w., immer im Intervall.

So einen Therapeuten hatte ich auch mal, als ich ne Überdehnung einer Unterarmsehne hatte und mit dieser Methode wurde es immer schlimmer bis hin zu einem Ruheschmerz der so stark wurde, daß ich bald das Gefühl hatte, der Arm würde mir abfallen.
Habe dann das gemacht, was ich früher schon bei Sehnenverletzungen und -entzündungen verschrieben bekam: Völlige Ruhigstellung acht Wochen lang und danach langsam wieder anfangen mit der Belastung. Das hat letztendlich geholfen und seitdem hab ich damit nie wieder zu tun gehabt.

Gruß,

Hetzer
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Agroman
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Beitrag von Agroman »

Ich hätte damit rechnen sollen, dass du an dieser Stelle wieder auf den Plan trittst...


Aber jetzt frage ich mich - wem soll ich glauben? Meinem Arzt oder jemandem aus dem Bogenbauer-Forum? (Ist nicht ironisch gemeint jetzt)
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Beitrag von Blacksmith77K »

In dem Fall stelle ich mich auf Hetzers Seite... halt mal ne Woche die Füße still... *gutgemeinter rat* und dann fühlste dich mit dem 95#er mal sachte ran...

Ich hatte ähnliche Probleme, nicht vom Schießen sondern vom Ziehblech-schwingen.
Zuletzt geändert von Blacksmith77K am 07.03.2012, 01:33, insgesamt 1-mal geändert.
...du biegst nicht den Bogen, der Bogen biegt Dich!

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Beitrag von Agroman »

Ich mache jetzt eh erstmal ein paar Tage lang gar nix, das is' sowieso klar. Aber danach hatte ich eigentlich vor, dem Rat des Arztes zu folgen. Jetzt weiß ich gar nicht mehr, was ich tun soll...
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Beitrag von Blacksmith77K »

Na 'ne Woche nix machen, dann ranfühlen und den Rat des Arztes befolgen, allerdings erst mit dem 95#er. Aufschreiben, so machen. :D
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Agroman
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Beitrag von Agroman »

Blacksmith77K hat geschrieben:Na 'ne Woche nix machen, dann ranfühlen und den Rat des Arztes befolgen, allerdings ert mit dem 95#er. Aufschreiben, so machen. :D
Den 96#er wollte ich eig. erst noch später rauspacken und ein paar Tage lang mit meinen alten, krummen Eschenflatbows rumgurken, mal sehen, damit halte ich das Risiko wohl geringer...
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Hetzer
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Beitrag von Hetzer »

Ich hätte damit rechnen sollen, dass du an dieser Stelle wieder auf den Plan trittst...
Aber jetzt frage ich mich - wem soll ich glauben? Meinem Arzt oder jemandem aus dem Bogenbauer-Forum? (Ist nicht ironisch gemeint jetzt)
War doch auch ziemlich absehbar, was passieren würde... man kann sich da den Mund fusselig reden, doch die Leute wissen's immer besser und fassen einen eigentlich nur gut gemeinten Rat gleich als Angriff auf. Weiß nicht, wie oft ich das schon erlebt habe.

Mach doch erstmal, was dein Arzt dir rät, ich bin kein Mediziner. Nur sollte es dann nicht besser oder evtl. sogar schlechter werden, kannste immer noch die andere Option wählen.
Rantasten würde ich mich an deiner Stelle auch mit dem leichtesten verfügbaren Bogen - nicht gleich mit nem heavy bow, dann geht das nur gleich wieder los.

Sehnenschäden dauern erfahrungsgemäß aber immer lange und der Körper braucht im Schnitt mind. 7 Wochen zur Regeneration bei so etwas, daher sollte es mich wundern, wenn du ohne jegliche Probleme schneller wieder fit bist. Aber mach erstmal...

Gruß,

Hetzer
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Firestormmd
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Hohe Zuggewichte und Verletzungen

Beitrag von Firestormmd »

Für die Zukunft wäre sicher eine bisschen Muskeltraining im Unterarm auch nicht verkehrt, um auch die Sehnen zu entlasten. Es gibt da solche tollen Gyrotwister oder Powerballs, die machen Spass und helfen beim Muskelaufbau. Als Gitarrist und Bassist nehme ich die Dinger ziemlich häufig, einfach so nebenbei.

