Bow Swap 1, Granjow
Re: Bow Swap 1, Granjow
Diesmal etwas ausführlicher. Mag grad nicht mehr an meiner Arbeit weitermachen.
Das Eschenstämmchen ist gut gelagert und absolutes Traumholz. Ein paar kleine Astansätze sind dabei, wie immer bei Stämmchen dieser Grösse. Die Dichte ist mindestens um 50 % höher als beim Holz, das ich ursprünglich eingeplant hatte. (Das wird später verbaut; mit dem Geschwister hatte ich nur mässige Erfolge mit Tempern, deshalb erst mal auf Eis gelegt.)
Der Baubeginn war mässig spektakulär, das Wetter noch mässiger und meine Motivation, die Kamera mitzunehmen, nicht vorhanden. Fürs Grobe gings erst mal mit dem Beil zur Sache, was hier nicht ganz so einfach war wegen der Härte und später wegen des Drehwuchses. Ging aber.
Irgendwann war der Bogen dann so weit, dass ich mit dem Tiller beginnen konnte. Zwischendurch musste auch ein anständiger Griff hin. Raspeln mag ich dafür nicht so, mit der Japansäge geht das aber super: Ich zeichne auf beiden Seiten an, wie tief der Schnitt soll, dann säge ich alle 0.5 cm einen Spalt. Die entstandenen Scheiben lassen sich dann teils wegbrechen oder sonst mit dem Ziehmesser wegschneiden. Das neue kleine Pfeil-Ziehmesser ist auch praktisch, da es agiler ist als mein grosses.
Auch auf der anderen Seite der Pfeilauflage muss noch etwas Holz weg: Dann mal ab damit auf den Tillerstock. Wer genau hinschaut, bemerkt, dass der Bogen etwas schief aufliegt und der Haken nicht genau dort zieht, wo der Pfeil aufgelegt wird. Das liegt daran, dass ich den Bogen am Griff nicht einklemmen kann. Neugiers Design ist hier deutlich praktischer, wegkippen kann er bei ihm ebenso wenig. Fast im Vollauszug. Bitte kommentieren, falls jemand was anderes beobachtet. Die Enden sind noch zu steif, das erste Drittel oben (linke Seite) darf sich noch etwas mehr biegen.
Oberhalb des Hakens seht ihr auch ein kleines Holzstück. Das ist U-förmig und macht, dass ich den Tillerstock gerade an die Strassenlampe machen kann. Neugier hat auch das besser gelöst, seine Rückseite ist flach. Bei mir steht der untere Teil etwa 4 cm nach hinten vor. Der Rücken behält sein Muster mit ein wenig Bast. Der Griff wird später noch mit Leder ausgekleidet. Und ich würde ihn gerne noch etwas tempern. Aber erst mal wird fertig getillert.
Das Eschenstämmchen ist gut gelagert und absolutes Traumholz. Ein paar kleine Astansätze sind dabei, wie immer bei Stämmchen dieser Grösse. Die Dichte ist mindestens um 50 % höher als beim Holz, das ich ursprünglich eingeplant hatte. (Das wird später verbaut; mit dem Geschwister hatte ich nur mässige Erfolge mit Tempern, deshalb erst mal auf Eis gelegt.)
Der Baubeginn war mässig spektakulär, das Wetter noch mässiger und meine Motivation, die Kamera mitzunehmen, nicht vorhanden. Fürs Grobe gings erst mal mit dem Beil zur Sache, was hier nicht ganz so einfach war wegen der Härte und später wegen des Drehwuchses. Ging aber.
Irgendwann war der Bogen dann so weit, dass ich mit dem Tiller beginnen konnte. Zwischendurch musste auch ein anständiger Griff hin. Raspeln mag ich dafür nicht so, mit der Japansäge geht das aber super: Ich zeichne auf beiden Seiten an, wie tief der Schnitt soll, dann säge ich alle 0.5 cm einen Spalt. Die entstandenen Scheiben lassen sich dann teils wegbrechen oder sonst mit dem Ziehmesser wegschneiden. Das neue kleine Pfeil-Ziehmesser ist auch praktisch, da es agiler ist als mein grosses.
