Federn brennen mit dem Schweisstrafo
Verfasst: 02.06.2012, 10:46
Zunächst etwas Theorie - wenn man dazu keine Lust hat kann man direkt in den nächsten Absatz springen.
Bei einem Trafo wird nicht einfach ein Eisenstück genommen und Draht herumgewickelt sondern er wird zuerst berechnet. Ziel ist es eine Spannung herauszubekommen die über einen grossen Strombereich konstant ist. Wenn man also 12V braucht dann sollen diese 12V bei 0A und bei 10A gleichbleiben. Problem beim Federnbrennen: uns ist die Spannung relativ egal - was wir vor allem brauchen ist viel Strom - und der möglichst konstant. Also hab ich mir an meine Lehrzeit erinnert und mir einen Schweisstrafo vorgenommen. So ein Trafo ist gänzlich anders berechnet. Mein Lehrer damals hat gesagt: Bei einem Schweisstrafo nimmt man die ganzen schlechten Eigenschaften eines Trafos - fertig ist ein Schweisstrafo - es kommt ein konstanter Strom raus und die Spannung bricht bei Gebrauch heftig ein.
Beim Original Federnbrenner aus Amerika haben die Brenndräht einen leicht ovalen Querschnitt. Der Vorteil ist das der Draht unter Hitze sehr stabil bleibt. Die einzige Quelle (ausser der Versand von Amerika) die ich in Europa gefunden habe war eine Firma die Heizdrähte macht. Die bieten auch ovale Heizdrähte an - Mindestbestellmenge 100m :-(
Also weitersuchen. Gefunden habe ich schlussendlich eine Einziehfeder aus der Elektroabteilung vom Baugeschäft. Diese Einziefeder (braucht man um Elektrokabel in die Kabelkanäle einzuziehen) besteht aus einem dünnen flachen Federstahldraht. 10 Meter für 3 Euro. Die Billigstausführung von einen Einziehdraht. Aber um einen stabilen Federnbrenndraht zu machen natürlich super. Problem: Ich brauche Strom - sehr viel Strom. Bei 20A auf meinem Batterie Federnbrenner wird das Ding gerade mal Handwarm :-(
Also: An den Schweisstrafo angeschlossen, auf Minimum eingestellt (40A), aufgedreht und abgebrannt (sieht man auf dem Video).
Nach längerem suchen im Internet in den verschiedenen Modellbauseiten hab ich eine Lösung gefunden. Die Leute dort steuern ihre Trafos mittels einen Dimmers. Ein simpler Lichtdimmer aus dem Baugeschäft wird an der Steckdosenseite (Primärseite) des Trafos eingebaut und fertig. Einen normalen Lichtdimmer wollte ich nicht da ich mich bei einer Leistung von 100W nicht wirklich wohl gefühlt habe. Also wieder zurück ins Internet und dort genauer auf eBay. Wenn man dort "SCR 3800W Regulator" eingibt (und auf Weltweite Suche umstellt) erhält man genau was man braucht. Ein kleines, nicht mal Faustgrosses Gerät, das als Lichtdimmer verkauft wird und bereist um 8Euro (incl. Versand) zu haben ist.
Wieder etwas Theorie (überspringbar):
Der Dimmer ist eine Phasenanschnittsteuerung über Thyristor - extrem simpel, extrem billig. Das teuerste ist wahrscheinlich der Poti. Er verwendet immer nur eine Halbwelle - für unseren Zweck vollkommen ausreichend, mit einem 2. Thyrisor könnte man mehr Leistung herausholen (und würde dann auch mehr kosten)
Dieses Ding wurde in den Trafo eingebaut, einen Schalter dazu der in überbrücken kann (sonst kann man den Trafo nicht mehr als Schweisstrafo gebrauchen - fertig.
Möglich wäre natürlich auch das man den Regulator in eine Steckdose einbaut - dann könnte man auch noch andere Dinge steuern (Lampen, Bohrmaschinen,…) - nur so als Anregung.
Jedenfalls: Es funktioniert!!! Das ganze ist sogar doppelt regelbar - Grobregelung über den Dimmer, Feinregelung über die Traforegelung - für unsere Zwecke unnötig aber schön anzuschauen wenn man die Helligkeit des Drahtes stufenlos bis zum Durchbrennen regeln kann ;-) Also Leute, baut euch so ein Teil in eure Sonderangebotselektroklebemaschinen ein, vielleicht wollt ihr ja mehr als nur Elektrokleben (z.b. eine Dachrinne enteisen).
