Re: Eine Große Bitte: Literatur
Verfasst: 09.06.2014, 12:09
Hallo Jolinar,
Das ist eine wirklich interessante Aufgabe, die du dir gestellt hast und ich denke sie wird auch nicht ganz einfach sein! Ich würde mich auch sehr freuen, von den Ergebnissen deiner Forschungen zu erfahren
In vielen deutschen Städten des Spätmittelalters wird im Zusammenhang mit Zünften die Bognerzunft genannt. Ich wäre jedoch damit vorsichtig, den Begriff Bogner mit dem heutigen Bogenbauer gleichzusetzen. Eher dürfte es sich dabei um Armbrustbauer handeln. Ich vermute, dass die meisten früheren Bogenbauer als die Armbrust in Mode kam einfach umlernten. Weiter im Osten dürfte sich die Bogenbautradition noch länger gehalten haben. Im Buch "Die Hornbogenarmbrust" ist auf S.148 eine Krakauer Bognerwerkstatt von 1505 abgebildet, die gleichermaßen Armbruste und Kompositbögen herstellte. Durchaus möglich, dass in der Steiermark schon Einflüsse aus dem Osten vorhanden sind. Wird bei den Bognern aus Judenburg spezifiert, ob sie handbögen herstellten?
Ab ca. 1490 führte Kaiser Maximilian teils wieder den Langbogen ein. Und dafür holt er sich Bogenbauer aus Flandern (Loys von Lanngers und Collin Parcifal) nach Tirol. Das legt meiner Meinung nach nahe, dass vorher zumindest keine Holzbogenbauer vorort waren.
Insgesamt halte ich es für durchaus möglich, dass Bögen im Spätmittelalter eher als Importware in den süddeutschen Sprachraum gelangten. Aber vielleicht handelt es sich bei deinem Thema ja um eine Forschungslücke
Viele Grüße,
David
Das ist eine wirklich interessante Aufgabe, die du dir gestellt hast und ich denke sie wird auch nicht ganz einfach sein! Ich würde mich auch sehr freuen, von den Ergebnissen deiner Forschungen zu erfahren

In vielen deutschen Städten des Spätmittelalters wird im Zusammenhang mit Zünften die Bognerzunft genannt. Ich wäre jedoch damit vorsichtig, den Begriff Bogner mit dem heutigen Bogenbauer gleichzusetzen. Eher dürfte es sich dabei um Armbrustbauer handeln. Ich vermute, dass die meisten früheren Bogenbauer als die Armbrust in Mode kam einfach umlernten. Weiter im Osten dürfte sich die Bogenbautradition noch länger gehalten haben. Im Buch "Die Hornbogenarmbrust" ist auf S.148 eine Krakauer Bognerwerkstatt von 1505 abgebildet, die gleichermaßen Armbruste und Kompositbögen herstellte. Durchaus möglich, dass in der Steiermark schon Einflüsse aus dem Osten vorhanden sind. Wird bei den Bognern aus Judenburg spezifiert, ob sie handbögen herstellten?
Ab ca. 1490 führte Kaiser Maximilian teils wieder den Langbogen ein. Und dafür holt er sich Bogenbauer aus Flandern (Loys von Lanngers und Collin Parcifal) nach Tirol. Das legt meiner Meinung nach nahe, dass vorher zumindest keine Holzbogenbauer vorort waren.
Insgesamt halte ich es für durchaus möglich, dass Bögen im Spätmittelalter eher als Importware in den süddeutschen Sprachraum gelangten. Aber vielleicht handelt es sich bei deinem Thema ja um eine Forschungslücke

Viele Grüße,
David