Auch auf der anderen Seite der Pfeilauflage muss noch etwas Holz weg: Dann mal ab damit auf den Tillerstock. Wer genau hinschaut, bemerkt, dass der Bogen etwas schief aufliegt und der Haken nicht genau dort zieht, wo der Pfeil aufgelegt wird. Das liegt daran, dass ich den Bogen am Griff nicht einklemmen kann. Neugiers Design ist hier deutlich praktischer, wegkippen kann er bei ihm ebenso wenig. Fast im Vollauszug. Bitte kommentieren, falls jemand was anderes beobachtet. Die Enden sind noch zu steif, das erste Drittel oben (linke Seite) darf sich noch etwas mehr biegen.
Oberhalb des Hakens seht ihr auch ein kleines Holzstück. Das ist U-förmig und macht, dass ich den Tillerstock gerade an die Strassenlampe machen kann. Neugier hat auch das besser gelöst, seine Rückseite ist flach. Bei mir steht der untere Teil etwa 4 cm nach hinten vor. Der Rücken behält sein Muster mit ein wenig Bast. Der Griff wird später noch mit Leder ausgekleidet. Und ich würde ihn gerne noch etwas tempern. Aber erst mal wird fertig getillert.
Re: Bow Swap 1, Granjow
Letzte Woche gings weiter. Ich habe den Bogen getempert, bei Esche habe ich damit bisher sehr gute Resultate erzielt (ausser beim letzten Stave mit viel Frühholz), und so war es auch jetzt wieder.
Als Nächstes ist die Pfeilauflage und der Griff an der Reihe. Beim Griff bin ich etwas hin und her gerissen. Einerseits ist er blank schön, weil das Holz sehr gut poliert werden kann. Andererseits würde ich auch gerne etwas Leder aufkleben, weil er so etwas weicher ist.
Für die Pfeilauflage würde ich auf der Innenseite ein Stück Leder aufkleben. Wie macht ihr eure jeweils?
Heute beim Probeschiessen flogen die Pfeile dann auch etwa 20 m weiter. Vor dem Tempern habe ich die Tips noch schmaler gemacht und etwas weiter getillert, dabei wurde der Bogen zwar leichter, aber auch schwächer. Jetzt nach dem Tempern ist er genau so, wie er sein soll.Als Nächstes ist die Pfeilauflage und der Griff an der Reihe. Beim Griff bin ich etwas hin und her gerissen. Einerseits ist er blank schön, weil das Holz sehr gut poliert werden kann. Andererseits würde ich auch gerne etwas Leder aufkleben, weil er so etwas weicher ist.
Für die Pfeilauflage würde ich auf der Innenseite ein Stück Leder aufkleben. Wie macht ihr eure jeweils?
Re: Bow Swap 1, Granjow
ich schneid das Leder mithilfe eines Tellers speeblattförmig und klebe es mit Sekundenkleber an, anschließend trimme ich die Kanten etwas.
Fall down seven times, stand up eight.
Carve a little wood, pull a few strings and sometimes magic happens - Gepetto
Carve a little wood, pull a few strings and sometimes magic happens - Gepetto
Re: Bow Swap 1, Granjow
Zum Ankleben: Hautleim finde ich für Leder extrem praktisch. Ich «schärfe» jeweils die Kanten des Leders zuerst, damit dort keine grosse Kante hervorsteht (wegen Abreissgefahr), dann wird der Rücken mit Leim bestrichen und aufs Holz gelegt. Dann erwärme ich mit der Heissluftpistole nochmals das Leder, so kann ich Luftblasen herausdrücken und die Position noch korrigieren. Und, ich muss das Leder nicht etwa umwickeln, bis der Leim trocken ist. Hält einfach.
Wenn der Bogen fertig geschliffen ist, werde ich ihn ölen mit Tungöl. Der Griff bleibt frei. Die nächsten Tage sollen schön sein, dann kann das Öl an der Sonne etwas aushärten.