Anbei noch ein kleines Filmchen nach alter Manier. Eine Skala muss ich mir noch basteln um ein genaueres Gefühl für die richtige Einstellung zu haben.
walta
Burn Baby
Bei einem Trafo wird nicht einfach ein Eisenstück genommen und Draht herumgewickelt sondern er wird zuerst berechnet. Ziel ist es eine Spannung herauszubekommen die über einen grossen Strombereich konstant ist. Wenn man also 12V braucht dann sollen diese 12V bei 0A und bei 10A gleichbleiben. Problem beim Federnbrennen: uns ist die Spannung relativ egal - was wir vor allem brauchen ist viel Strom - und der möglichst konstant. Also hab ich mir an meine Lehrzeit erinnert und mir einen Schweisstrafo vorgenommen. So ein Trafo ist gänzlich anders berechnet. Mein Lehrer damals hat gesagt: Bei einem Schweisstrafo nimmt man die ganzen schlechten Eigenschaften eines Trafos - fertig ist ein Schweisstrafo - es kommt ein konstanter Strom raus und die Spannung bricht bei Gebrauch heftig ein.
Beim Original Federnbrenner aus Amerika haben die Brenndräht einen leicht ovalen Querschnitt. Der Vorteil ist das der Draht unter Hitze sehr stabil bleibt. Die einzige Quelle (ausser der Versand von Amerika) die ich in Europa gefunden habe war eine Firma die Heizdrähte macht. Die bieten auch ovale Heizdrähte an - Mindestbestellmenge 100m :-(
Also weitersuchen. Gefunden habe ich schlussendlich eine Einziehfeder aus der Elektroabteilung vom Baugeschäft. Diese Einziefeder (braucht man um Elektrokabel in die Kabelkanäle einzuziehen) besteht aus einem dünnen flachen Federstahldraht. 10 Meter für 3 Euro. Die Billigstausführung von einen Einziehdraht. Aber um einen stabilen Federnbrenndraht zu machen natürlich super. Problem: Ich brauche Strom - sehr viel Strom. Bei 20A auf meinem Batterie Federnbrenner wird das Ding gerade mal Handwarm :-(
Also: An den Schweisstrafo angeschlossen, auf Minimum eingestellt (40A), aufgedreht und abgebrannt (sieht man auf dem Video).
Nach längerem suchen im Internet in den verschiedenen Modellbauseiten hab ich eine Lösung gefunden. Die Leute dort steuern ihre Trafos mittels einen Dimmers. Ein simpler Lichtdimmer aus dem Baugeschäft wird an der Steckdosenseite (Primärseite) des Trafos eingebaut und fertig. Einen normalen Lichtdimmer wollte ich nicht da ich mich bei einer Leistung von 100W nicht wirklich wohl gefühlt habe. Also wieder zurück ins Internet und dort genauer auf eBay. Wenn man dort "SCR 3800W Regulator" eingibt (und auf Weltweite Suche umstellt) erhält man genau was man braucht. Ein kleines, nicht mal Faustgrosses Gerät, das als Lichtdimmer verkauft wird und bereist um 8Euro (incl. Versand) zu haben ist.
Wieder etwas Theorie (überspringbar):
Der Dimmer ist eine Phasenanschnittsteuerung über Thyristor - extrem simpel, extrem billig. Das teuerste ist wahrscheinlich der Poti. Er verwendet immer nur eine Halbwelle - für unseren Zweck vollkommen ausreichend, mit einem 2. Thyrisor könnte man mehr Leistung herausholen (und würde dann auch mehr kosten)
Dieses Ding wurde in den Trafo eingebaut, einen Schalter dazu der in überbrücken kann (sonst kann man den Trafo nicht mehr als Schweisstrafo gebrauchen - fertig.
Möglich wäre natürlich auch das man den Regulator in eine Steckdose einbaut - dann könnte man auch noch andere Dinge steuern (Lampen, Bohrmaschinen,…) - nur so als Anregung.
Jedenfalls: Es funktioniert!!! Das ganze ist sogar doppelt regelbar - Grobregelung über den Dimmer, Feinregelung über die Traforegelung - für unsere Zwecke unnötig aber schön anzuschauen wenn man die Helligkeit des Drahtes stufenlos bis zum Durchbrennen regeln kann ;-) Also Leute, baut euch so ein Teil in eure Sonderangebotselektroklebemaschinen ein, vielleicht wollt ihr ja mehr als nur Elektrokleben (z.b. eine Dachrinne enteisen).
Anbei noch ein kleines Filmchen nach alter Manier. Eine Skala muss ich mir noch basteln um ein genaueres Gefühl für die richtige Einstellung zu haben.
walta
Burn Baby