Grüße, Marc
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Galighenna
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Hohe Zuggewichte und Verletzungen

Beitrag von Galighenna »

Also eigentlich sind die Sehnen das was die Muskeln mit den Knochen verbindet... Stärkere Muskeln belasten die Sehnen stärker. Man bekommt ja eben Sehnenprobleme weil die Muskeln schneller stark werden als die Sehnen sich anpassen können. Das liegt daran weil Sehnen sehr dicht sind, nicht Durchblutet und daher nur sehr langsam Gewebe auf und abgebaut wird. Deshalb heilt sowas auch langsam.
Muskeln sind halt viel Durchlässiger für Nährstoffe und regenerative Prozesse...
(auch wenn Muskeln an sich ebenfalls NICHT DIREKT durchblutet sind)

Meine Gedanken dazu: Der Arzt meint sicherlich, das man mit dem Training deshalb nicht völlig aufhören sollte, damit sich eben Muskeln etc nicht so schnell wieder abbauen in der Heilungszeit.

Eine gute Idee Agroman war schon, eine Woche pause zu machen und dann einen für dich sehr leichten Bogen zu nehmen und erst mal damit weiter zu machen. Das hilft sicherlich... Auch damit das Gewebe ein wenig gefordert und damit stärker mit Nährstoffen versorgt wird. Die Herausforderung besteht darin, die Grenze zur erneuten (über-)Reizung der Sehnen nicht zu überschreiten, damit sich das Problem nicht verstärkt oder unnötig verlängert.
Ich denke das ist ein Kompromiss zwischen Heilung und dem Stop des Abbaus der Fähigkeiten.
Übel übel sprach der Dübel,
als er elegant und entspannt
in der harten Wand verschwand

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Hohe Zuggewichte und Verletzungen

Beitrag von Agroman »

@Hetzer:
So absehbar war es eigentlich gar nicht, finde ich. Gut, viele Leute haben sich sowas schon zugezogen, weil sie mit starken Bögen arbeiten, aber mit dem Risiko muss man leben, ist vorprogrammiert, wie bei den meisten Formen des Leistungssports am Limit.
Ich fürchte, dass ich das Ganze an diesem verhängnisvollen Tag hätte vermeiden können, wenn ich mich nur vernünftig aufgewärmt hätte, dafür könnte ich mich echt selbst ohrfeigen.


Ob das jetzt wirklich 7 Wochen in Anspruch nimmt (was ich nicht hoffe), wird sich zeigen. Der Arzt sagte etwas von grob 4 Wochen, da die Sehnen ja scheinbar 'nur' überdehnt und nicht ernsthaft beschädigt sind. Ich kann mit solchen Begrifflichkeiten allerdings wenig anfangen, mit Medizin hab' ich's nicht so.




Übrigens, Rabe, könntest du das Ganze mal ab dem entsprechenden Beitrag auf Seite 8 am Schopf packen und irgendwo anders in einen eigenen Thread packen, am Besten mit dem Titel "Hohe Zuggewichte und Verletzungen" oder so.
Ich schreibe dann den Eingangspost um. Das hier passt ja eigentlich nicht mehr in die Präsentations-Sektion.

*erledigt! Rabe*
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Re: Hohe Zuggewichte und Verletzungen

Beitrag von don_quichotte »

Ich seh das so: deine Sehenen sind eigentlich gar nicht gross beschädigt. Vielleicht etwas überdehnt (auch wenn ich das eher von Bändern kenne) und vor allem Entzündet. Die Schmerzmittel, die du vom Arzt hast haben 100% auch Entzündungshemmer drin (Voltaren/Inflamac oder ähnliches). Wenn du nun die Betroffene stelle leicht belastes, nicht überlastest (der 90# ist viiiiel zu schwer), so fördert das den Heilungsprozess. Auch wenn die Sehne selbst nicht direkt durchblutet wird, so wird sie durch eine geringe Belastung trotzdem besser mit Nährstoffen und dem Entzündungshemmer versorgt, als wenn du sie vollständig ruhig stellst.
Ich gebe noch zu bedenken, ich bin kein Arzt, nur Sportstudent. Könnte auch völliger Käse (naja, sicher nicht völlig) sein, was ich da erzähle. Würde sich allerdings mit der Aussage deines Arztes decken.
Mir hat bei einem Verdacht auf Leistenbruch der Arzt die gleiche Therapie verschrieben. Hat sich dann gebessert und als Überlastung des Bindegewebes herausgestellt. Ich durfte auch ja nicht schonen!
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