Re: Bow Swap 1, Granjow
Erste Schicht Tungöl ist drauf und langsam hart genug für den Zwischenschliff. Das Tungöl gibt der Esche vor allem auch am getemperten Bauch ein schönes warmes Braun. Hier noch die Bilder vom Griff (noch nicht geölt):
Re: Bow Swap 1, Granjow
Hallo Granjow,
erst heute hatte ich die Möglichkeit die Röhre aus der Schweiz auszupacken. Ich wollte mich kurz für den tollen Bogen bedanken. Bilder und Details folgen.
Viele Grüße,
Frank
erst heute hatte ich die Möglichkeit die Röhre aus der Schweiz auszupacken. Ich wollte mich kurz für den tollen Bogen bedanken. Bilder und Details folgen.
Viele Grüße,
Frank
Nimm nicht den ganzen Baum wenn Dir ein Ast genügt
Re: Bow Swap 1, Granjow
So, hier kommen die Fotos. Ich war heute beim Roven und könnte endlich den Bogen ausprobieren. Dies ist ehrlich gesagt der erste Eschenbogen den ich sehe der so gut wie kein Set hat. Simons Tempern hat prima funktioniert. Was mir besonders gut gefällt ist die schöne natürliche Struktur auf dem Rücken. Schon beim Aufspannen bemerkt man die hohe Vorspannung. Der Bogen zieht sich sehr weich, ist Fehler verzeihend, Spine tolerant und beschleunigt auch meine schweren Pfeile ordentlich. Allerdings spürt man einen leichten Handschock. Ich hab den Eindruck das der Handschock etwas weniger mit der beigelegten FF Sehne ist. Beim Finish kann ich mir echt eine Scheibe abschneiden. Da steckt viel Liebe drin.
Mir ist aufgefallen das die Wurfarme etwas verdreht sind, evt. ist dies durch den Transport und die Lagerung passiert, tut aber dem Bogen keinen Abbruch. Insgesamt ein echt toller Bogen den ich sicher gerne verwenden werde.
Vielen lieben Dank Simon!
Mir ist aufgefallen das die Wurfarme etwas verdreht sind, evt. ist dies durch den Transport und die Lagerung passiert, tut aber dem Bogen keinen Abbruch. Insgesamt ein echt toller Bogen den ich sicher gerne verwenden werde.
Vielen lieben Dank Simon!
Nimm nicht den ganzen Baum wenn Dir ein Ast genügt
Re: Bow Swap 1, Granjow
Danke Frank, freut mich sehr, das zu hören! War etwas unsicher, da ich ihn mit deinem Auszug gar nicht schiessen konnte
Zum Handschock, denkst du, schmalere Enden hätten den verhindert?
Die Verdrehung kommt nicht von Versand/Lagerung, das Stämmchen hatte ursprünglich etwa 90 Grad Drehwuchs. Ein wenig habe ich dadurch wegbekommen, dass ich einfach die Wurfarme etwas schräg ausgeschnitten habe, die eine Seite der Wurfarme ist jeweils ziemlich parallel zu den Fasern, die andere entsprechend schräger (statt beide gleich).
Zum Handschock, denkst du, schmalere Enden hätten den verhindert?
Die Verdrehung kommt nicht von Versand/Lagerung, das Stämmchen hatte ursprünglich etwa 90 Grad Drehwuchs. Ein wenig habe ich dadurch wegbekommen, dass ich einfach die Wurfarme etwas schräg ausgeschnitten habe, die eine Seite der Wurfarme ist jeweils ziemlich parallel zu den Fasern, die andere entsprechend schräger (statt beide gleich).
Re: Bow Swap 1, Granjow
Prima Simon, da lagst Du goldrichtig mit Deiner Einschätzung. Ich vermute das der Handschock insbesondere durch partial Schwingungen der Wurfarmflächen hervorgehoben wird. Bei Esche bietet sich ein breites Bauchprofil wie Du es auch umgesetzt hast an förmlich an. Bei der hohen Dichte des Material führt dies dann zu einem dünnen Höhenprofil und dies ist leider anfällig für Schwingungen. Theoretisch wäre Kürzen eine Möglichkeit. Auf der anderen Seite ist der Handschock, insb. mit schweren Pfeilen noch absolut im Rahmen und ich würde nur ungern an dem schönen Bogen etwas verändern.
Nimm nicht den ganzen Baum wenn Dir ein Ast genügt